Kapitel 69

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Samu

Es war schon relativ spät am Abend, als ich gerade bei einem Glas Wein mit Vivi auf der Couch lag und mein Handy wieder klingelte. Kurz nach dem Abendessen hatte ich es wieder eingeschaltet und wirklich gedacht, dass jetzt niemand mehr stören würde. Doch anscheinend hatten sich heute alle gegen mich verschworen und wollten mich einfach nicht mit Vivi alleine sein lassen.

Genervt griff ich nach meinem Handy, um zu sehen, wer anrief. Doch Lust abzunehmen hatte ich nicht wirklich, als ich sah wer es war. Nein, mit Riku wollte ich jetzt wirklich nicht reden.
Tja, so lag mein Handy schnell wieder da, wo da zuvor auch lag und kurze Zeit später hörte es auch auf zu Klingeln. Ruhe...

Nach nur zehn Minuten jedoch klingelte es erneut und - oh Wunder - es war schon wieder Riku, den ich wieder ignorierte. Ich wollte einfach nicht mit ihm reden. Entweder wollte er mir erzählen, dass er nicht ohne mich leben konnte, oder et wollte sich entschuldigen. Naja, was auch immer es war, ich konnte ohne es leben!
Allerdings schien Riku das nicht zu können. Irgendwann nervte es mich so, dass ich meine Handy einfach auf stumm stellte, so dass ich es nicht mehr mitbekam und in Ruhe den Film weiter schauen konnte.

"Kommst du mit ins Bett?", wollte Vivi wissen, als gerade der Abspann über den Bildschirm lief.
"Jap, ich trink' nur noch schnell etwas!"
"Ich geh' schon mal vor"
"Ok"

Nachdem ich etwas getrunken hatte und gerade durch das dunkle Wohnzimmer Richtung Schlafzimmer lief, sah ich wie schon wieder Rikus Foto auf meinem Bildschirm auftauchte. Ich war kurz davor nachzusehen, wie oft er mich nun inzwischen angerufen hatte, ließ es dann aber doch und ging an meinem Handy vorbei. Wieso auch immer drehte ich mich noch einmal um und spürte einen leichten Stich in meinem Herzen, als der Bildschirm wieder schwarz wurde.

"Tut mir leid, aber ich kann jetzt nicht mit dir reden...", flüsterte ich kaum hörbar und verließ endgültig das Wohnzimmer.

Schnell machte ich das Licht aus, bevor ich ins Bett unter die warme Decke kletterte und mich zu Vivi kuschelte. Ich wollte nicht, dass sie mein Gesicht sah. Ziemlich sicher stand mir nämlich ins Gesicht geschrieben, dass nicht alles ok war bei mir. Es tat mir inzwischen doch irgendwo leid, dass ich Riku schon den ganzen Abend ignorierte. Er musste sich wahnsinnige Sorgen um mich machen. Wenn er nur nichts Dummes deswegen anstellte...

*

Mitten in der Nacht wachte ich auf, weil ich dringend aufs Klo musste. Also schlich auf Zehenspitzen zum Bad und machte erst einmal Licht. Als ich gerade die Tür geschlossen hatte und mich wieder umdrehte, glaubte ich einen Schatten vorm Fenster gesehen zu haben.

Super... Ein fucking Stalker hat mir gerade noch gefehlt... Falls ich meinen Augen trauen kann, ist da nämlich eben jemand vorbei gehuscht...

Sicherheitshalber zog ich die Vorhänge zu und ließ sie auch geschlossen, als ich das Badezimmer wieder verließ. Wieder fiel mein Blick im Wohnzimmer auf mein Handy. Anders als vorher noch konnte ich der Neugier jetzt aber nicht mehr widerstehen. Ich musste jetzt wissen, wie oft er mich inzwischen angerufen hatte.

38 verpasste Anrufe... und alle von ihm...

Ich legte mein Handy gerade wieder weg, da kam schon der nächste Anruf von ihm.

Es ist halb vier Nachts! Will er nicht mal schlafen?! Was ist ihm so wichtig, dass er mich seit vier Stunden immer wieder anruft? Was kann überhaupt so wichtig sein...?

Ich zögerte. Sollte ich rangehen? Es tat mir ja schon leid, aber reden wollte ich eben immer noch nicht mit ihm. Total überfordert sah ich mein noch immer klingendes Handy an.

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Yeeeey ich bin wieder da und lebe noch 🎉😂

Guter Rat: Macht immer Schneeketten drauf, wenn ihr bei Schnee in den Bergen unterwegs seid! 😌

The Whole StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt