Ich konnte meine Gedanken einfach nicht ordnen. Was ich jetzt brauchte war Zeit um nachzudenken. Schnell zog ich meinen Bikini an und darüber ein simples Shirt und Hotpants darüber. Mein Handy liess ich an seinem Platz auf meinem Bett liegen und ging die Treppen runter. James war in seinem Zimmer, das hatte ich an der Musik gehört und Mum und Markus waren noch arbeiten. Schnell schnappte ich mir die Schlüssel von Camerons Wagen, gab Cody ein Zeichen das er hier bleiben musste und verliess das Haus.
In der Garage legte ich mein Board auf die Ladefläche von Camerons Pickup und fuhr dann los. Ich hatte keine Ahnung wo ich hin sollte, aber ich fuhr einfach in eine Richtung, Hauptsache weg von James. Ich verstand einfach nicht wieso er sowas zu mir sagte, ich hatte ihm doch gar nichts getan. Wieso musste ich auch so schwach sein und konnte mich nicht wehren? Nicht einmal vorhin am Strand konnte ich das, nein, ich war einfach zu schwach und zu schüchtern dafür. Ja, mein Leben mochte mich ab und zu einfach nicht.
Nach einer halben Stunde bog ich von der Strasse ab und fuhr auf einen Schotterweg. Keine Ahnung wieso, aber irgendetwas führte mich dorthin. Nach weiteren zehn Minuten parkte ich den Wagen auf einem Kiesplatz, stieg aus und sah mich um. Vor mir erstreckte sich so etwas wie ein Wald, aber ich konnte das Meer schon von hier hören. Na wieso auch nicht. Ich nahm mein Board von der Ladefläche und lief den Pfad entlang durch den Wald. Nach nicht einmal fünf Minuten hatte ich die beste Aussicht die ich mir je hätte erträumen können. Vor mir ging eine Art Weg zwischen zwei Klippen nach unten, aber schon von hier konnte man das Meer sehen. Voller Vorfreude ging ich zwischen den Klippen nach unten und kam schliesslich an einem Strand an.
Es war wie eine kleine Bucht. Der Strand war etwa 300 Meter lang und wurde an beiden Seiten von Klippen umrahmt. Hier würde ich wohl öfters hingehen wenn ich meine Ruhe brauchte, denn hier war kein Mensch, obwohl es gerade mal 18.00 Uhr war. Schnell zog ich meine Kleider aus und paddelte auf das Meer raus. Kaum berührte ich das Wasser, verschwanden meine Gedanken um James und seinen Möchtegern Badboys.
Eine Stunde surfte ich jetzt schon in dieser atemberaubenden Bucht und hatte nicht weiter über Malibu nachgedacht. Bis ich auf meinem Board lag und mich einfach treiben liess. Ich musste James wohl oder übel aus dem Weg gehen, was leichter gesagt war als getan. Immerhin wohnten wir in einem Haus, wobei ich es wirklich niemals in meinem Leben mein Zuhause nennen würde. Klar es war ein schönes Haus und ich hatte ein tolles Zimmer, aber nein, ich hing einfach an San Francisco.
Ich öffnete meine Augen und sah automatisch in den Himmel. In der Zeit in der ich hier lag und nichts machte, hatten sich Wolken aufgezogen. Das würde wohl noch ein Gewitter geben. Oh nein bitte nicht! Wieso bist du auch so blöd und hast Angst vor einem Gewitter? Schnauze, du musst gar nichts sagen. Du bist ich, schon vergessen?
Die Bestätigung das sich das Wetter langsam aber sicher veränderte spürte ich unter mir. Die Wellen wurden grösser und das Meer stürmischer. Ich sollte wohl oder übel langsam wieder an Land, wobei. Solche Wellen hatte ich noch nie geritten. Das machst du nicht! Sieh zu und lerne!
Ich setzte mich auf mein Board und wartete eine Welle ab, aber kaum stand ich auf meinem Board, wurde ich davon runter gerissen. Es war nicht das erste Mal, darum war ich auch die Ruhe in Person und tauchte erst wieder auf als die Welle weg war. Ich stieg wieder auf mein Board und paddelte wieder nach draussen. Das Meer wurde immer stürmischer, aber das war mir egal. Ich wollte nur einmal in meinem Leben so eine Welle reiten, koste es was es wolle.
Das war sie. Ich paddelte los und stand langsam auf als ich den Schub hinter mir spürte. Eine riesige Wasserwand verlief zu meiner Linken und brach hinter mir zusammen. Ich ritt hier gerade meine erste riesige Welle! Glücklich streckte ich meinen linken Arm aus und berührte leicht das Wasser. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich.
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Silent girl
Teen FictionFür Chloe gibt es nichts wichtigeres im Leben als ihre Familie und das Surfen. Als ihre Mutter einen neuen Mann kennen lernt, muss sie mit ihrem Bruder nach Malibu ziehen. Für Chloe eigentlich keine grosse Sache, gäbe es da nicht ein Problem. Chloe...