„Du musst mir jetzt helfen, okay? Egal was ich dir für Anweisungen gebe, du musst es ohne Hinterfragungen machen“, trug Morgan auf und hielt Lauren' s Blick eindringlich fest. Der zuckte nur mit den Schultern und nickte. Morgan zog die Kartons von der Tür im Fitnessraum zur Seite und öffnete die Tür. Lautlos verschwanden die zwei Gestalten in der Dunkelheit, bis einer von beiden den Lichtschalter betätigte und der unterirdische Gang spärlich erlhellt wurde. Lauren war schon einmal hier gewesen, doch seine Erinnerungen an dieses Geheimnis, waren nicht gerade die besten. Man hatte ihn letztes Mal halb heraus tragen müssen. Doch diesmal ging es nicht zu dieser einen bekannten Tür, nein, Morgan lief daran vorbei und bog in einen Nebengang nach links ab. Er war nur kurz und sein Ziel war nur eine einzige Tür, die Morgan geräuschlos öffnete. Hinter ihr verbarg sich eine kleinere Treppe herauf. Sie war ziemlich schmal, aber dennoch steil. Stumm schritten die beiden herauf und oben fanden sie sich in einer kleinen Halle wieder, von der sie nicht die geringste Ahnung hatten, wo sie sich befand. Zumindest Lauren wusste das nicht. Morgan schon. Die Halle war dunkel gestrichen und außer einem breiten Tor an einer Seite, gab es keinen anderen Ausweg, als die Treppe. Lauren sah sich um und erblickte es – ein Auto. Ein schlichter schwarzer Transporter, einer, mit dem er damals von den Offizieren abgeholt wurden. Dass Morgan einen Finger auf die Lippen legte, bedeutete Lauren, dass jemand in der Fahrerkabine sitzen musste. Bevor der Fahrer etwas bemerken konnte, huschten Lauren und Morgan hinter den Wagen. Sie bückten sich unter den Rückspiegeln hinweg, obwohl das gar nicht nötig war. Der Fahrer schien entweder ein Nickerchen zu machen, oder gerade eine Zeitung zu lesen. Vielleicht trank er auch einen Kaffee. Morgan wies mit dem Kopf stumm nach vorne und lief gebückt zur Fahrertür. Er drehte sich noch einmal zu Lauren um und genau jetzt wussten beide, dass der Moment gekommen war. Der Moment, in dem Lauren handeln musste. Morgan atmete noch einmal durch und legte die Finger an die Türklinke. Mit einem Ruck riss er sie herab und die Tür sprang auf. Der Fahrer, ein Krieger, schien tatsächlich geschlafen haben, denn er machte es Morgan schlichtweg einfach ihm einen Kinnhaken zu verpassen, da seine Reaktionsfähigkeit noch nicht auf Touren zu laufen schien. Ein Schlag genügte und schon kippte er bewusstlos nach hinten. Morgan ergriff seinen Arm und zog ihn aus dem Wagen.
„Nach hinten!“, wies er an und griff unter seine Arme. Lauren packte seine Handgelenke und sie trugen ihn zu den hinteren Wagentüren. Lauren legte die Füße des Kriegers zu Boden und öffnete den Eingang zum Innenraum. Mit Schwung bugsierten sie den Ohnmächtigen hinein und ließen die Türen leise zufallen.
„Wir kümmern uns später um den. Du holst jetzt die Mädels. Beeil dich! Gut möglich, dass hier bald der nächste Wagen mit einem neuen Schüler ankommt.“ Und so rannte Lauren, er lief die Treppe herab, den Gang entlang, die Treppe wieder rauf, aus der Turnhalle raus und ins Wohngebäude. Als erstes holte er Chloe und Ava, die schon komplett mit gepackter Handtasche bereit waren. Wortlos verließen sie das Zimmer und öffneten ohne Klopfen Hailey' s Tür. Sie stand mit dem Rücken zu ihnen, den Blick aus dem Fenster gerichtet. Adam hatte seine Arme um ihre Taille gelegt und das Kinn auf ihrer Schulter abgelegt. Beim Geräusch der fliegenden Tür drehten sich beide um. Getrocknete Tränen liefen Hailey die Lippe herab und saugten sich im Stoff ihres Shirts fest.
„Na komm.“
So leise wie möglich öffnete Lauren das geheime Parkhaus, in dem, warum auch immer, nur ein einziger Transporter stand. Die anderen schienen mehr Material für die Armee zu holen. Obwohl auch das ziemlich seltsam war, schließlich waren es nur noch wenige Tage bis sie ausrücken würden. Die anderen zumindest. Hastig nahmen sie mehrere Stufen auf einmal, latschten einander dabei in die Hacken und hätten fast einen Abgang gemacht, doch sie konnten sich noch fangen. Morgan stand gegen den Transporter gelehnt. Sein Anblick war dennoch sehr ammüsant, er trug die blaue Uniform des Kriegers, die ihm aber anscheinend zu klein war. An der Brust spannten die Knöpfe, die Hose war um einige Zentimeter zu kurz und die Schuhe hatte er erst gar nicht angezogen. Er trug noch immer seine schwarzen Sneakers.

DU LIEST GERADE
Die Soldatin
FantasyMisstrauisch blickte Mar aus dem Fenster. Ihr Atem schlug an das kalte Glas. Ruckartig zog sie die Vorhänge zu. „Okay, pass auf. Ich erzähle es dir einmal und dann nie wieder, verstanden?“ Hailey nickte. „Wir wurden her gebracht um zu kämpfen.“ Verw...