"Wir müssen reden!" sagte ich als Sofie mir die Haustür öffnete und ging an ihr vorbei die Treppe hoch. "Was ist los Chloe?" ihre Frage ignorierend lief ich in ihr Zimmer. Sofie schloss die Tür und sah mich abwartend an. "Ich...er...verdammt!" verzweifelt raufte ich mir die Haare. Sofort kam Sofie zu mir und legte ihre Hände auf meine Arme. "Okay. Zuerst setzt du dich und beruhigst dich, während ich Cameron und James schreibe." verwirrt sah ich sie an, liess mich aber auch ihr Bett drücken. "Wieso Cameron und James?" "Weil sie mich mit Nachrichten bombardiert haben. Sie machen sich Sorgen." das war Verständlich, wenn ich mich vorhin gesehen hätte, wäre ich es auch gewesen.
Zuhause rannte ich aus James Zimmer und runter zur Haustür. Jedoch passten beide mich ab bevor ich überhaupt die Tür aufmachen konnte. Was sollte ich sagen. Sie wollten natürlich wissen was los war und wohin ich ging, aber wie sollte ich ihnen erklären das ich von James geträumt hatte und überhaupt keine Ahnung hatte was es bedeutete? Genau, überhaupt nicht. Und genau weil ich es ihnen nicht erklären konnte, wurde ich hysterisch und rannte einfach weg. Eine halbe Stunde benötigte ich um zu Sofie zu kommen und das in nichts anderes als Schlafshorts und Top.
Vergebens probierte ich runter zu kommen, aber es funktionierte einfach nicht. "Ich habe sie jetzt soweit beruhigt." dankend sah ich Sofie an. "Erzählst du mir was passiert ist?" seufzend nickte ich und deutete ihr sich hinzusetzen. Kaum hatte sie sich neben mich auf ihr Bett gesetzt, sprudelten die Worte nur so aus mir heraus. Ich erzählte ihr alles. Von Mum, wie ich sie aus dem Wasser gezogen hatte, das Cody gestorben war und schliesslich von meinem Traum.
"Es tut mir so leid Chloe." flüsterte Sofie und umarmte mich. Schwach lächelnd erwiderte ich ihre Umarmung. "Mum wird es wieder gut gehen, das hat Cameron gesagt, aber weisst du" langsam löste ich mich von ihr und sah auf meine Hände. "Cody fehlt mir. Er war immer überall wo ich war und jetzt ist er einfach weg." Sofie nahm meine Hände in ihre, worauf ich sie ansah. "Er war dein bester Freund Chloe. Es ist verständlich was du jetzt durchmachst, aber glaub mir, irgendwann wird es besser werden. Irgendwann wird der Schmerz weg gehen."
Plötzlich sprang Sofie auf und sah mich an. "Dein Traum. Du hast James geküsst?" fragte sie mich grinsend. "Nein, ich hätte ihn geküsst, aber ich bin vorher aufgewacht. Verdammt Sofie, was hat das zu bedeuten?" einen Moment sah sie mich nachdenklich an. "Ich glaube, dass dich alles überfordert. Überleg mal Chloe. Deine Mum liegt verletzt im Krankenhaus, Cody ist tot und die Sache mit Dylan ist auch noch nicht so lange her. All diese Gefühle prasseln jetzt auf dich ein und bringen dich völlig durcheinander." das was Sofie sagte machte irgendwie Sinn. "Also du meinst, dass ich es nur geträumt habe, weil ich nicht mit all diesen Gefühlen umgehen kann?"
"Es mag hart klingen, aber so ist es ja." bestätigend nickte sie. "Irgendwie hast du recht." murmelte ich. "Ja, ich sollte diesem Traum keine Bedeutung schenken und ihn einfach vergessen. Danke Sofie!" lächelnd umarmte ich sie und öffnete ihre Zimmertür. "Kein Problem, aber möchtest du dir nicht etwas anderes anziehen?" kurz sah ich an mir runter und schüttelte meinen Kopf. "Glaub mir, ich habe mich schon ganz anders lächerlich gemacht. Wir sehen uns!" grinsend verliess ich ihr Haus und lief los. Jetzt musste ich erst einmal zwei Jungs beruhigen.
"Wo zur Hölle warst du?" ich hatte gerade die Tür hinter mir geschlossen, da standen Cameron und James schon vor mir. "Hat Sofie doch gesagt. Ich war bei ihr." "Und wieso konntest du uns nicht sagen das du zu ihr gehst? Hast du eine Ahnung was für Sorgen wir uns gemacht haben? Du bist verdammt nochmal einfach abgehauen. Sie dich doch an, du-" "Kannst du jetzt deine Klappe halten?!" unterbrach ich Cameron schreiend. "Leute, jetzt-" fing James an, doch ich liess ihn gar nicht weiter reden. "Ich bin verdammt nochmal kein kleines Kind mehr Cameron! Ich kann auf mich selbst aufpassen." tonlos lachte Cameron auf. "Ach, das denkst auch nur du. Du-"
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Silent girl
Teen FictionFür Chloe gibt es nichts wichtigeres im Leben als ihre Familie und das Surfen. Als ihre Mutter einen neuen Mann kennen lernt, muss sie mit ihrem Bruder nach Malibu ziehen. Für Chloe eigentlich keine grosse Sache, gäbe es da nicht ein Problem. Chloe...