Langsam öffnete ich meine Augen und musste mich erst einmal an das Licht gewöhnen. Ich musste mich überhaupt nicht umsehen um zu wissen das ich in einem Krankenhaus lag. Die Erinnerungen an das Geschehene waren noch mehr als präsent, genau wie die Schmerzen die ich hatte.
Ich hatte keine Ahnung wie spät es war, noch welchen Tag wir hatten. Was ich aber wusste war, dass ich hier weg wollte. Die Decke schlug ich auf die Seite und setzte mich in Zeitlupentempo auf. Die Schmerzen wurden durch diese Bewegung nur grösser, aber ich probierte es zu ignorieren. Langsam stellte ich mich auf meine Füsse und ging zur Tür an der Wand, nachdem ich meine Klamotten geholt hatte die über dem Stuhl hingen. Wie ich erwartet hatte war es das Badezimmer.
Langsam zog ich das Krankenhaushemd aus. Den Blick in den Spiegel an der Wand konnte ich dabei nicht vermeiden. Mein Kiefer war blau, sowie mein linkes Auge und meine Lippe war aufgeplatzt. Mein Blick glitt an mir runter und sofort war mir klar wieso ich solche Schmerzen hatte. Meine gesamte Seite war von blauen Flecken übersäht und die Andere hatte ein riesiges weisses Pflaster.
Seufzend wendete ich meinen Blick ab und zog meine Jeans an. Offensichtlich hatte mir das jemand hingelegt, denn am Strand hatte ich nur meine Schlafshorts und Top an. "Chloe?" ich hörte Cameron im Zimmer, aber ich war immer noch wütend auf ihn und ignorierte ihn deshalb. "Verdammt, wo ist sie?" "Jetzt beruhig dich Cam." hörte ich James und gleich darauf klopfte es an der Badezimmertür. "Chloe? Mach bitte die Tür auf." seufzend zog ich mein Shirt auf und ging zur Tür. Langsam öffnete ich sie und sah zu James hoch. "Es geht mir gut." sagte ich nur und ging zu meinem Bett. Das ich so langsam war wie eine schwangere Ente, konnte ich dabei nicht verhindern.
"Warte, ich helfe dir." kopfschüttelnd sah ich Cameron an und setzte mich vorsichtig auf das Bett. "Ich möchte hier weg." "Das kannst du noch nicht Chloe." sagte James. "Geh kurz raus James, ich muss mit Chloe reden!" warnend sah ich zu James der unschlüssig zwischen Cameron und mir hin und her sah, verliess dann aber doch das Zimmer.
"Ich habe dir nichts zu sagen!" sagte ich aufgebracht. "Das ist gut, ich nämlich schon. Hör zu Chloe" fing Cameron an und setzte sich neben mich auf das Bett. "Es tut mir leid. Ich weiss das ich das alles nie hätte sagen dürfen, aber ich habe die Kontrolle verloren. Du bist an nichts Schuld und du kannst sehr wohl auf dich aufpassen, aber was das wichtigste ist: du hast keine Schuld an Codys Tod. Ich hätte es nicht sagen dürfen.
Weisst du. Es war die Hölle dir zuzuhören wie du Mum zurück geholt hast und zu wissen, dass ich nicht da war um dir zu helfen. Ich habe Dad verloren und Mum wäre ohne deine Hilfe auch gestorben. Ich möchte dich nicht auch noch verlieren Chloe. Ich weiss das ich überfürsorglich und ein Kontrollfreak bin, aber ich will nicht das dir etwas passiert." einen Moment sah ich Cameron an. Ich wusste nicht das er alles mitbekommen hatte. Irgendwie verstand ich ihn, aber er übertrieb es halt einfach. "Ich verstehe dich Cam, aber ich bin kein kleines Kind mehr. Gut, wie wir gesehen habe kann ich nicht auf mich aufpassen, aber du übertreibst es einfach." seufzend stand ich auf und sah ihn an. "Ich weiss Chloe und ich werde versuchen mich zu verbessern. Das verspreche ich dir." auch Cameron stand nun auf und legte seine Hände auf meine Schultern. "Es tut mir so leid Kleine." "Ich weiss Cam, ich weiss." lächelnd umarmte ich ihn und auch er drückte mich an sich. "Shit, Cam...Schmerz." sofort liess er mich los und sah mich entschuldigend an. "Es ist okay. Mir geht es gut." Kritisch sah er mich an als ich mich wieder auf das Bett setzte. "Chloe, ich-" "Nein wirklich, es ist alles in Ordnung." unterbrach ich ihn. Es war zwar gelogen, aber Cameron sollte sich nicht noch mehr Sorgen um mich machen.
Ich sah zur Tür als es klopfte und James gleich darauf rein kam. "Habt ihr alles geklärt?" "Jap, der Idiot hat eingesehen das er es übertreibt." sagte ich grinsend. James setzte sich auf einen der Stühle und sah mich an. "Was ist am Strand passiert?" auch Cameron sah mich nun an. "Das sieht man doch oder?" kopfschüttelnd stand James auf. "Das meinte ich nicht Chloe. Wieso haben sie das gemacht?" "Ich weiss es nicht." sagte ich und sah auf meine Hände. Natürlich war das gelogen. Mir war sehr wohl klar das es auf Toms Mist gewachsen war. Wem sonst hatte ich hier in Malibu eine Abfuhr erteilt.
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Silent girl
Teen FictionFür Chloe gibt es nichts wichtigeres im Leben als ihre Familie und das Surfen. Als ihre Mutter einen neuen Mann kennen lernt, muss sie mit ihrem Bruder nach Malibu ziehen. Für Chloe eigentlich keine grosse Sache, gäbe es da nicht ein Problem. Chloe...