Kapitel 52

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Flatternd öffnete ich meine Augen. "Na, auch endlich wach?" überrascht sah ich nach links. Ein Mädchen lag in einem Bett neben mir und sah mich grinsend an. "Du warst ganz schön lange weg und ich wäre dem Pflegepersonal fast böse das sie dich in mein Zimmer gesteckt haben, aber nur fast." verwirrt runzelte ich meine Stirn. Ich hatte absolut keine Ahnung was sie von mir wollte. "Ach so, ich verstehe. Deine Freunde kommen immer hierhin und unterhalten mich super. Du konntest es ja nicht." sie grinste mich weiter an uns setzte sich im Bett auf. "Ich muss wirklich sagen, dieser Andy ist verdammt heiss. Ich meine, hast du ihn dir schon einmal angesehen?" ungläubig zog ich eine Augenbraue nach oben. Wieso musste sie auch soviel reden? "Diesen heissen Körper und diese stechend blauen Augen." verträumt legte sie ihren Handrücken gegen die Stirn und seufzte theatralisch. Ein Grinsen schlich sich bei dem Bild auf meine Lippen. "Ha! Ich habe es geschafft. Collin schuldet mir 50 Dollar."

"Okay, stopp mal. Wer bist du überhaupt?" immer noch grinsend stand sie auf und streckte mir ihre Hand entgegen. "Louisa Peterson und du bist Chloe Johnson." verwirrt nahm ich ihre Hand. "Gut Louisa. Wieso bekommst du 50 Dollar von Collin?" "Er hat gesagt, dass du zu wenig lächelst. Darum habe ich mit ihm gewettet, dass ich es innerhalb von fünf Minuten schaffe dich zum Lächeln zu bringen." sagte sie stolz und setzte sich wieder auf ihr Bett. Aha. Ja, was sollte ich darauf jetzt noch sagen.

Kopfschüttelnd stützte ich mich mit meinen Händen auf dem Bett ab und wollte mich aufsetzen. "Nein!" schrie Louisa und sprang wieder auf. Mit geweiteten Augen sah ich sie an. Diese Frau war eine Sache für sich. "Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken, aber du solltest besser liegen bleiben." "Wieso?" leidend sah sie mich an. "Darf ich?" verwirrt nickte ich und sah zu, wie sie meine Decke nach unten schob. Wieso ich eine Jogginghose und ein Shirt anhatte wusste ich nicht, ich hatte doch nicht einmal eine Ahnung wieso ich hier war. Langsam schob sie mein Shirt nach oben und entblösste so meinen Bauch, der ein weisses Pflaster zierte. "Du hast keine Ahnung was passiert ist, oder?" kopfschüttelnd schob ich mein Shirt wieder nach unten und zog die Decke über mich.

Schwach lächelnd setzte sie sich wieder auf ihr Bett und sah mich an. "Deine Freunde sind sehr gesprächig, wusstest du das?" "Du willst mir also sagen, dass du über mich bescheid weisst?" fragte ich seufzend. "Ja, tut mir leid." "Du kannst ja nichts dafür." "Naja, auf jeden Fall hat dich der Arzt niedergestochen." sprachlos sah ich sie an. Ich hatte mich doch gerade verhört. "Wie bitte?" "Du hast mich schon verstanden. Als du in das Zimmer von, ähm, Cameron? wolltest, hat er dich doch zurück gezogen und da ist es wohl passiert." irgendwie machte es Sinn was sie sagte. Immerhin spürte ich da ein Stechen in meinem Bauch. Seufzend rieb ich meinen Nasenrücken und sah an die Decke. "Wie lange bin ich schon hier?" "Drei Tage und ich bin wirklich froh bist du hier, sonst hätte ich Andy nicht kennengelernt." vielsagend sah sie mich an.

