Aus meiner Hoffnung etwas aus Sofie heraus zu kitzeln wurde leider nichts. Egal wie oft ich sie fragte was sie vorhatte, was ihr Plan war, sie sagte es mir einfach nicht. Die ersten zwei Tage fragte ich sie immer wieder, aber irgendwann gab ich es einfach auf und liess sie machen. Was auch immer sie machte.
Die Woche verging relativ schnell, naja, so schnell wie eine Schulwoche nun mal ging, aber etwas hatte sich geändert. Sonst sassen Sofie und ich in den Pausen immer bei den Badboys, aber seit Mike bei uns war, hatte sich das geändert. Ich hatte absolut keine Ahnung was das sollte, aber wenn sie dachten sie müssten sich wie im Kindergarten verhalten, dann war es halt so. Allen voran James. Zuhause genauso wie in der Schule ignorierte er mich. Auf eine Art war es gut, denn so konnte ich besser über ihn hinweg kommen, aber auf der anderen Seite verletzte es mich. Ich hatte ihm nichts getan und verstand sein Verhalten überhaupt nicht.
Und Mum? Sie war auf dem besten Weg zur Besserung und konnte schon bald wieder nach Hause kommen. So oft ich konnte besuchte ich sie und leider wurde sie hin und wieder auch von der Polizei befragt. Ganz ehrlich: sie hätten doch auch warten können bis sie nicht mehr im Krankenhaus war. Auch ich wurde zu dem Vorfall befragt, aber viel dazu sagen konnte ich auch nicht.
Eine Aussage zu der Nacht am Strand, als ich von den zwei Typen verprügelt wurde, musste ich gestern auch noch machen. Alles sagte ich ihnen, vor allem von meinem Verdacht, dass sie von Tom geschickt wurden. Mittlerweile konnte ich mich soweit bewegen, dass ich nicht immer schmerzen hatte. Die blauen Flecken an meiner Seite verschwanden langsam und die in meinem Gesicht deckte ich mit meiner Schminke ab.
So verwirrend die Woche auch war, so ging sie auch weiter. Ich sass mit Sofie und Mike draussen auf dem Schulhof und assen zu Mittag. Die Jungs waren keine Ahnung wo, aber im Moment war mir das auch egal. "Mensch Chloe." sagte Sofie seufzend. Verwirrt sah ich sie an. "Was ist?" "Sie merkt es nicht einmal. Sagte ich doch." sagte Mike schmunzelnd. "Du siehst dich die ganze Zeit suchend um und wir wissen alle wen du suchst. Es wird Zeit, dass du über ihn hinweg kommst." schulterzuckend sah ich auf mein Tablett. Wie jeden Mittag hatte ich mir etwas geholt, ass es aber nicht. Ich hatte schon die ganze Woche kaum Hunger und ass dementsprechend auch nur wenig.
"Es würde mir auch besser gehen, wenn du mir endlich sagen würdest was du vorhast." sagte ich. "Wie schon gesagt, das wirst du noch erfahren." ergeben nickte ich und sah mich wieder auf dem Schulhof um. "Okay das reicht mir." erschrocken zuckte ich zusammen und sah zu Mike. "Wir gehen heute Abend aus." sagte er entschlossen. "Vergiss es. Cameron wird mich nicht gehen lassen." "Das hat er doch nicht zu entscheiden!" sagte Sofie empört. "Das nicht, aber ich habe Hausarrest, schon vergessen?"
Das hatte ich nur Markus zu verdanken. Er hatte Mum erzählt das ich am Mittwoch nach Mitternacht nach Hause kam und sie hatte mir natürlich sofort Hausarrest verpasst. Das Problem war nicht das ich nicht abhauen konnte, denn Markus hatte ein Firmenessen, nein, das Problem lag bei Cameron der mich nicht gehen lassen würde.
"Und was, wenn Cameron mitkommt?" einen Moment dachte ich über Mikes Worte nach. "Das ist es!" schrie ich begeistert und sprang auf. "Wohin gehst du?" fragte Sofie verwirrt. "Cameron suchen, kommt mit!" grinsend sah ich sie an und auch sie grinsten nun. Jetzt mussten wir nur Cameron finden.
Lange mussten wir nicht suchen, denn er stand mit den Anderen hinter dem Schulgebäude und unterhielten sich. "Cam!" kaum rief ich ihn, wandte er seinen Blick von Jeff ab und sah in meine Richtung. Schon von hier aus konnte ich die Sorge in seinem Blick sehen. "Was ist passiert?" fragte er als ich bei ihnen war. "Gar nichts. Wir gehen heute Abend weg." sagte ich begeistert. "Das wirst du nicht!" sagte Cameron sofort. "Jetzt sei mal nicht so ein Idiot. Du wirst mitkommen." mischte sich Sofie ein. "Vergiss es. Ich habe schon etwas vor. Du hast Hausarrest Chloe."
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Silent girl
Teen FictionFür Chloe gibt es nichts wichtigeres im Leben als ihre Familie und das Surfen. Als ihre Mutter einen neuen Mann kennen lernt, muss sie mit ihrem Bruder nach Malibu ziehen. Für Chloe eigentlich keine grosse Sache, gäbe es da nicht ein Problem. Chloe...