Zweifelnd sah ich mich im Spiegel an. Ich hatte ein rotes Kleid an, welches oben enganliegend war und nach unten lockerer wurde. Meine Haare hingen in Locken über meine Schultern und ich hatte mich dezent geschminkt. "Ich weiss nicht." sagte ich und sah Mike durch den Spiegel an der auf meinem Bett sass. Schmunzelnd verdrehte er seine Augen. "Wie oft noch? Du siehst gut aus Chloe." "Vielleicht hätte ich doch das andere nehmen sollen." murmelte ich und sah mich von allen Seiten kritisch an. "Das ist echt ein schönes Kleid. Seit wann hast du so einen guten Geschmack?" grinsend drehte ich mich zu ihm um. "Seit du mir gesagt hast, dass ich es kaufen soll." "Damn, bin ich gut!" lachend stand er auf und lief zu meiner Zimmertür. "Du siehst gut aus Chloe. Ich hole James und dann können wir los." sagte er und verliess mein Zimmer.
"Na, ich weiss ja nicht. Vielleicht doch das blaue?" fragte ich mich selbst und sah wieder in den Spiegel. "Baby, komm jetzt. Wir wo-" James der in mein Zimmer platzte unterbrach sich, als er mich ansah. Langsam liess er seinen Blick über mich schweifen. "Ich hätte doch das blaue nehmen sollen!" sagte ich und wollte zu meinem Ankleidezimmer gehen, aber James hielt mich an meiner Hand zurück. "Du siehst wunderschön aus." sagte er und musterte mich wieder. So sehr ich mich auch über sein Kompliment freute, war ich doch immer noch wütend auf ihn. Schnell entzog ich ihm meine Hand und nahm meine Handtasche vom Stuhl. "Hör auf zu schleimen. Ich bin immer noch wütend auf dich." sagte ich aufgebracht. "Verdammt, es tut mir leid! Wie oft soll ich es noch sagen?" "So lange, bis du verstanden hast um was es mir überhaupt geht." wütend verschränkte ich meine Arme vor der Brust und sah James an. Er hatte schwarze Jeans und ein weisses Shirt an, bei dem man seine Muskeln und Tattoos gut sehen konnte. Wieso musste er auch so verdammt gut aussehen?
James bemerkte meinen Blick und grinste nun. Langsam kam er einen Schritt näher, worauf ich ihm automatisch nach hinten auswich. Das Spiel ging solange weiter, bis ich mit meinen Beinen beim Schreibtisch ankam. James' Grinsen wurde nur noch breiter als er sah, das ich nicht weiter ausweichen konnte. "Ich wüsste da etwas, was dich umstimmen lässt." raunte er an mein Ohr und küsste mich auf die Lippen. Naja, er probierte es zumindest. Bevor seine Lippen meine trafen, drehte ich meinen Kopf zur Seite und er küsste meine Wange. James gab eine Art Knurren von sich und legte eine Hand an meine Taille, während er die andere in meinen Nacken legte. Krampfhaft probierte ich ein Stöhnen zu unterdrücken als er meinen Hals küsste. "Das funktioniert nicht." zu mehr als einem Flüstern war ich nicht im Stande. "Ach ja?" fragte er spöttisch. Als er meinen wunden Punkt traf entwich mir ein Stöhnen, ohne das ich es überhaupt wollte. "Gut, ich verzeihe dir." zufrieden löste er sich von mir und sah mich grinsend an. "Mir kann man eben nicht lange böse sein und jetzt los. Mike wartet schon." fassungslos sah ich ihm hinterher, wie er mein Zimmer verliess. Das durfte doch nicht sein Ernst sein. Er spielte mit unfairen Mitteln, aber das konnte ich auch. "Na warte Taylor!" knurrte ich und folgte ihm wenig später nach unten.
Orientierungslos lief ich den langen Flur nach hinten. Hier oben war die Musik nicht so laut, worüber ich wirklich froh war. Ich hatte keine Ahnung wo Mike und James waren, von den Anderen ganz zu schweigen. Nur kurz hatte ich mich umgedreht und schwupp, weg waren sie. Auf langes suchen hatte ich keine Lust und ich musste sowieso dringend auf die Toilette. Da ich aber nicht wusste wo die war, irrte ich jetzt im oberen Stockwerk herum.
Vor der Tür am Ende des Flurs blieb ich stehen. Sollte ich oder nicht? Naja, mehr als schiefgehen konnte es ja nicht. Schulterzuckend öffnete ich sie und merkte schnell, dass es ein Schlafzimmer war. Ich wollte die Tür gerade wieder schliessen, als mein Blick auf einen Jungen fiel der auf der Fensterbank sass und gedankenverloren nach draussen sah. Was er zu sehen versuchte konnte ich mir nicht erklären, immerhin war es draussen schon dunkel. Leise schloss ich die Tür und machte einen Schritt in das Zimmer. "Collin?" kaum hatte ich seinen Namen ausgesprochen, zuckte er zusammen und sah überrascht zu mir. "Was machst du hier?" "Die Frage ist doch eher, wieso du hier bist und nicht bei den Anderen." er zuckte bloss mit seinen Schultern und sah wieder aus dem Fenster. Nachdenklich sah ich ihn an.
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Silent girl
Teen FictionFür Chloe gibt es nichts wichtigeres im Leben als ihre Familie und das Surfen. Als ihre Mutter einen neuen Mann kennen lernt, muss sie mit ihrem Bruder nach Malibu ziehen. Für Chloe eigentlich keine grosse Sache, gäbe es da nicht ein Problem. Chloe...