The Whole Story

Kapitel 22

Riku

"Riku, ich wünsche mir ein Kind von dir!", wiederholte sie zum dritten Mal.

Es war immer noch das Gleiche und ich wollte das immer noch nicht hören! Ich konnte doch keine Kinder mit ihr bekommen! Das ging einfach nicht!

"Sagst du nichts dazu?", fragte sie nach.

Ich war immer noch unfähig einen ganzen Satz dazu zu sagen und fing deshalb an ein Bisschen herum zu stottern.

"Weißt du, ich habe das Gefühl, dass es im Moment nicht so gut läuft bei uns... Ich glaube, dass das wieder besser wird, wenn wir ein Kind erwarten... Dass wir so ein bisschen aus diesem alltäglichen Ding rauskommen und auch Abwechslung haben... Außerdem bindet ein Kind und ich vermisse ehrlich gesagt das Gefühl dir so nahe zu sein wie ich es einmal war..."
"Laura, ich glaube... ich weiß nicht... ich bin nicht... ich bin kein guter Vater..."
"Du wirst ein toller Vater sein!"
"Aber... ähm... ich denke... ich habe das Gefühl... ich bin irgendwie nicht bereit dazu..."
"Du bist bereit!"
"Nein... ich weiß nicht... das kommt so plötzlich..."
"Och Riku, das wird schon alles klappen, ja? Wie wär's wenn wir es heute Abend gleich versuchen?", bei ihrem zweiten Satz lehnte sie sich über den Tisch, um über meine Wange zu streicheln.

Dabei hing ihr Ausschnitt ziemlich weit nach unten und mit nur einem kurzen Blick erkannte ich, dass sie keinen BH trug. Anscheinend hatte sie geplant mich zu verführen, aber anmachen tat sie mich damit irgendwie nicht so ganz.

"Komm schon, Riku! Wir hatten schon so lange keinen Sex mehr und das nicht nur weil du auf Tour warst... Ich dachte immer ihr Männer denkt an nichts Anderes?!", säuselte sie in mein Ohr.
"Wir schauen nachher mal...", meinte ich und erreichte damit wirklich, dass sie sich wieder ihrem Frühstück widmete.

Nachdem wir gemeinsam den Tisch abgeräumt hatten, zog auch ich mir etwas Anderes an. Schließlich wollte ich nicht nur in Boxershorts und einem T-shirt vor die Tür gehen. Obwohl es ein relativ weiter Weg zu Samu und Vivi war beschlossen wir zu Fuß zu gehen. Hand in Hand liefen wir die vom Regen nassen Straßen entlang. Anfangs war es mir etwas unangenehm, aber nach einer Weile schaffte ich es dieses seltsame Gefühl zu ignorieren.

Vor der Tour hatte ich es geschafft mich langsam immer weiter von Laura zu entfernen und es hatte mir nur noch mehr gezeigt, dass ich sie nicht mehr richtig liebte. Deshalb war es mir jetzt auch zuerst unangenehm wieder auf dieser "glückliches Pärchen" Ebene mit ihr zu sein. Insgeheim wusste ich, dass ich mich selbst damit kaputt machte Laura vorzuspielen sie zu lieben. Dazu mich von ihr zu trennen, fehlte mir aber einfach der Mut.

Ja, ich hatte Angst davor wie sie selbst reagierte. Wie unsere Familien und Freunde reagierten. Wie die Öffentlichkeit reagierte. Aber vor allem eben wie sie reagierte. Auch als ich mich von einer anderen Frau getrennt hatte, mit der ich mal in einer Beziehung war, hatte ich danach richtig Schuldgefühle, weil sie einfach noch Gefühle für mich hatte und angefangen hat zu heulen. Ich wusste, dass auch Laura noch Gefühle für mich hatte und wollte nicht, dass sie heulte und ich hilflos daneben stand und nicht wusste, ob ich sie jetzt trösten sollte oder nicht. Nein, so war es besser. Schuldgefühle waren nämlich eindeutig die zweitschlimmsten Gefühle die ich kannte. Das schlimmste Gefühl war zu wissen, dass man die Liebe, die man für jemanden empfand niemals genauso zurück bekommen konnte. Wieso musste Liebe auch schön und kompliziert zugleich sein?

"Riku, wir müssen hier abbiegen!", kam von Laura und kurz darauf ich spürte einen Ruck an meinem Arm, der mich in die richtige Richtung mitzog.

Es war das letzte Mal, dass wir abbiegen mussten und so standen wir schon bald vor Samus und Viviannes Haustür.

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Das ist zwar jetzt ein außerplanmäßiges Update, weil Samstag nichts kam, weil ich den ganzen Tag auf einer Hochzeit war und nicht updaten konnte, aber ich hoffe es gefällt euch auch, wenn es später kommt :)