Die letzten Stunden waren das reinste Chaos. Kaum hatte Frank John angerufen und erzählt was passiert war, machte er sich auf den Weg zu uns. Nebenbei liess er die IP-Adresse der Internetseite zurückverfolgen. Ich hatte erwartet das es Stunden gehen würde, aber es ging gerade mal einige Minuten. Sofort schickte John seine Männer zu der gefundenen Adresse, denn von Sofies zuhause kam er nicht. Die Beamten die dort waren sprachen mit ihren Eltern. Scheinbar fehlte Sofie schon seit zwei Tagen. Zwei Tage in denen ihre Eltern keine Vermisstenanzeige geschaltet hatten. Das verstand ich einfach nicht.
Bis John bei uns war, vergingen fast zwei Stunden. Zwei Stunden in denen ich einfach auf der Couch sass und vor mich hin starrte. Jim war die ganze Zeit über in meiner Nähe und liess mich nicht aus den Augen. Wahrscheinlich dachte er, dass ich jeden Moment zusammenbrechen würde. Ununterbrochen tauchten die Bilder die ich eben gesehen hatte vor meinen Augen auf. Er hatte Sofie einfach umgebracht, vor meinen Augen und ich konnte ihr einfach nicht helfen. Es war meine Schuld.
Ich starrte zwar ununterbrochen vor mich hin und redete mit niemandem, aber trotzdem bekam ich irgendwie alles mit. Frank telefonierte ununterbrochen mit John um auf dem Laufenden zu bleiben. Natürlich sagte er alles Jim und so bekam ich auch mit was ablief.
Selbst als die Tür geöffnet wurde und John mit mehreren Männern das Wohnzimmer betrat, bewegte ich mich nicht vom Fleck. "Chloe?" nur kurz sah ich zu ihm als er sich neben mich setzte und sah wieder auf einen Punkt auf dem Boden. "Sie steht unter Schockt." hörte ich Jim sagen. "Wie viel hat sie gesehen?" "Ich weiss es nicht. Sie redet nicht mit uns, aber ich glaube, dass sie gesehen hat, wie er auf sie eingestochen hat." John neben mir schüttelte seinen Kopf und legte seine Hand auf meine Schulter. "Chloe, du musst mit uns reden." "Ich möchte nach Hause." flüsterte ich. "Sie sagt die ganze Zeit schon nichts anderes." sagte Jim.
Einen Moment sagte niemand etwas, bis mich John an meinen Schultern zu sich drehte. "Du willst nach Hause?" fragend sah er mich an. Langsam nickte ich. John seufzte und sah an mir vorbei. "Gut, wir bringen sie nach Hause." "Aber-" fing Jim an, wurde aber sofort von John unterbrochen. "Nein, sie braucht jetzt ihre Familie. Wir bringen sie nach Malibu und anschliessend wieder hierher zurück." kaum verstand ich was John sagte, stand ich auf und lief aus dem Wohnzimmer. "Willst du dich nicht umziehen?" fragte Jim der mit John zu mir kam. Kopfschüttelnd öffnete ich die Haustür. "Ich möchte nach Hause." sagte ich nur und liess mich von John zum Wagen führen.
So schnell wie ich wollte, kamen wir doch nicht Zuhause an. John hatte mir verschwiegen, dass wir erst noch in Malibu zum Revier mussten. Was das ganze sollte wusste ich nicht, denn ich sass einfach nur in seinem Büro und machte nichts. Jetzt kamen wir nach Stunden endlich an. Es war bereits wieder dunkel draussen und ich hoffte einfach nur, dass sie noch nicht alle schliefen. "Du hast eine Stunde." ich nickte auf Johns Worte und stieg aus dem Wagen.
Mit John und Jim hinter mir, betrat ich das Haus und ging direkt zum Wohnzimmer wo noch Licht brannte. Markus, Mum und Cameron sassen auf der Couch und sahen auf den Fernseher. John räusperte sich, worauf sich alle drei zu uns drehten. Cameron war der Erste der begriff was los war, sprang von der Couch und kam zu uns. Sofort umarmte er mich, doch ich stand einfach da und konnte mich nicht bewegen. "Du bist wieder hier. Wie geht es dir?" fragte er mich flüsternd. Als ich ihm keine Antwort gab, löste er sich von mir und sah mich prüfend an. "Was ist mit ihr passiert?" sein Blick verdüsterte sich und er sah John und Jim an. "Wir werden es Ihnen sagen, aber es ist besser, wenn Chloe nicht dabei ist." sagte John.
Ich verstand auch so das ich hier nicht erwünscht war und ging aus dem Wohnzimmer die Treppe nach oben. Es kam mir wie Stunden vor bis ich im zweiten Stock ankam und vor James Zimmer stehen blieb. Leise öffnete ich die Tür und schloss sie hinter mir wieder. Verwirrt sah ich mich um, aber von James war nichts zu sehen. Ich wollte sein Zimmer gerade wieder verlassen, als ich Geräusche hörte die aus dem Badezimmer kamen. Gleich darauf ging die Tür auf und James kam raus. Sofort fiel mein Blick auf sein blaues Auge und das Pflaster auf seiner Stirn. Was war mit ihm passiert?
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Silent girl
Teen FictionFür Chloe gibt es nichts wichtigeres im Leben als ihre Familie und das Surfen. Als ihre Mutter einen neuen Mann kennen lernt, muss sie mit ihrem Bruder nach Malibu ziehen. Für Chloe eigentlich keine grosse Sache, gäbe es da nicht ein Problem. Chloe...