Wasser. Überall um mich herum gab es nichts anderes als Wasser. Ich wusste nicht wo oben und unten war und konnte auch nichts sehen. Dennoch geriet ich nicht in Panik. Schon so oft befand ich mich in so einer Situation und für den Ernstfall war ich vorbereitet. Mein Dad sagte immer, dass ich vier Minuten bräuchte. Vier Minuten die ich unter Wasser hatte um wieder an die Oberfläche zu kommen. Ich brauchte lange bis ich meine Lungen darauf trainiert hatte, aber ich hatte es geschafft.
In meinem Kopf zählte ich die Sekunden die ich schon unter Wasser war. Drei Minuten vergingen, bis mich etwas an meinem Arm packte und mich an die Wasseroberfläche zog. Sofort holte ich tief Luft und klammerte mich mit geschlossenen Augen an den Körper der mich gerettet hatte. "Was machst du nur für Sachen." hörte ich James flüstern und war mehr als überrascht das er es war, der mir geholfen hatte.
Mit einem Schlag erinnerte ich mich an das eben passierte und löste mich von James. So schnell ich konnte schwamm ich zurück zum Strand und rannte zu Mum, die mittlerweile von Ärzten behandelt wurde. Ich kam aber nicht annähernd in ihre Nähe. Kaum berührte ich das Wasser nicht mehr, stellte sich Cameron mir in den Weg. "Beruhig dich Chloe. Du kannst jetzt nicht zu Mum." flüsterte er und nahm mich in die Arme. "Ich muss Mum helfen!" "Das hast du schon. Den Rest müssen die Ärzte machen." Cameron sah mich eindringlich an und übergab mich an James. Widerwillig entfernte ich mich mit ihm von dem Geschehen, behielt sie aber immer im Blick.
Ich konnte es noch immer nicht fassen. Wäre ich nicht hier gewesen, wäre Mum von diesem Typen umgebracht worden. Nicht nur Mum, nein. Er hatte auch mich verletzt als ich nach Cody sah. Mein Blick schoss hoch zu den Klippen. Viel konnte ich nicht sehen, aber was ich sah, liess mich hochschrecken. Hecktisch löste ich mich aus James Griff und rannte die Klippen hoch. "Chloe, warte!" rief James mir hinterher, aber ich ignorierte ihn. Kaum kam ich oben an, sah ich jemanden der neben Cody sass und sich über ihn beugte. "Nimm deine dreckigen Finger von meinem Hund!" schrie ich wütend. Ich wollte auf ihn losgehen, doch James hatte mich schnell eingeholt und zog mich zu sich.
Mit aller Kraft probierte ich mich aus seinem Griff zu lösen, aber James liess mich einfach nicht los. "Beruhig dich bitte. Er ist einer der Ärzte und kümmert sich um Cody." verwirrt hielt ich in meiner Bewegung inne und sah zu James hoch. "Er kümmert sich um ihn?" wortlos nickte James, doch das reichte mir nicht. "Er ist kein Tierarzt und soll da weg!" sagte ich aufgebracht. James seufzte und küsste mich auf die Stirn. "Er weiss was er tut Chloe, vertrau mir." lange sah ich einfach in James Augen und nickte schliesslich resigniert. James hatte recht. Es half hier niemanden wenn ich einen auf hysterisch machte. Kurz schloss ich meine Augen und lehnte meinen Kopf an James Brust, worauf er seinen Griff um mich verstärkte.
"Chloe?" James löste sich von mir und machte Cameron platz, der erst eine Decke um meine Schultern legte und mich gleich in seine Arme zog. "Mum wird jetzt ins Krankenhaus gefahren. Ich gehe mit Markus mit, du solltest bei Cody bleiben." kopfschüttelnd löste ich mich von Cameron. "Doch Chloe. Mum geht es soweit gut. Cody braucht dich jetzt." erleichtert atmete ich aus. Das es Mum gut ging war die beste Nachricht die ich seit langem hörte. Sie würde wieder gesund werden und nur das zählte. "Ich bleibe bei dir Chloe." dankbar sah ich zu James. "Ich muss jetzt los. Ich werde mich bei euch melden." kurz umarmte Cameron mich und ging dann wieder die Klippen runter.
Während er zu dem Krankenwagen lief der oben an der Strasse stand und einstieg, liess ich ihn nicht aus den Augen. Auch als ich den Krankenwagen nicht mehr sehen konnte, sondern nur noch die Polizisten die überall herumliefen, wendete ich meinen Blick nicht von der Strasse ab. "Tracie wird wieder gesund Chloe und das hat sie nur dir zu verdanken." widerwillig riss ich meinen Blick von der Strasse ab und sah James an. Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als der Arzt, der bei Cody war, zu uns kam.
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Silent girl
Teen FictionFür Chloe gibt es nichts wichtigeres im Leben als ihre Familie und das Surfen. Als ihre Mutter einen neuen Mann kennen lernt, muss sie mit ihrem Bruder nach Malibu ziehen. Für Chloe eigentlich keine grosse Sache, gäbe es da nicht ein Problem. Chloe...