Kapitel 2

153 8 1
                                    

Eine viertel Stunde joggte ich schon mit Cody den Strand entlang. Immer wieder warf ich einen Ast in das Wasser dem Cody freudig nachjagte und ihn mir wieder brachte. Diesen Hund hatte ich wirklich gut erzogen. Wir hatten einiges gemeinsam. Wir waren beide ruhig und vom Wasser besessen und genauso wie ich, hatte Cody ein Problem mit dem männlichen Geschlecht, auch wenn er selbst ein Rüde war.

Gerade hatte ich den Ast wieder in das Meer geworfen, diesmal aber etwas weiter als sonst. Jedoch war das für Cody kein Problem. Ich sah ihm kurz nach wie er ins Wasser rannte und lief prompt in etwas hartes. Verwirrt sah ich hoch und in ein grinsendes Gesicht. Sofort wich ich einige Schritte nach hinten. "Du solltest besser aufpassen wo du hinläufst Mädchen." sagte der Typ vor mir. "Was macht so ein hübsches Ding wie du um diese Zeit noch hier draussen?" hinter dem Typ kamen noch fünf weitere und stellten sich neben ihn. Sie waren alle gross und sahen furchteinflössend aus, waren aber etwa in meinem Alter. Solchen Gestalten wollte man abends lieber nicht begegnen.

Ach was für ein guter Witz, es ist Abend. Na toll, da meldet sich meine innere Stimme wieder zu Wort.

Genervt verdrehte ich meine Augen und wollte gehen, wurde aber am Arm aufgehalten. "Hast du kein Respekt oder was? Antworte schon!" sagte er und zog mich zu sich. Panisch probierte ich mich von ihm zu lösen. "Ich würde ihm lieber antworten Mädchen." sagte nun ein anderer. Ich schüttelte jedoch nur meinen Kopf und hörte gleich darauf meine Rettung in Form eines bedrohlichen Knurrens. Ich drehte meinen Kopf nach hinten und sah Cody an, der mit gefletschten Zähnen und knurrend auf uns zukam. "Wessen Köter ist das?" "Jungs, lass uns lieber gehen." sagte der, der meinen Arm festhielt und zog mich langsam weg, aber natürlich folgte Cody uns weiter.

Was bitte sollte das jetzt werden? Ich glaube, sie wollen nicht das du von deinem eigenen Hund zerfleischt wirst.

Ich riss mich aus seinem Griff und ging auf Cody zu. "Mädchen komm zurück oder willst du draufgehen?" ich verdrehte bloss meine Augen und kniete mich neben Cody und strich über seinen Kopf. "Das ist also dein Hund!" nickend stand ich auf und sah sie an. "Wie ist dein Name?" ich zuckte bloss mit meinen Schultern. Ich wüsste nicht was die das angeht. "Ist doch scheiss egal wie sie heisst. Ich nehme sie jetzt mit nach Hause und dann werden wir spass haben." sagte einer mit Glatze, naja, er hatte sie wohl einfach abrasiert, denn man sah die Stoppeln. Kaum kam der Typ auf mich zu, ging Cody wieder auf Angriffsstellung und knurrte bedrohlich. Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen. Der Typ blieb stehen und hob seine Hände. "Wir sind noch nicht fertig Mädchen." ich hob lediglich eine Augenbraue, drehte mich um und joggte wieder zurück. Als ich genug Abstand zu den Jungs hatte pfiff ich einmal und wenige Sekunden später war Cody wieder bei mir. Ich war gerade nur froh war ich aus dieser Situation draussen. Diese Typen machten mir Angst. Notiz an mich selbst: Nie wieder am Abend joggen gehen.

Es lag nicht nur daran das er so reagierte weil er Männer hasste, nein, er erkannte Bedrohungen und hatte mich beschützt. Cody beschützte mich immer, egal um was es ging. Darum wich er mir nie von der Seite. Er wusste wohl das ich diesen Schutz brauchte.

Eine viertel Stunde später kam ich wieder bei meinem 'neuen Zuhause' an und musste erstmal an die Terrassentür klopfen da sie verschlossen war. Meine Mum sass mit Markus auf der Couch und zuckte zusammen als ich klopfte. Grinsend klopfte ich nochmals, bis sie verstand das die Tür zu war und sie für mich öffnete. "Tut mir leid, Cameron hat sie wohl geschlossen." sagte sie und setzte sich wieder auf die Couch. Ich nickte nur und ging mit Cody nach oben in mein Zimmer. Auf dem Flur hörte ich die Musik aus Camerons Zimmer was soviel hiess, das wir ihn nicht stören sollten. Was auch immer er da gerade machte.

In meinem Zimmer ging ich direkt in mein Badezimmer wo ich mich duschte und danach Shorts und Top anzog und mich in mein Bett legte. Morgen war mein erster Schultag und wenn ich ehrlich war, war ich schon nervös.

Silent girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt