Kapitel 61

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Es kam mir wie Stunden vor bis Markus endlich die Terrasse betrat. Langsam drehte ich mich zu ihm um. "Was ist das?" fragte ich und zeigte auf das Surfbrett, welches an der Treppe angelehnt stand. Ein Grinsen schlich sich auf Markus' Lippen. "Das ist deins." verdattert sah ich ihn an. "Wie meinst du das?" "Ich habe das was von deinem Board noch übrig war genommen und ein Duplikat machen lassen. Es gehört dir Chloe." fassungslos legte ich meine Hände vor mein Gesicht, während mir die Tränen in die Augen stiegen. Das hatte er nicht für mich gemacht. "Ich weiss wie viel dir das Board bedeutet hat. Es ist nicht das Original, aber immerhin etwas davon." ein Schrei entwich mir und im nächsten Moment lag ich in Markus' Armen. "Danke. Du hast keine Ahnung was mir das bedeutet." sagte ich schluchzend. "Es freut mich das es dir gefällt Kleine."

"Ich möchte ja nichts sagen, aber was ist mit mir?" lachend löste ich mich von Markus und wischte die Tränen aus meinem Gesicht. "Ist da etwa jemand eifersüchtig?" fragte ich spöttisch. "Nein, gar nicht!" "Keine Angst, dir habe ich auch was mitgebracht. Es geht aber noch eine Weile bis es kommt." misstrauisch sah James Markus an, schien sich aber mit der Antwort zufrieden zu geben. "Ich gehe raus!" rief ich begeistert und lief zum Board. Vorsichtig strich ich mit meiner Hand darüber. Es sah haargenau so aus wie das Board von Dad. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass Markus das für mich getan hatte. Jetzt war ich ihm wirklich etwas schuldig.

Kurz sah ich zu James und Markus, aber sie standen nicht mehr auf der Terrasse. Schulterzuckend nahm ich das Board und lief die Treppe nach unten zum Strand. Nachdem ich meine Hotpants und Top ausgezogen und in den Sand gelegt hatte, nahm ich wieder mein Board und ging langsam raus in das Wasser. Das Gefühl nach so langer Zeit wieder auf dem Board zu liegen war einfach unbeschreiblich. Wie sehr hatte ich dieses Gefühl der Freiheit und Unbeschwertheit doch vermisst. Als ich weit genug draussen war, setzte ich mich auf mein Board und drehte mich in Richtung Strand. Für einen Sonntag war es erstaunlich ruhig hier, was wohl mehr daran lag, dass das Wetter bald umschlagen würde.

Ich wartete auf die richtige Welle und paddelte los, als sie endlich kaum. Kaum spürte ich den Schub hinter mir, stellte ich mich auf mein Board. Gott, wie hatte ich es nur vermisst. Mit einem tausend Watt Grinsen ritt ich auf der Welle und legte mich wieder auf mein Board. Wenn ich könnte, würde ich mein ganzes Leben hier draussen verbringen. Surfen machte mich einfach glücklich. Gut, das machte James und meine Familie auch, aber das hier war wieder etwas ganz anderes.

Eine Stunde surfte ich bereits, bis ich einen Blick an den Strand warf, wo ich Lou erkannte die sich mit den Jungs unterhielt, sogar Keith war dabei. Fuck, ich hatte sie völlig vergessen. Sofort paddelte ich wieder zurück, klemmte mein Board unter meinen Arm und ging zu ihnen. "Es tut mir so verdammt leid. Ich habe die Zeit vergessen." sagte ich sobald ich bei Lou ankam. Grinsend schüttelte sie ihren Kopf. "Keine Angst. Die Jungs haben mich super unterhalten und dir scheint es ja sehr gut zu gehen." grinsend nickte ich und steckte mein Board in den Sand. "Du bist die einzige die uns hier vollgequatscht hat." gab Collin genervt von sich. "Ach, ist das so? Wieso hast du mich dann nicht aufgehalten?" "Weil ich ein Gentleman bin und eine Mädchen nicht unterbreche." ein siegessicheres Grinsen bildete sich in seinem Gesicht als Lou wütend schnaubte. "Ich mach dich gleich zum Mädchen!" knurrte sie wütend. "Gott, könnt ihr euch nicht endlich küssen?" gab ich genervt von mir. Sofort hatte ich alle Blicke auf mir. Ups, da hatte ich wohl laut gedacht. "Was?!" riefen Lou und Collin empört, während die anderen nur wissend grinsten. "Jetzt hört doch auf. Ihr steht aufeinander. Das kann jeder sehen." mischte sich Andy ein. "Gar nicht war. Als ob ich auf so etwas stehen würde." lachte Lou hysterisch. "Seht sie euch doch an. Sie ist alles andere als mein Typ." "Ich bin jedermanns Typ!" rief sie wütend. "Tja, jetzt nicht mehr." gab Collin desinteressiert von sich. Seufzend schüttelte ich meinen Kopf und sah Lou an. Auch wenn sie es nicht zeigte wusste ich, dass Collin sie verletzt hatte.

Silent girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt