Kapitel 90

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Müde öffnete ich meine Augen, aber wie beim letzten Mal schon, sah ich nichts ausser die Dunkelheit. Irgendetwas hatte sich jedoch verändert. Ich sass nicht mehr auf dem kalten Boden, sondern auf etwas weichem und es war deutlich wärmer. Jedoch nicht warm genug. Mein ganzer Körper zitterte und ich war einfach nur müde.

Nur kurz sah ich mich um, ehe meine Augen wieder zufielen. Soviel ich sah, sass ich in einem Auto den jemand fuhr. "James?" murmelte ich. Ein Seufzend war zu hören und gleich darauf vernahm ich die Stimme, die ich am aller wenigsten in meinem Leben hören wollte. "Nein. Wie oft soll ich es dir noch sagen?" kam es genervt von der Seite. "Ich brauche dich unverletzt. Wieso verdammt nochmal musst du dich immer in Gefahr bringen?!" nur mit Mühe konnte ich meine Augen wieder öffnen und sah zu Anthony.

Wütend schlug er mit seiner Hand auf das Lenkrad und legte keine Sekunde später eine Vollbremsung hin. Zitternd schlang ich meine Arme um mich und probierte mich wenigstens so etwas zu wärmen. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, stieg er aus dem Wagen und öffnete die Beifahrertür. "Bald ist es soweit." sagte er und riss mich aus dem Wagen. "Lass mich los!" schrie ich. Ich probierte mich aus seinem Griff zu lösen, aber ich hatte einfach keine Kraft mehr. Es regnete immer noch in Strömen, aber Anthony schien das völlig egal zu sein.

"Anthony, lass sie sofort los!" fluchend zog mich Anthony so zu sich, dass ich mit meinem Rücken an seine Brust flog. Bevor ich mich weiter bewegen konnte, legte er seinen Arm um meinen Hals und gleich darauf spürte ich etwas metallisches an meiner Schläfe. "Eine falsche Bewegung und ich puste ihr das Hirn weg." sagte er, während er sich mit mir richtung Haus drehte. Erst jetzt erkannte ich, dass wir bei meinem Zuhause waren. John und Jim standen mit gezogenen Waffen bei der Haustür und zielten auf Anthony.

Auch James kam jetzt, gefolgt von Markus, aus dem Haus. Er brauchte nicht lange um die Situation einzuordnen und wurde innerhalb von Sekunden wütend. James wollte zu uns kommen, aber er wurde sofort von Markus zurück gezogen. "Fass sie nicht an!" brüllte er. "James, James, James." seufzte Anthony. "Ich werde ihr nichts tun. Noch nicht!" die Tränen schossen in meine Augen als mich Anthony Rückwärts von den anderen weg zog. "Bewegt auch nur, aber dann bringe ich sie um!" als Nachdruck drückte er die Waffe fester an meine Schläfe, was mir ein Wimmern entlockte.

John und Jim bewegten sich nicht vom Fleck, dennoch zielten sie weiterhin auf Anthony. "Denk daran. Bald wirst du um dein Leben rennen." flüsterte Anthony und stiess mich von sich. Stolpernd landete ich auf dem harten Asphalt und hörte gleich darauf ein Motor aufheulen. Mit quietschenden Reifen fuhr Anthony davon, während die Schüsse nur so auf den Wagen trafen. Leider brachten sie ihn nicht dazu anzuhalten.

"Chloe!" erschrocken zuckte ich zusammen und sah hoch zu James der sich neben mich gekniet hatte. Alles was mir Collin vor Stunden über ihn erzählt hatte war vergessen als ich meine Arme um seinen Hals schlang. Sofort legte er seine Arme um mich und zog mich zu sich. "Ich habe mir solche Sorgen gemacht." flüsterte er. Zitternd zog ich ihn näher zu mir und vergrub meinen Kopf an seiner Schulter. "Du bist eiskalt. Was hat er mit dir gemacht?"

"Kleines?" widerwillig liess ich James los und wurde auf meine Füsse gezogen. "Wir bringen dich jetzt in ein Krankenhaus." sagte Markus. Sofort schüttelte ich meinen Kopf, während ich wieder meine Arme um mich schlang. James schien zu verstehen das ich mir hier einen ab fror und legte seine Arme wieder um mich. "Ich möchte einfach nur schlafen." flüsterte ich. "Aber-" "Dad! Chloe weiss am besten was sie jetzt braucht. Wenn sie nicht ins Krankenhaus möchte, sollten wir das akzeptieren." mit diesen Worten drehte sich James mit mir um und führte mich die Auffahrt nach oben.

Wortlos liefen wir an Jim und John vorbei und in das Haus, wo mich James auf seine Arme hob und mich die Treppe nach oben trug. Verwirrt sah ich ihn an als er mich in meinem Badezimmer auf die Füsse stellte. Doch anstatt meine unausgesprochene Frage zu beantworten, sah er mich einfach nur an und stellte die Dusche an. Zitternd sah ich ihm dabei zu, wie er mich Stück für Stück auszog, bis ich völlig nackt vor ihm stand. Auch er entledigte sich seiner nassen Klamotten und schob mich sanft unter die Dusche.

Silent girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt