Silent girl

Kapitel 75

Cameron

"Mom, ich bin weg!" rief ich durch das Haus und öffnete die Haustür. Ich machte gerade mal einen Schritt nach vorne als ich über etwas stolperte und auf dem Boden landete. "Fuck!" fluchte ich und rappelte mich auf. Verwirrt sah ich auf den Boden. Eine Sporttasche und Handy lag vor der Haustür. Das war doch Chloes Tasche?

Kopfschüttelnd nahm ich beides in meine Hände und ging wieder rein. "Chloe! Deine scheiss Tasche liegt hier rum!" schrie ich wütend. Wieso konnte sie auch nicht einmal ihre Sachen aufräumen, aber wieso lag es draussen und nicht drinnen? "Cameron, was ist los?" genervt sah ich Markus an der zu mir in die Lobby kam. "Unsere Chloe hat wieder einmal ihre Sachen liegen lassen." schmunzelnd schüttelte er seinen Kopf. "Wie immer. Wo ist sie?" fragte er mich.

"Chloe?" verwirrt sah ich Markus an, als wir von oben eine Zimmertür zuknallen hörten und James der schrie. "Chloe!" rief er wieder, aber dieses Mal klang er mehr als besorgt. Gleich darauf hörten wir schwere Schritte, die die Treppe nach unten kamen. "Wo ist Jim?" verwirrt sahen wir James hinterher, der an uns vorbei und in das Wohnzimmer rannte. "James, was ist los?" rief Markus und lief ihm hinterher.

Seufzend schüttelte ich meinen Kopf, stelte die Tasche auf den Boden und lief ebenfalls in das Wohnzimmer. Jim sass gemütlich am Esstisch und frühstückte. Wortlos hielt James ihm sein Handy entgegen, worauf sich Jims Augen weiteten und er sein eigenes Handy raus nahm um jemanden anzurufen. "Kann uns jetzt mal jemand aufklären?" "Ich habe eine Nachricht bekommen. Chloe ist weg." sagte James und zeigte uns die Nachricht.

Ich habe Chloe. Ihre Zeit läuft ab.

Fassungslos schüttelte ich meinen Kopf. "Cameron, was ist in der Tasche?" Chloe war weg, aber wie konnte das sein? Letzte Nacht war sie doch noch hier, wie konnte sie dann plötzlich weg sein? "Cameron!" kopfschüttelnd sah ich zu Jim. "Markus hat gesagt, du hast Chloes Tasche gefunden. Wo?" "Sie lag draussen vor der Tür mit ihrem Handy darauf. Sie liegt in der Lobby." sofort sprang Jim von dem Stuhl auf und lief an mir vorbei in die Lobby. Angespannt folgten wir ihm und sahen zu, wie er Chloes Tasche öffnete und den Inhalt raus nahm. Klamotten, Laptop und Ladegeräte. Sie wollte weg.

"James, du weisst wie die Überwachungskamera draussen funktioniert. Such die Aufnahmen ab 23.30 Uhr." ohne auf James Antwort zu warten, riss er die Tür auf und lief die Auffahrt nach unten zum Wagen auf der anderen Strassenseite. "Das darf nicht wahr sein." murmelte Markus und zog mich sofort in das Wohnzimmer. Auch wenn er nicht wollte das ich es sah, hatte ich es schon gesehen. Als Jim die Fahrertür des Wagens geöffnet hatte, fiel der zivile Polizist leblos auf den Boden. Wer auch immer Chloe entführt hatte, scheute sich nicht davor jemanden umzubringen.

Minuten vergingen in denen wir auf der Couch sassen und James die Aufnahmen von letzter Nacht suchte. "Hey Leute. James, hast du die Aufnahmen gefunden?" fragte John der sich neben James setzte. Jim musste ihn wohl angerufen haben. Wortlos nickte James und drückte John die Fernbedienung in die Hand. "Wieso ab 23.30 Uhr?" fragte ich, während ich wie die anderen auf den Fernseher sah. "Jim sagte, dass er der letzte war, der um diese Zeit noch wach war. Hier." John hielt die Aufnahme um 00.10 an. Was ich da sah, machte mich einfach nur wütend.

Tom stand mit gezogener Waffe vor der Haustür als sie aufging. Wir hörten nicht was er sagte, aber gleich darauf kam Chloe raus. Ängstlich sah sie ihn an als er wieder etwas sagte und legte ihre Tasche auf den Boden, gefolgt von ihrem Handy. Wieder sagte er etwas, worauf sie nickte und er sie an ihrem Nacken festhielt und vor sich hin schob. Gleich darauf verschwanden sie aus dem Blickfeld.

"Ich fasse es nicht!" schrie James und sprang auf. Sofort stand auch John auf und hielt ihn auf. "Wir werden sie wieder zurück bringen, aber es bringt jetzt nichts, wenn ihr kopflose Aktionen startet." eindringlich sah er James an. "Ich werde doch nicht hier rum sitzen und darauf warten, dass ihr meine Freundin zurück bringt!" schrie er wieder und stiess John zur Seite. Auch ich stand jetzt auf und sah John an. "Wir werden Chloe suchen und finden, egal was ihr sagt. Das hier ist verdammt nochmal meine Schwester! Komm James."