Ich wusste von Anfang an das dieser Abend in einer Katastrophe enden würde, aber hatte ich auf mich gehört und blieb Zuhause? Nein! Ich musste ja unbedingt meine innere Stimme ignorieren und mit den Anderen in den Club gehen, nur um am Ende weinend in meinem Zimmer zu liegen.
"Chloe!" rief James wieder. "Ich möchte ihn nicht sehen." flüsterte ich. Mike nickte und wollte aufstehen, als ich Schritte hörte und im nächsten Moment meine Zimmertür aufging. Einen Moment sah James zwischen mir und Mike hin und her, ehe er mit seiner Hand auf den Flur zeigte. "Verschwinde!" sagte James ruhig. "Der Einzige der verschwindet bist du!" sagte ich. "Verschwinde aus ihrem Zimmer Mike!" wiederholte er sich. "Du solltest jetzt gehen James. Du machst es nicht besser." langsam stand Mike auf und ging auf James zu, wobei er ihn nicht aus den Augen liess. "Entweder du gehst freiwillig, oder ich zwinge dich dazu und glaub mir, das wird alles andere als gut enden." knurrte James. "Du drohst mir nicht James!" auch Mike wurde jetzt wütend. Ich musste das hier schleunigst beenden, bevor es ausser Kontrolle geriet.
Ich sprang von meinem Bett auf und stellte mich zwischen die Beiden. "Es reicht!" schrie ich und stiess beide an der Brust auseinander. "Geh jetzt James." sagte ich ruhiger, sah ihn dabei aber nicht an. "Ich muss mit dir reden!" kopfschüttelnd schob ich ihn aus meinem Zimmer. "Ich möchte aber nicht mit dir reden. Geh und vergnüg dich mit deiner Tussi." ich konnte nicht verhindern das die Tränen sich wieder in meinen Augen bildeten und knallte die Tür zu, ehe James diese bemerken konnte. Tief durchatmend drehte ich mich zu Mike um. "Danke für deine Hilfe, aber ich muss jetzt alleine sein." prüfend sah mich Mike an. "Bist du dir sicher?" ich setzte mein Fake-Lächeln auf und umarmte ihn. "Ganz sicher. Danke Mike!" langsam liess ich ihn los und öffnete meine Tür. "Wenn etwas ist, du kannst mich jederzeit anrufen. Bis dann Chloe." "Wir sehen uns." sagte ich und schloss die Tür als Mike mein Zimmer verliess. Zur Sicherheit drehte ich noch den Schlüssel im Schloss um und legte mich auf mein Bett. Was ich jetzt brauchte war Ruhe und Schlaf.
Vergebens lag ich in meinem Bett und probierte zu schlafen. Jedes Mal wenn ich meine Augen schloss, sah ich James mit seiner Tussi. Ich war müde und wollte schlafen, konnte aber einfach nicht. Seufzend stand ich auf und verliess mein Zimmer. Als ich an James Tür ankam, blieb ich kurz stehen und sah auf den Boden, aber es schien kein Licht unter der Tür durch, also musste er schlafen. Besser für mich.
Ohne ein Licht einzuschalten lief ich die Treppen runter in die Küche. Von draussen schien der Mond in das Haus und erhellte es so etwas. Leise nahm ich ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wasser. Ich führte das Glas gerade zu meinem Mund, als ich aus dem Fenster sah und das Glas fallen liess. Mit einem Knall landete es auf dem Boden und zersprang in tausend Teile. Mit geweiteten Augen sah ich weiter raus und wich einen Schritt nach hinten. Ich wollte weg sehen, konnte meinen Blick aber nicht von der Person da draussen abwenden.
"James!" schrie ich so laut ich konnte. Kopfschüttelnd wich ich weiter nach hinten, bis ich mit dem Rücken an der Kücheninsel ankam. Von oben hörte ich, wie eine Tür geöffnet wurde und gleich darauf wieder eine. "Chloe?" "James!" ich konnte die Panik in meiner Stimme nicht verbergen und liess mich auf den Boden sinken. Zitternd zog ich meine Beine an meine Brust und schloss meine Augen. Was ich gesehen hatte wollte ich nicht noch einmal sehen.
Erschrocken zuckte ich zusammen als sich zwei Hände auf meine Schultern legte und schrie auf. "Ganz ruhig Chloe, ich bin es." ich riss meine Augen auf und umarmte James sobald ich ihn erkannte. Er zögerte keine Sekunde und legte seine Arme um mich. "Was ist passiert?" zitternd löste ich mich von ihm und zeigte mit der Hand zum Fenster ohne selber hinzusehen. Sofort stand er auf und sah raus. "Das darf doch nicht wahr sein!" sagte er aufgebracht und lief zum Telefon. "Hallo? James Taylor hier...schicken Sie einen Wagen in die Lanestreet 32, hier hängt eine Schaufensterpuppe im Baum...ja, aber Sie sollten sich die Drohung ansehen...okay, bis gleich."
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Silent girl
Teen FictionFür Chloe gibt es nichts wichtigeres im Leben als ihre Familie und das Surfen. Als ihre Mutter einen neuen Mann kennen lernt, muss sie mit ihrem Bruder nach Malibu ziehen. Für Chloe eigentlich keine grosse Sache, gäbe es da nicht ein Problem. Chloe...