"Chloe!" seufzend sah ich zu meiner Zimmertür die geöffnet wurde und zog gleich die Decke über meinen Kopf. Wieso konnte man mich nicht einfach in Ruhe lassen. "Was soll das? Die Schule fängt gleich an und du liegst immer noch in deinem Bett." das war jetzt nicht Lous ernst. "Ich bin krank." sagte ich nur. Gleich darauf wurde die Decke von mir gezogen und von Lou an den Armen hochgezogen.
"Ist das jetzt wirklich dein Ernst? Du willst den ganzen Tag hier liegen bleiben und in deinem Selbstmitleid suhlen?" schmunzelnd setzte sie sich neben mich. "Na und wenn schon? James hat gestern mit mir Schluss gemacht. Das ist ja wohl noch mein Recht." nur schon seinen Namen zu erwähnen trieb mir die Tränen in die Augen und ich liess mich wieder nach hinten fallen. "Na jetzt aber!" rief Lou und stand kopfschüttelnd auf. "Lass mich einfach bitte." murmelte ich und drehte mich auf die Seite.
"Chloe Johnson!" mit geweiteten Augen setzte ich mich wieder auf und sah Lou an. Aufgebracht lief sie in meinem Zimmer hin und her. "Du bist mit Tom fertig geworden, hast auch noch Anthony überlebt und jetzt kommt so ein dahergelaufener möchtegern Badboy, erteilt dir eine Abfuhr und du lässt dich davon unterkriegen in dem du dich in deinem Bett verkriechst? Nein! Das ist nicht meine beste Freundin." kopfschüttelnd blieb sie vor mir stehen und sah mich eindringlich an. "Du wirst jetzt hier raus gehen und James zeigen was in dir steckt! Du lässt dich nicht von so einem Idioten unterkriegen. Hast du mich verstanden?"
Leidend verzog ich mein Gesicht. Ich wollte mich doch nur in meinem Selbstmitleid suhlen und Eiscreme und Schokolade essen bis ich starb. "Chloe, nein! Denk nicht einmal daran. Du wirst jetzt duschen, dich anziehen und mit mir in die Schule fahren. Lass dich von James nicht unterkriegen. Du bist eine unabhängige, wunderschöne Frau, die es nicht nötig hat so einem Arschloch hinterher zu weinen! Zeig ihm was er verpasst!" irgendwie hatte Lou schon recht. Ich wurde jede Minute überwacht, kam mit Toms Angriffen klar und auch Anthony hatte ich bis jetzt überstanden. Wieso also sollte ich mich von dem Mann fertig machen lassen, der mich anscheinend nicht liebte und mich abgeschossen hatte? Auch wenn ich ihn liebte und er mein Herz gebrochen hatte, durfte ich mich nicht so von meinen Gefühlen herunterziehen lassen. Ich war verdammt nochmal Chloe Johnson!
"Du hast recht!" sagte ich entschlossen und stand auf. "Yeah! Das ist meine Chloe!" schmunzelnd umarmte ich Lou. "Gib mir eine viertel Stunde." sagte ich und ging in mein Badezimmer.
*********************
"Also los. Zeig ihm was er verpasst." grinsend zwinkerte mir Lou zu und stieg aus ihrem Wagen. Seufzend tat ich es ihr gleich und schulterte meine Tasche.
Ich war zu einem Entschluss gekommen. Auch wenn ich James zeigen wollte, dass ich mich nicht von ihm unterkriegen lassen würde, konnte ich nicht verhindern, das mein Herz schmerzte. Was war für mich also die einzige richtige Lösung für das ganze? Genau, ich stellte meine Gefühle ab. Was hätte ich denn sonst machen sollen. Ich wusste ganz genau, dass, wenn ich ihm über den Weg lief, ich in Tränen ausbrechen würde und das konnte und wollte ich nicht zulassen.
Kurz atmete ich tief durch um mich zu sammeln und lief neben Lou über den Schulhof. So wie es aussah, liefen wir direkt zu den Jungs die an der Wand standen. Auch wenn ich eigentlich meine Krücken hätte nehmen sollen, liess ich sie zuhause liegen und tat so, als ob ich keine Schmerzen hätte und normal laufen konnte. Dass das ein Fehler war, sollte ich früher erfahren als mir lieb war.
"Na ihr." grinsend sahen uns die Jungs an. Ohne James eines Blickes zu würdigen, der mich nebenbei von oben bis unten musterte, lehnte ich mich an die Wand. "Hast du eigentlich was von Cameron gehört?" fragte mich Andy. Schulterzuckend zog ich mein Handy aus meiner Tasche. "Nein." sagte ich tonlos und sah ihn an. Verwirrt runzelte er seine Stirn und auch die Anderen sahen nicht anders aus. Alle bis auf Lou, denn ihr hatte ich das mit meinen verdammten Gefühlen vorhin im Wagen erzählt.
DU LIEST GERADE
Silent girl
Teen FictionFür Chloe gibt es nichts wichtigeres im Leben als ihre Familie und das Surfen. Als ihre Mutter einen neuen Mann kennen lernt, muss sie mit ihrem Bruder nach Malibu ziehen. Für Chloe eigentlich keine grosse Sache, gäbe es da nicht ein Problem. Chloe...