Kapitel 58

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"Verdammt nochmal Cameron!" schrie ich durch das Haus. Wütend rannte ich die Treppe nach unten. Schon von hier oben konnte ich ihn lachen hören. Es waren nun schon zwei Wochen vergangen seit Cameron wieder Zuhause war. Er hatte sich wirklich schnell erholt, denn offenbar ging es ihm blendend. Naja, nicht mehr wenn ich mit ihm fertig war. Dieses Arschloch hatte meine Haar Kur ausgetauscht. Er wusste haargenau das ich einmal in der Woche diese Kur brauchte und diese eine halbe Stunde einwirken liess. Was sollte ich sagen. Dank Cameron hatte ich jetzt keine blonden Haare mehr, sondern hellblaue. Erst hatte ich es nicht gemerkt, bis ich meine Haar föhnte und es mir auffiel. Er war so gut wie tot.

"Du verdammter Wixxer!" ich blieb im Wohnzimmer stehen und sah zu Cameron der schon fast auf dem Boden lag vor lachen. "Jetzt beruhig dich Chloe...die...die Farbe steht dir wirklich super!" sagte er lachend. "Dir wird das Lachen vergehen, wenn ich mit dir fertig bin!" knurrte ich und rannte auf ihn zu. Mit einem Kampfschrei sprang ich auf ihn. "Chloe!" hörte ich Jim rufen. Cameron hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich auf ihn losging und verlor das Gleichgewicht. Zusammen fielen wir auf den Boden, aber ich liess mich davon nicht aufhalten. Völlig ausser mir bohrte ich meine Nägel in seinen Arm, worauf er ein Zischen von sich gab. "Jetzt hör auf damit!" rief Jim. "Was ist hier los?" "Wegen dir sind meine verdammten Haare blau!" schrie ich und zog eine blutige Linie über Camerons Oberarm. Schmerzhaft schrie er auf. Jetzt schien es ihm wohl zu reichen, denn mit einer schnellen Bewegung stiess er mich von sich, so dass ich auf dem Boden landete.

Wir standen beide auf und blieben mit genügen Abstand zwischen uns stehen. Das James und Jim ebenfalls im Wohnzimmer standen und uns schockiert ansahen, ignorierte ich einfach. Unwillkürlich schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen. "Du willst also spielen?" fragte ich und sah Cameron an. Beschwichtigend hob er seine Hände. "Chloe, du musst dich jetzt beruhigen." "Ich muss hier gar nichts!" schrie ich aufgebracht. "Wegen dir sind meine Haare blau. Blau Cameron!" ich wusste genau auf was Cameron hinaus wollte.

In den letzten Tagen passierte es immer häufiger, dass ich die Kontrolle über mich verlor. Wegen Kleinigkeiten regte ich mich auf und warf mit Beleidigungen um mich oder legte mich mit den Lehrern an. Aber was sollte ich sagen? Ich gewöhnte mich langsam daran und wenn ich ganz ehrlich war, wollte ich nicht mehr die schwache Chloe Johnson sein. Die Chloe, die vor allem und jedem Angst hatte, die sich einschüchtern liess und sich nicht wehren konnte. Die, die wegen jeder Kleinigkeit anfing zu weinen. Ich wollte das einfach nicht mehr.

"Verdammt!" schrie ich frustriert auf. Langsam beruhigte ich mich wieder und merkte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Schnell blinzelte ich sie weg und sah Cameron an. "Glaub mir, das wirst du noch bitter bereuen." sagte ich wütend und lief auf Jim und James zu. Ohne noch weiter etwas zu sagen, nahm ich James Hand in meine und zog ihn hinter mir her.

Erst in meinem Zimmer liess ich James' Hand los und liess mich auf mein Bett fallen. "Ich kann das nicht mehr." es war nur ein Flüstern, den noch hörte er es. "Was meinst du?" "Diese verdammte Ungewissheit. Jeden Tag werde ich auf Schritt und Tritt überwacht. Seit Tagen haben wir nichts mehr von Anthony gehört und wissen immer noch nicht wo er sich aufhält. Ich halte das einfach nicht mehr aus. Diese ständige Angst, dass er irgendwo lauert um mich mitzunehmen. Ich kann einfach nicht mehr. Verstehst du James?" langsam setzte ich mich auf und sah ihn an. "Ich möchte so sein wie letztes Jahr." so, jetzt war es raus. Einen Momemt überlegte James, ehe er sich neben mich setzte. "Was war letztes Jahr?" "Das hast du jetzt nicht gesagt oder?" seufzend sah ich zur Tür wo Cameron stand. "Hast du doch gehört oder?" gab ich genervt von mir. "Nein, einfach nein Chloe!" "Leute? Was war letztes Jahr?" James Frage ignorierend, stand ich auf und ging zu Cameron. "Wieso verstehst du es einfach nicht? So wie damals war es besser, viel besser Cameron." kurz sah ich James entschuldigend an, verliess mein Zimmer und lief die Treppen nach unten.

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