Kapitel 12

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Samu

Was war auf einmal mit Riku los? Zuerst war er total abwesend, was eigentlich nichts Neues beim ihm war. Aber dann ist er plötzlich so blass geworden. Da konnte man doch daran denken, dass seine Gedanken ihm einfach Angst machten. Aber dann habe ich ihn ja aus den Gedanken zurück geholt und eigentlich hätte dann die Farbe in sein Gesicht zurück kommen müssen, wenn er merkt, dass alles nur in seinem Kopf war. Stattdessen ist er aber noch blasser geworden und ich musste ihn richtig stützen...

Ich hoffe so, dass er sich nicht gerade in der Pizzeria den Magen verdorben hat, oder es etwas noch Schlimmer ist... Jetzt, wenn wir endlich frei haben, sollte er nicht krank werden. Wo bleibt denn da die Entspannung?

An der Straße angekommen blieben wir stehen. Zitternd klammerte sich Riku an mir fest. Ich versuchte ihn so sicher und fest wie möglich zu halten, damit er nicht so viel Kraft brauchte. Doch leider war das gar nicht so leicht, wenn man gleichzeitig telefonieren wollte.

Irgendwie bekam ich es dann aber doch auf die Reihe Mikko anzurufen. Zum Glück ging er bald ran und verstand auch sofort, wo das Problem war. Er versprach sofort zu kommen und ich hoffte, dass es nicht allzu lange dauerte. Ich hatte das Gefühl, dass es Riku immer schlechter ging. Vielleicht war es aber auch nur Einbildung - da war ich mir nicht so sicher.

*

Etwa zehn Minuten später hielt Mikko mit seinem Auto vor uns. Inzwischen verstand ich, wieso er immer mindestens ein Auto mit auf Tour haben wollte, auch wenn wir einen Tourbus hatten.

Man denkt zwar immer so, dass sowieso nichts passiert. Aber dann, wenn doch 'was passiert, ist man froh Mikko zu haben, der mitdenkt.

Ich konnte wetten, dass sich viele Fans fragten, wieso man in einem Hotel schlief, wenn man einen Tourbus hatte. Eigentlich war das ganz einfach zu erklären: Bei der letzten Show der Tour waren so gut wie immer unsere Freundinnen dabei und dass wir dann auch direkt wieder Zeit mit ihnen hatten, gingen wir nach dem letzten Konzert immer in ein Hotel für ein oder zwei Nächte. Und jetzt war es auch für Riku eindeutig besser ein Hotel zu haben, mit einem richtigen Bett!

Zusammen mit Riku kletterte ich auf die Rückbank und legte ihn quer. Seinen Kopf legte ich auf meinen Schoß. Ich wusste nicht, ob es wirklich die beste Idee war, aber liegen schien mir in diesem Moment am sinnvollsten.

Die ganze Fahrt hatte Riku die Augen zu und hielt sich den Kopf. Am Hotel angekommen schleppte ich Riku nach oben. Laura war sofort total besorgt, was auch verständlich war, und so konnte ich Riku mit einem relativ guten Gewissen ihr überlassen.

Ich selber ging zu meinem Zimmer und war erst einmal überrascht, dass es leer war. Doch dann kümmerte ich mich nicht weiter darum und ging duschen.

Das angenehm warme Wasser prasselte auf meinen Rücken. Meine Haare klebten in meinem Gesicht.

Ich sollte echt mal wieder zum Friseur...

Gefühlte Ewigkeiten stand ich einfach so da, genoss die Wärme und das Wasser und dachte über alles mögliche nach. Nach dieser Ewigkeit begann ich mich zu waschen. Ich liebte den Duft von meinem Shampoo und meinem Duschgel wirklich. Ganz tief atmete ich ein und aus und am liebten hätte dieser Moment für immer bleiben können. Doch nicht nur ich mochte diesen Moment ziemlich. Auch mein "kleiner" Freund schien es hier ziemlich zu mögen.

An was habe ich eigentlich gedacht? Naja... der Reaktion hier unten zu nach, war es wohl ziemlich geil...

Doch ich ignorierte ihn, stellte das Wasser aus und wickelte mich in eines der flauschigen Hotelhandtücher.

The Whole StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt