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„So ich glaube wir sollten so langsam mal fahren, bevor die zwei Helden noch die Pfauen ausversehen umbringen!“, lachte Clodagh und begann die mittlerweile Brotdosen zusammen zu räumen. Lux und Kevin tollten auf der Wiese herum und jagten die Pfauen die auf dem ganzen Gelände herum liefen, während Anne und ich Kelly und Clodagh ein paar Geschichten von unseren Lehrern erzählt hatten, wie zum Beispiel von einem Lehrer, der im Kopf echt nicht mehr richtig getickt hat, aber deshalb die ganze Schule unterhalten hat. Weil es kann einfach nicht normal sein, dass man durch das Fenster auf der Beifahrertür in ein Auto einteigen muss, um überhaupt irgendwie noch ins Auto rein zu kommen oder dann einfach so mal Schüler damit fahren lässt.

Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, wie viele lustige Geschichten sich in den 8 Jahren auf dem Gymnasium angehäuft haben. Anne und ich kamen nicht mehr aus dem Erzählen raus und Clodagh und Kelly konnten kaum aufhören zu lachen. Egal was ich während der Schulzeit über die Schule gedacht hatte, sie gehört doch noch irgendwie zur besten Zeit meines Lebens. Ich bin mir so sicher, dass ich in 20 Jahren oder so, mich immer noch genau an die Zeit erinnern kann, weil die besten Erinnerungen bleiben jemandem besonders lange im Gedächtnis. Nicht nur an die besten Erinnerungen erinnert man sich gerne, sondern auch an die Personen. Klar hält man nicht zu allen Personen, die man dort kennen gelernt hat Kontakt, aber mit denen, die mit denen einem wirklich viel passiert ist, schon und nur daran erkennt man, mit wem an wirklich befreundet war und nur durch die Schule hatte man die Chance, diese Personen kennen zu lernen. Mit Anne wäre ich zum Beispiel nicht befreundet, wenn wir nicht damals zusammen in einer Klasse gewesen und zusammen nach England gefahren wären. Und jetzt sitzen wir hier und können uns wie so ein altes Ehepaar an die ganzen Schulgeschichten erinnern.

„Oh ich glaube wir sollten uns etwas beeilen!“, Kelly zeigte auf den Himmel, auf dem sich langsam schwarze Wolken anbahnten. So wie es aussieht fängt so langsam die für England typische Regenzeit an, auf die ich schon lange gewartet habe. Ich werde zwar bei zu langen Regenphasen ziemlich schnell depressiv, aber der Geruch, nachdem es geregnet hat, toppt einfach alles wieder und macht das vorher wieder gut.

„Endlich!“, jubelte ich und sprang grinsend auf, um Clodagh beim Packen zu helfen. Dafür erntete ich verwirrte und schockierte Blicke. Also nicht für das Zusammenpacken, sondern wegen meiner Freude über den Regen.

„Geht’s dir noch gut? Wieso freust du dich auf Regen?!“, sprach Anne endlich die Gedanken aus, die jeder von den Drei hatte.

„Ich mag den Geruch danach und wenn ich nur Sonnenschein gewollt hätte, hätte ich mich für ein Au Pair Jahr in Australien oder Neuseeland beworben, außerdem muss man sich nur richtig anziehen mit Gummistiefel, Regenjacke und so und dann kann der Regen einem nichts mehr anhaben!“, ich schwärmte richtig vom Regen und brachte Kelly zum Lachen.

„Man könnte glatt meinen, dass du Pfadfinder wärst!“, brachte sie dann irgendwann unter ihrem Gelächter heraus, was mich auch zum Lachen brachte, wenn sie wüsste.

„Ähm Kelly? Sie WAR mal Pfadfinder!“, erklärte ihr dann Anne. Sofort hörte sie auf zu Lachen und schaute mich ernsthaft an: „Jetzt ohne Scheiß?!“

Ich nickte nur grinsend und packte dann die Wickeltasche und den Rucksack wieder unter den Kinderwagen.

„Was hast du noch alles gemacht?“, fragte mich Clodagh überrascht.

„Einiges!“, ich war in so ziemlich jeder AG, die meine Schule anbot, vom Leseclub bis hin zum Fußball war eigentlich alles dabei, bis auf Schach und Roboter-AG, das war zu hoch für mich.

„Kevin? Lux? Kommt ihr, wir wollen gehen!“, rief Anne die Zwei zu uns, die dann auch nach einem zweiten Mal rufen kamen.

„Wieso jetzt schon?“, schmollte Lux und schaute Clodagh mit großen Kulleraugen an. Leider war Clodagh schon imun darauf.