Samu
Die Tage vergingen wie im Flug und so stand schon bald Weihnachten vor der Tür. Teilweise fragte ich mich echt, wo die Zeit immer hin war, wenn das eine Ereignis schon das nächste jagte, bevor das erste überhaupt erst richtig begonnen hatte. Naja, ich konnte es nicht ändern und ich freute mich ja auch schon lange auf Weihnachten. Es sollte ein wunderschöner Tag werden - nur für Riku und mich alleine. Eine ungefähre Vorstellung des Tages hatte ich schon, allerdings konnte ich ja nicht wissen, mit welchen Ideen Herr Rajamaa noch ankam, so dass es wieder alles anders werden konnte. Auf jeden Fall wünschte ich mir, am Abend mit ihm zusammen neben dem von uns geschmückten Tannenbaum zu sitzen und seine Reaktion zu sehen, wenn er mein Geschenk aufmachte. Es war nichts wirklich Besonderes, wie ich fand, aber dennoch wollte ich unbedingt sein Gesicht sehen.
"Hast du auch Hunger?", plötzlich tauchte Riku im Türrahmen zum Schlafzimmer auf.
Ich lag tatsächlich immer noch im Bett - aufstehen musste ich heute ja eigentlich nicht. Irgendwann wollte ich natürlich schon aufstehen, nur bis zu diesem Zeitpunkt eben noch nicht. Wieso Riku schon so früh aufgestanden war, war mir wirklich ein Rätsel.
"Ein Bisschen. Wieso?"
"Weil ich Hunger habe und fragen wollte, ob ich dir Frühstück ans Bett bringen soll. So faul wie du noch rumliegst scheint mir das auch keine schlechte Idee zu sein"
"Frühstück im Bett klingt schon gut, aber ich würde dir auch dabei helfen"
"Wie du willst"
"Gut, dann helfe ich dir jetzt und dann kuscheln wir uns zusammen ins Bett, ja?"
"Klingt auch gut", Riku lächelte mich an.Kurz darauf drehte er sich um, um in die Küche zu gehen und auch ich schwang mich jetzt aus dem Bett. Ich konnte Riku schließlich nicht alles alleine machen lassen - vor allem nicht an Heiligabend.
*
Nachdem wir auch noch den ganzen Tag bis zum Abend kuschelnd im Bett verbracht hatten, während wir Weihnachtsserien und - Filme schauten, die uns teilweise extrem in Erinnerungen schwelgen ließen, da wir sie in unserer Kindheit schon geschaut hatten. Es war wirklich ein perfektes Heiligabend für mich. Ich brauchte nicht unbedingt die ganze Verwandtschaft um mich herum und dazu ein Fünf-Gänge-Menü, das aufwendig schon am Vortag vorbereitet wurde. Nein, es reichte mir schon einfach komplett entspannen zu können zusammen mit der Liebe meines Lebens.
Am Abend gingen wir dann zusammen ins Wohnzimmer, machten die Lichterketten an und alle anderen Lichter aus.
"Oh oh, ein Mistelzweig. Jetzt musst du mich wohl küssen!", Riku grinste mich an, während er einen Mistelzweig über unsere Köpfe hielt.
"Kann man nichts machen", meinte ich schulterzuckend, bevor ich ihm einen leidenschaftlichen Kuss gab.Ich hörte wie der Zweig noch während unseres Kusses zu Boden fiel. Kurz darauf klammerte Riku sich an meinem Nacken fest, um den Kuss noch weiter zu vertiefen. Als uns die Luft ausging, legte er seine Stirn an meine und lächelte mich liebevoll an. Doch so schön dieser Moment auch war, so lange hielt er nicht an. Irgendwann machten wir beide einen Schritt zurück und gingen ohne ein weiteres Wort zum Weihnachtsbaum, wo wir uns beide im Schneidersitz hinsetzen. Ein leichtes Lächeln zierte unsere Lippen.
"Der Weihnachtsmann hat gesagt, dass ich dir das von ihm geben soll!", meinte Riku immer noch lächelnd und gab mir ein relativ schweres Paket, dafür dass es so klein war.
Schnell riss ich das Geschenkpapier weg und hielt kurz darauf ein Buch in der Hand. Bevor ich überhaupt etwas dazu sagen konnte, begann Riku wieder zu reden.
"Das ist mein absolutes Lieblingsbuch und nachdem du neulich gesagt hast, dass du schon lange nicht mehr gelesen hast, weil du einfach kein gutes Buch findest, habe ich gedacht, dass das doch passen würde. Es ist nicht viel, aber es ist irgendwie ein Stück von mir. Du willst nicht wissen, wie oft ich es schon gelesen habe, weil ich es so liebe. Ich hoffe es gefällt dir! Ach und noch 'was!"
Er reichte mir ein weiteres Paket, dass ungefähr genau so groß war, aber dafür viel leichter. Neugierig packte ich auch dieses aus und hielt kurz darauf einen Karton in der Hand, in dem sich ein Schlüsselanhänger mit einem Foto von uns befand. Wie ich fand, war der Karton wirklich unnötig groß, aber vermutlich hatte Riku einfach keinen kleineren gehabt oder es in diesem Karton bekommen.
"Aww danke, Riku!", ich fiel ihm um den Hals.
"Gefällt es dir?"
"Ja, sehr!", glücklich drehte ich den Schlüsselanhänger in meiner Hand herum.
"Das freut mich!"
"So und jetzt dein Geschenk!"
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The Whole Story
FanficWas passiert, wenn ein Bandmitglied schon lange in den Frontman der Band verliebt ist. Was passiert, wenn er aber schon eine Beziehung führt, die auf den ersten Blick aussieht, als wäre sie perfekt und das für immer? Was passiert, wenn der Verlieb...