Kapitel 33

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Nur mit Mühe konnte ich gegen die Dunkelheit ankämpfen und öffnete flatternd meine Augen. Mein Kopf, sowie mein Arm schmerzten höllisch. Langsam sah ich mich um, aber viel erkennen konnte ich nicht. Nur schemenhaft konnte ich einen Raum ausmachen, denn das einzige Licht was mich etwas sehen liess, kam vom Mond der durch ein kleines Fenster schien.

Langsam setzte ich mich auf und hielt meine Hand an meinen Kopf. Sofort zog ich sie aber weg, als der Schmerz stärker wurde. Wie kam ich überhaupt hierhin? Das letzte an was ich mich erinnerte war, wie ich im Wagen von Phil aufwachte. Nur kurz konnte ich mich umsehen, bis ein Knall ertönte und ich mein Bewusstsein wieder verlor.

Panik stieg in mir auf als die Tür geöffnet wurde. Ich erkannte Phil sofort und kroch von ihm weg. "Ach Chloe." seufzend schloss er die Tür und schaltete das Licht ein. Blinzelnd probierte ich mich an das Licht zu gewöhnen und sah zu der Stelle wo Phil gerade noch stand, aber er war nicht mehr dort. Hatte ich mir das jetzt nur eingebildet? Erschrocken zuckte ich zusammen als ich zur Seite sah und in sein grinsendes Gesicht. "Was willst du von mir?" zitternd schloss ich meine Augen und wendete meinen Kopf ab. Phil sagte nichts, sondern strich mit seiner Hand nur über meine Wange und meinen Hals. "Weisst du Chloe-" flüsterte er und schob den Träger von meinem Top über meine Schultern. "Ich habe dich vermisst. Jede Minute im Gefängnis konnte ich an nichts anderes denken als an dich." angewidert wich ich zur Seite. "Fass mich nicht an!" mehr als ein Flüstern brachte ich nicht zustande, aber er hörte es trotzdem. Wütend sah er mich an und ehe ich reagieren konnte, landete seine Faust in meinem Gesicht. Benommen flog ich zur Seite und schloss meine Augen. Die Tränen rannen stumm über mein Gesicht. "Du solltest dir lieber überlegen wie du mit mir redest." knurrte er und verliess das Zimmer.

Erleichtert atmete ich aus als er den Raum verlassen hatte und setzte mich auf. Verwirrt hielt ich einen Moment inne als ich etwas in meiner hinteren Hosentasche spürte. Ich riss meine Augen auf als ich realisierte was es war und zog mein Handy raus. Das war meine Rettung. Mein Akku war aber so niedrig, dass es nur noch für einen Anruf reichen würde. Fieberhaft dachte ich nach wen ich anrufen sollte. Wenn mich hier jemand raus holen konnte, dann mit Sicherheit er. Ohne zu zögern wählte ich seine Nummer und hielt mein Handy an mein Ohr. Zum Glück musste ich nicht lange warten bis er abnahm.

B: Bloom!

C: Detective Bloom? Hier ist Chloe Johnson. Bitte, Sie müssen mir helfen!

B: Ganz ruhig Chloe, was ist passiert?

C: Phil hat mich entführt und hält mich hier gefangen.

B: Okay, wo bist du?

C: Ich weiss es nicht, ich...es...

B: Tief durchatmen Chloe. Beschreib mir was du siehst.

C: Ich weiss nicht, es ist so dunkel. Hier ist ein Raum und ein Fenster.

B: Gut, das Fenster. Was siehst du?

Langsam stand ich auf und hielt mich dabei mit der freien Hand an der Wand fest. Was ich dann aber sah, konnte ich nicht fassen.

B: Chloe? Sag mir was du siehst.

C: Ich bin...das hier...ich bin in Bake-

Fassungslos sah ich auf mein Handy. Tot. Der Akku war leer und ich konnte ihm nicht einmal sagen wo das ich war. Ich kannte diesen Ort hier nur zu gut. Bakersfield. Die Stadt die ich am meisten in meinem Leben hasste, denn hier wohnte früher Phil. Schon damals hatte ich mich hier unten versteckt als ich mit Cameron spielte. Wieso brachte er mich genau hierhin? Es war aber mein Vorteil, denn so verwirrend es auch war, es war genauso dumm. Die Polizei würde hier doch als erstes suchen. Ja, Mum würde ihnen sagen wo Phil gewohnt hatte und dann kamen sie um mich zu holen.

Silent girlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt