Cameron
"Wann hat er gesagt ist es soweit?" seufzend sah ich James an. "Minuten, Stunden oder Tage. Sie wissen es nicht genau." nervös lief er im Zimmer auf und ab. "James, hör jetzt auf damit. Du machst mich noch ganz nervös." "Oh, tut mir leid, wenn ich besorgt bin, dass meine Freundin nicht schon längstens aufgewacht ist." schmunzelnd sah ich ihn an. "Es ist doch erst eine halbe Stunde vergangen. Es könnte auch Tage gehen, bis sie aufwacht." "Toll, danke für deine aufmunternden Worte!" knurrte er angepisst.
Zwei Monate lag Chloe nun schon im Krankenhaus. Gleich als sie der Krankenwagen her gebracht hatte, wurde sie operiert. Es vergingen mehrere Stunden, bis wir die Nachricht bekamen, dass es ihr soweit gut ging. Sie hatte an ihrem ganzen Körper blaue Flecken, eine Gehirnerschütterung und gebrochene Rippen. Von ihrer Beinverletzung wollte ich nicht einmal anfangen zu sprechen. Leider waren ihre Verletzungen so gross, dass sie die Ärzte in ein künstliches Koma versetzen mussten.
Wir besuchten Chloe so oft wie es ging nach der Schule oder an den Wochenenden. Regelmässig kam auch eine Frau von der Physiotherapie um ihr Bein zu bewegen. Sie sagte, dass sie das nur machte, damit ihre Muskeln sich nicht zurückbildeten. Es war gut, machte sie das. Für Chloe würde eine Welt zusammen brechen, wenn sie nie wieder surfen konnte. Niemand von uns wollte das zulassen. Vor allem Lou nicht. Sie hatte einmal genau zugesehen was die Physiotherapeutin machte und seit da machte sie es ab und zu bei Chloe selber, was ich wirklich süss fand.
Von Anthony hatten wir in den zwei Monaten nichts gehört und auch Toms Leiche wurde nirgends gefunden. Wahrscheinlich verrottete sie irgendwo in einer stinkenden Lagerhalle. Ganz ehrlich: er hatte es nicht anders verdient.
Auch wenn wir von Anthony nichts hörten, ging die Suche nach ihm weiter. Immerhin war er immer noch hinter Chloe her und würde kommen um sie zu holen, wenn sie wieder gesund war, aber auch für das hatten wir mittlerweile eine Lösung gefundenAuch wenn Chloe nun schon so lange im Koma lag, musste für uns der Alltag weitergehen. Am Anfang war es wirklich schwierig, vor allem weil unsere Gedanken immer bei ihr waren, aber nach zwei Wochen machten wir ganz normal weiter. Naja, James und ich probierten es. So oft wir konnten gingen wir zu Chloe ins Krankenhaus, aber wir mussten natürlich auch in die Schule. Anfangs wollte James überhaupt nicht von ihrer Seite weichen, aber ich musste ihm klar machen, dass Chloe nicht gewollt hätte, dass er sich so gehen liess und seinen Abschluss aufs Spiel setzte. Ich wusste, dass Chloe das nicht gewollt hätte und immerhin nützte es auch. Wir gingen wieder regelmässig in die Schule und besuchten Chloe so oft es ging.
"Cam!" verwirrt sah ich zu James der endlich einmal stillstand. "Sie wacht auf." was? Sofort sah ich zu Chloe die langsam ihre Augen öffnete und verwirrt im Zimmer umher sah. Chloe war wach. Nach zwei Monaten war Chloe endlich wieder bei Bewusstsein.
*******************
Chloe
Flatternd öffnete ich meine Augen und sah zur Seite. Ich hatte absolut keine Ahnung wo das ich war. Müde schloss ich meine Augen wieder und drehte meinen Kopf auf die andere Seite. Wieder öffnete ich meine Augen, sah aber nichts anderes als einen Stuhl und Tisch. "Chloe?" erschrocken zuckte ich zusammen.
Auf einen Schlag kamen die Erinnerungen an Tom wieder zurück. Er hatte mich. Tom hatte mich und wollte mich umbringen. Hektisch schlug ich die Decke zur Seite und sprang aus dem Bett in dem ich lag. Kaum berührten meine Füsse aber den Boden, gab mein Bein nach. Ich wäre auf dem Boden gelandet, hätte sich nicht zwei Arme um mich geschlungen und mich wieder hoch gezogen. Panik überkam mich als mir klar wurde, dass es Tom war. "Chloe, bitte beruhig dich." kopfschüttelnd probierte ich die Hände von mir zu nehmen, hatte aber keine Chance. "Chloe, sieh mich an. Ich bin es, Cameron." schwer atmend hob ich meinen Kopf als sich jemand vor mich stellte.
DU LIEST GERADE
Silent girl
Teen FictionFür Chloe gibt es nichts wichtigeres im Leben als ihre Familie und das Surfen. Als ihre Mutter einen neuen Mann kennen lernt, muss sie mit ihrem Bruder nach Malibu ziehen. Für Chloe eigentlich keine grosse Sache, gäbe es da nicht ein Problem. Chloe...