Meine Beine fühlten sich an, wie nach einem Marathon, nur das ich noch nie einen Marathon gelaufen bin und deshalb nicht weiß, wie sich danach die Beine anfühlen, aber wenn sie so schmerzen, wie sie sich gerade an mir anfühlten, dann will ich nie im Leben einen Marathon laufen! Es schien so, als würde mein Körper meine Beine nicht mehr akzeptieren und versuchte sie abzustoßen, wie ein Spenderorgan bei einem Patient, man brauch es zwar unbedingt aber der Körper will es einfach nicht mehr haben und um ehrlich zu sein, wäre ich froh wenn meine Beine einfach nur für den Rest des Abend abfallen würden, dann würde der Schmerz vielleicht nachlassen und Niall müsste mich dann tragen. Die Schuhwahl war nämlich nicht die beste Wahl gewesen. Der Absatz hatte locker 13cm mit Plateau und dazu kommt noch, dass ich sie vorher noch nie anhatte und schon an unserem ersten Stopp für die Vorspeise, eine dicke Blase meine Verse zierte, mittlerweile würde es mich nicht überraschen wenn sie schon bluten würde, weil wir echt jeden Ecken von Paris gesehen hatte. Von der Noblen Schicki-Micki-Gegend, wo ein Glas Wasser mehr als kostete, als ich je auf meinem Konto haben werde, bis hin zu sozial schwächeren Gegenden, wo mir die Leute komischerweise aber sympathischer waren. Ich komm einfach nicht mit abgehobenen Personen klar, immerhin sind sie auch nur Menschen, wie ich oder die Gangster aus dem Randbezirk von Paris, nur der Kontostand und die Freundlichkeit ist vollkommen unterschiedlich, das was der eine hat, hat der andere viel zu wenig. Was eigentlich total unfair war, weil die es nicht verdient haben, können ohne Sorgen leben und die die ihr letztes Hemd verschenken würden um was Gutes zu tun, bekommen regelmäßig vom Leben in ihren Hintern getreten.
Nicht nur von der Stadt hatten wir alles gesehen, auch alles Typische für Paris hatten wir probiert. Von einem, meiner Meinung nach überteuerten, Rotwein, der mir überhaupt nicht schmeckte, weshalb ich dann doch bei Wasser blieb, zu Käse, Baguette, Quiche und Froschschenkel, die ich mich weigerte zu essen und Niall fast den Kopf abgerissen hätte, als er sich das bestellte. Frösche gehören zu meinen Lieblingstieren, die sind einfach so goldig und damals hatte ich fest daran geglaubt, das hinter einem meiner Frosch-Kuscheltieren, mein Traumprinz steckte, und dann bestellt der sich die einfach um sie zu essen, das ging mir gar nicht ab, aber wirklich viel dagegen tun konnte ich ja nicht.
„Macht da etwa jemand schlapp?“, Niall strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, die mir ins Gesicht gefallen war, als ich meinen Kopf an seine Schulter lehnte. Wir saßen gerade in der Metro, auf dem Weg zu unserem nächsten Stopp.
„Ja!“, murmelte ich in seine Schulter. So langsam verließen mich echt die Kräfte. Entweder war die Tour mit den Jungs heute Mittag, oder das Rumgehüpfe im Zimmer zu viel, aber ich konnte mich nicht wirklich entscheiden, was weniger Spaß gemacht hatte und deshalb Schuld an meinem Kräftemangel war.
„Dann wird’s jetzt wohl Zeit fürs Dessert, damit der Zucker dich wieder aufpuscht!“, Niall grinste mich an und fing an zu lachen, als er meine Augen beim Erwähnen des Desserts auf funkelten.
„Wenn wir noch irgendwo einen Laden finden, der offen ist und ein Dessert anbietet!“, im Laufe unseres Marathons kamen wir nämlich ab und zu in Straßen, in denen es gar nichts zu essen gab und wir erst die Gegend absuchen mussten.
„Wir müssen einen finden! Ohne Dessert gehen wir nicht Heim!“, er fing an mich zu kitzeln, weshalb ich auf quietschte und gleich darauf laut anfing zu lachen. Vereinzelt wurde ich von ein paar Personen schief angeguckt, aber das störte mich in dem Moment recht wenig, es interessierte mich nur, wie ich Niall dazu bringen konnte, dass er endlich aufhörte mich zu kitzeln.
Mit meinen Händen zog ich einfach seinen Kopf näher zu meinem und küsste ihn. Und siehe da, plötzlich hörten seine Hände auf meinen Speck zu vergewaltigen und zogen mich stattdessen noch näher zu ihm hin. Ich musste in den Kuss hineingrinsen, weshalb er mich noch einmal in eine sensible Seite pikste und sich dann von mir löste: „Wir müssen hier raus!“
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LEBE JEDEN MOMENT, LACHE JEDEN TAG, LIEBE OHNE GRENZEN
Hayran KurguAnnika fährt für ein Jahr nach England mit ihren besten Freundinnen. Sie und Anne machen ein Au Pair Jahr und Alessa hat die Chance an der Oxford University zu studieren. Sie freuen sich riesig auf das kommende Jahr und ihnen ist klar, sie zusammen...