Seufzend schloss ich meinen Spind und lief den Flur entlang. Die neue Schulwoche hatte wieder angefangen und bis jetzt war es die reinste Katastrophe. Nicht schon schlimm genug das wir in der ersten Stunde einen Überraschungstest hatten, nein, Sofie fehlte für die nächsten Tage weil sie krank war. Wie sollte ich bitte die Stunden ohne sie überleben.
Wie aus dem Nichts packte mich jemand an meinem Arm und zog mich in einen dunklen Raum. "Was soll die Scheisse?" fragte ich wütend. Ein mir nur all zu bekanntes Lachen ertönte und gleich darauf wurde das Licht angemacht. "So begrüsst du also deinen Freund." augenrollend sah ich mich im Raum um. Es sah mir schwer nach Abstellkammer aus mit all den Schränken, Tischen und Stühlen. "So begrüsse ich jeden der mich in eine Kammer zerrt. Wieso bin ich hier?" langsam kam James auf mich zu und blieb vor mir stehen. "Ich wollte mit dir reden." "Ach, und das kannst du nicht auf dem Schulhof?" ich hob eine Augenbraue und verschränkte meine Arme vor der Brust.
Schmunzelnd sah er mich an und beugte sich zu mir runter. "Nein, denn das kann ich dort nicht machen." raunte er und küsste mich. Sofort schaltete mein Hirn auf Autopilot. Ich schlang meine Arme um ihn und zog James näher zu mir. James Hände fuhren meinen Rücken nach unten und verharrten einen Moment auf meinem Hintern, ehe er mich hochhob und auf einen der Tische setzte. "Der Unterricht geht gleich weiter." murmelte ich zwischen zwei Küssen, schlang dennoch meine Beine um ihn. James schien das völlig egal zu sein und langsam aber sicher schaffte er es, dass es mir auch egal wurde. Er liess von meinen Lippen ab, nur um gleich meinen Hals zu küssen. Ein Stöhnen entwich meinem Mund als er an meiner empfindlichen Stelle ankam und daran saugte. Bevor ich meine Hände von seiner Seite unter sein Shirt schieben konnte, liess er von mir ab und sah mich an. "Ab in den Unterricht. Wir sehen uns später." verwirrt sah ich ihm hinterher nachdem er mich nochmal geküsst hatte und den Raum verliess.
So langsam realisierte ich was hier gerade vor sich ging und stand auf. "Na warte James. Das wirst du zurück bekommen." kopfschüttelnd, aber doch schmunzelnd verliess ich den Raum ebenfalls und machte mich auf den Weg in meine letzte Stunde. Es war das erste Mal, dass ich mir wünschte der Unterricht würde nicht aufhören, denn Zuhause musste ich mit Cameron reden. Es wurde dringend Zeit dafür.
"Chloe?" ich wendete meinen Blick vom Fernseher ab und sah zu Markus der in der Küche stand. "Was gibt's?" "Ich gehe gleich und hol deine Mum vom Krankenhaus ab. Kannst du dafür sorgen das James das Essen macht?" das hätte ich fast vergessen. Heute war der Tag an dem Mum wieder nach Hause durfte. Nach Wochen ging es ihr endlich so gut, dass sie das Krankenhaus verlassen durfte. Lächelnd nickte ich, stockte aber im nächsten Moment. James und kochen? "Ähm Markus? Bist du dir sicher das du James meinst und nicht mich?" "Nicht das ich dich beleidigen möchte Chloe, aber James kocht um längen besser als du." grinsend kam Markus zu mir und umarmte mich. "Ich bin spätestens in drei Stunden wieder hier." perplex umarmte ich ihn und sah zu wie er das Haus verliess. "James und kochen? Na da bin ich ja mal gespannt." murmelte ich und sah wieder auf den Fernseher.
Eine halbe Stunde starrte ich bereits auf den Fernseher und wartete darauf das Cameron nach Hause kam. Als die Haustür endlich aufging und ich Cameron und James hörte, sprang ich von der Couch auf und ging zu ihnen. Beide verstummten als sie mich sahen. "James, Markus hat gesagt du sollst das Abendessen machen." kaum hatte ich es gesagt, brach Cameron in Gelächter aus. "Sorry, aber du und kochen?" fragte er lachend. "Glaub mir, Markus hat gesagt er kocht besser als ich." bekräftigend nickte James. "Das glaube ich erst, wenn ich es gesehen habe." James verdrehte bloss seine Augen und ging wortlos an uns vorbei in die Küche. Seufzend sah ich Cameron an, deutete auf die Treppe und ging hoch ohne auf seine Antwort zu warten.
Oben in meinem Zimmer angekommen setzte ich mich auf meine Fensterbank und sah zu Cameron, der sich auf mein Bett setzte. Minuten sassen wir da und schwiegen uns einfach an. Sollte das jetzt die ganze Zeit so weiter gehen oder was. Kopfschüttelnd öffnete ich meinen Mund und wollte etwas sagen, aber Cameron kam mir zuvor. "Es tut mir leid Chloe. Ich wollte nie das du verletzt wirst." war das etwa alles was er zu sagen hatte. Wütend stand ich auf und sah ihn an. "Dein scheiss Ernst? Cameron, wegen dir wurde ich bedroht verdammt. Du hast Schulden bei wem auch immer und ziehst mich da mit rein. Wann haben wir aufgehört miteinander zu reden? Du konntest mir schon immer alles erzählen, genauso wie ich dir, aber seit wir hier in Malibu sind hast du dich verändert und diesen Cameron mag ich nicht." langsam setzte ich mich wieder hin und sah ihn enttäuscht an.
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Silent girl
Teen FictionFür Chloe gibt es nichts wichtigeres im Leben als ihre Familie und das Surfen. Als ihre Mutter einen neuen Mann kennen lernt, muss sie mit ihrem Bruder nach Malibu ziehen. Für Chloe eigentlich keine grosse Sache, gäbe es da nicht ein Problem. Chloe...