"Oh! Ich habe eine Idee!" schrie sie plötzlich. Ich wollte es gar nicht wissen. "Es ist gleich 16.00 Uhr und deine Jungs kommen dann immer. Lass sie uns verarschen!" jetzt schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen und ich nickte. "Ich bin dabei. An was hast du gedacht?" "Wir könnten deinen Tod vortäuschen, oder du kriegst einen Krampfanfall, oder-" "Stopp!" unterbrach ich sie lachend. "So einen Schock wollen wir ihnen doch nicht bereiten." kurz überlegte sie und grinste wieder. "Stell dich einfach weiter schlafend und ich mache den Rest." misstrauisch sah ich sie an. Lange über ihren Vorschlag konnte ich nicht nachdenken, da ich laute Stimmen vor der Tür hörte die mir mehr als bekannt vorkamen. "Los!" flüsterte Louisa. Augenrollend schloss ich meine Augen und stellte mich schlafend.

Wenige Sekunden später ging die Tür auf und die Jungs kamen rein. "Hey Lou!" sagten sie fröhlich. "Hey Jungs, leider nichts neues, tut mir leid." einen Moment war es ruhig und ich hörte nur Schritte die sich im Raum bewegten. "Jeff du Pisser, hast du mir mein Essen gebracht?" fragte Louisa. "Natürlich Prinzessin. BigMac Menü, für dich nur das beste." säuselte er. Innerlich verdrehte ich meine Augen. "Du bist einfach der beste Darling." gleich darauf hörte ich ein rascheln und mir lief praktisch das Wasser im Mund zusammen. Was würde ich nur für Essen geben. Nur schwer konnte ich ein Seufzen unterdrücken. "Alter, sieh sie nicht so verliebt an." hörte ich Collin. "Wie soll ich sie sonst ansehen? Immerhin ist sie meine Freundin." gab James angepisst von sich. "Ja, aber das steht dir nicht. Was ist nur aus dir geworden?" "Er ist verliebt, was regst du dich so auf Collin?" fragte Andy. "Gott, seht ihr es denn nicht? Sie macht ihn schwach, weckt Gefühle in ihm und das ist nicht gut." ich hatte mich doch wohl verhört. Was sollte das jetzt für ein Schwachsinn sein? "Leute, vertagt es nach draussen." sagte Louisa warnend. "Nein, es muss dringend gesagt werden." sagte Collin aufgebracht. "Sieh dich doch an. Du warst mein Wingman verdammt und jetzt kann ich alleine an Parties gehen und die Weiber aufreissen. Seit Wochen bist du an keinem Kampf mehr gewesen und von den Rennen fange ich gar nicht erst an." "Er hat recht." mischte sich Jeff ein.

Ich musste mich hier wirklich zusammenreissen um nicht in Gelächter auszubrechen. Was dachten sie eigentlich wen sie hier verarschen konnten? Aber wartet nur ab Jungs, die Rechnung habt ihr ohne mich gemacht.

"Verdammt, haltet die Klappe!" schrie Louisa. "Komm schon, misch dich da nicht ein." sagte Jeff. "Ja, was willst du überhaupt?" langsam öffnete ich meine Augen. Louisa sah die Jungs wütend an, während diese an meinem Bett standen und zu ihr sahen. Keiner bemerkte das ich wach war. "Ich wollte nur euren Arsch retten." sagte sie schulterzuckend. "Ach, und wieso?" fragte Collin spöttisch. Wortlos zeigte Louisa mit ihrem Finger auf mich. Sofort schossen die Blicke der Jungs auf mich. Jeff und Collin sahen mich mit geweiteten Augen an, während Andy und James erleichtert aussahen. Lasst das Spiel beginnen.

