LEBE JEDEN MOMENT, LACHE JEDEN TAG, LIEBE OHNE GRENZEN

Ich lass dich nicht mehr los

„People killing, people dying , Children hurtin', hear them crying , Can you practice what you preach , Or would you turn the other cheek…”, wie immer sang ich lauthals das Lied mit, das aus meinem Handy ertönte. ‘Where is the love’ von den Black Eyed Peas ist zwar schon für ziemlich alt, aber trotzdem liebe ich da Lied über alles.

Nachdem ich komplett fertig war, also meine Haare geföhnt und Zähne geputzt hatte und vollständig angezogen war, schlüpfte ich in meinen Morgenmantel, den Clodagh mir zum Glück auch eingepackt hatte, nahm mein Handy von der Ablage neben dem Waschbecken und ging aus dem Bad. Natürlich hörte ich dabei auch nicht auf zu singen, wieso sollte ich auch? Anne und Alessa kannten mir nur so und müssten mittlerweile mein Gesangstalent gewöhnt sein, irgendwann gewöhnen sich die Ohren bestimmt an den Schmerz.

Ich wollte gerade passend zur Musik mitrappen, da der Refrain genau in dem Moment zu Ende war, als ich aus dem Bad trat, doch zu meiner Musik hörte ich noch jemand anderes mitsingen und der Jenige konnte definitiv verdammt gut rappen. Ich hatte schon eine Vermutung, wer das Rappgenie sein könnte und sofort stieß mir die Röte ins Gesicht. Anne und Alessa konnten es nicht sein, dafür hörte sich die Stimme viel zu männlich an, was meine Vermutung nur bestärkte.

„Kannst du mir mal bitte verraten, wieso ich mich immer ausgerechnet vor dir zum Depp machen muss?!“, ich ging weiter in mein Zimmer und tatsächlich lag Niall auf unserer Bettlandschaft ausgebreitet und trommelte im Takt des Liedes auf seinem Bauch herum, während er rappte.

Er hörte direkt auf zu singen und zu trommeln, als er mich mitten im Zimmer stehen sah und fing an zu grinsen: „Ich weiß nicht was du meinst!“, sein Grinsen zeigte mir aber etwas anderes.

Ich musste lachend meinen Kopf schütteln und setzte mich neben ihn im Schneidersitz auf das Bett: „Lüg mich nicht an! Wenn du mich nicht singen gehört hast, dann musste du gaaanz laut Musik mit Kopfhörern oder so gehört haben, das hast du aber nicht, weil du genau zu dem Lied mitgesungen hast!“, er ließ sich von meinem Lachen anstecken und richtete sich etwas auf, indem er sich auf seinen Ellenbogen abstütze, um mich besser anschauen zu können.

„Ach das warst du, die da so laut mitgesungen hat? Ich hab gedacht, dass würde zum Lied gehören!“, grinste er mich an und dafür bekam er eine mit dem Kissen verpasst, das neben mir lag.

„Für was war das?!“, er sah mich mit großen geschockten Augen an.

„Dafür, dass du mir ins Gesicht lügst!“, ich streckte ihm grinsend die Zunge raus und er musste auflachen, tja mich kann man nicht so schnell anlügen. Also eigentlich ja schon, aber jetzt gerade nicht, auf so schlechte Lügen fall ich dann doch nicht rein.

„Das war keine Lüge! Ich hab überwiegend nur die Melodie gehört!“, er hob seine Hände etwas an, um seiner Aussage etwas mehr Nachdruck zu verleihen.

„Jaja ist klar!“, ich zog eine Augenbraue nach oben.

„Ist echt so!“, er versuchte sein Grinsen zu unterdrücken, aber das klappte nicht so gut. Doch bevor ich etwas anderes dazu sagen konnte, riss er mir das Kissen aus der Hand und schleuderte es mir ins Gesicht.

„Und für was war das?!“, ich musste anfangen zu lachen und auch Niall fing wieder an zu lachen.

„Naja dafür, dass du mir nicht glaubst!“, grinste er mich an und ich musste lachend den Kopf schütteln.

„Schlechte Begründung! Wie soll ich die glauben, wenn ich weiß, dass du lügst?“, dafür schmiss ich ihn wieder mit einem Kissen ab und er schmiss es ohne groß noch etwas dazu zu sagen zurück. So entstand irgendwie eine Kissenschlacht. Dabei blieb kein Kissen in dem Zimmer verschont. Da Niall sich irgendwann alle Kissen vom Bett unter den Nagel gerissen hatte, musste ich mir die von der Couch schnappen, diese waren zwar kleiner aber flogen deshalb umso besser durchs Zimmer. Leider lagen auf der Couch nicht so viele Kissen und deshalb war ich schnell wieder munitionslos und Niall kam grinsend auf mich zu und hielt ein großes Kopfkissen in seiner Hand.