James kam zu mir und wollte meine Hand nehmen, aber ich hob nur meine Hand und schlug meine Decke zur Seite. Ohne etwas zu sagen setzte ich mich auf, wobei ich die Schmerzen probierte zu ignorieren. "Was machst du? Bleib liegen Chloe." ich warf Andy einen warnenden Blick zu der ebenfalls zu mir kam. Sofort blieb er stehen als er meinen wütenden Blick sah. Langsam stand ich auf und zog meine Schuhe an die neben meinem Bett standen. "Was wird das?" "Sie geht, wonach sieht es denn aus? Ich kann sie verstehen." dankend sah ich Louisa an und ging zur Tür, wobei man eher von schleichen sprechen konnte. "Louisa hat recht. Ich werde nach Hause gehen, meine Sachen packen und dann werdet ihr mich nie wieder sehen. Ich habe euch schon genug Probleme bereitet." "Das machst du nicht!" sagte James sofort und kam zu mir. "Tut mir leid, aber es ist besser so." traurig sah ich ihn an und lief aus dem Zimmer. Ich hörte, wie die Zimmertür zugeschlagen wurde und mir jemand folgte.

"Baby, mach das bitte nicht." James hielt meine Hand fest und brachte mich so zum stehen. Ein Grinsen unterdrückend drehte ich mich zu ihm um. "Wieso sollte ich? Ihr habt deutlich eure Meinung gesagt." "Ja und dann weisst du, dass ich nicht möchte das du gehst. Du kannst mich nicht alleine lassen." verzweifelt sah er mich an. "Zieh dein Shirt aus und ich überlege mir ob ich dir verzeihe." verwirrt sah er mich an. "Na los!" abwartend sah ich ihn an. James murmelte etwas das ich nicht verstand, zog aber schliesslich sein Shirt aus. Langsam liess ich meinen Blick über seine Brust nach unten schweifen. Sixpack, V-Linie...dieser Junge gehörte eindeutig verboten. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Brust und sah in seine Augen. "Es braucht schon wesentlich mehr um mich zu verarschen." flüsterte ich. Stirnrunzelnd sah er mich an, bis er zu verstehen schien und seine Hände auf meine Hüften legte. "Woher-?" "ich das weiss? Ganz ehrlich. Collin und ein Frauenheld? Gut, er hat eine grosse Klappe, aber was Frauen anbelangt hat er keine Ahnung. Noch nie habe ich ihn mit einer gesehen. Eure Show war wirklich gut, aber meine war besser." sein Blick verdüsterte sich und gleich darauf drückte er seine Lippen auf meine. Sofort erwiderte ich den Kuss und zog ihn an seinem Nacken näher zu mir.

Für meinen Geschmack zu schnell, löste er sich von mir und sah mich grinsend an. "Du bist so böse und das ist verdammt heiss." augenrollend drückte ich ihm sein Shirt in die Hand und lief zurück zum Zimmer. "Baby?" vor der Tür blieb ich stehen und sah James an. "Wie geht es dir wirklich?" seufzend zuckte ich mit den Schultern. "Ich habe Schmerzen und bin so schnell wie eine schwangere Ente, aber es geht schon. Cameron macht mir mehr Sorgen." verständlich nickte er und öffnete mir die Tür. "Es geht ihm gut." flüsterte er und betrat mit mir das Zimmer.

Kaum hatte er die Tür geschlossen, schossen die Blicke der Jungs zu mir. "Glotzt nicht so blöd. Ich habe nur mein Handy vergessen." gab ich genervt von mir, konnte mir ein Grinsen aber nicht verkneifen. "Oh mein Gott!" schrie Louisa lachend. "Du hast sie verarscht!" grinsend klatschte ich mit ihr ab und setzte mich auf mein Bett. Die Blicke der Jungs waren Gold wert. "Also bitte, seid ihr wirklich so dumm und denkt das ich euch euren 'Streit' abgekauft habe?" schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf. "Ich habe es doch gesagt!" rief Andy grinsend. "Collin, gib Louisa ihre 50 Dollar!" "Ja man, gib mir mein Geld!" sagte Louisa und streckte ihre Hand aus. "Ich kann nicht fassen das du es geschafft hast." murmelte Collin und nahm sein Portemonnaie aus seiner Hosentasche. Grummelnd nahm er das Geld und überreichte es ihr. "Nicht jeder ist so talentiert wie ich." sagte sie stolz, worauf eine hitzige Diskussion zwischen den Beiden anfing. Ganz ehrlich: Collin passte besser zu ihr als Andy.

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