Kapitel 1 / Der schwanzgesteuerte Affe

754 13 7
                                    

„Gib's endlich auf, deine Titten hochzupushen, Sky. Das bringt sowieso nichts mehr." Hörte ich die belustigte Stimme durch meine Tür.

Ich wurde nur noch wütender, riss die verdammte Tür auf und sah ihn mit hasserfüllten Augen an. „Das habe ich nicht nötig, Kailyn. Aber das kannst du ja auch nicht wissen, schließlich wirst du nie die Chance bekommen, sie zu sehen." schoss ich zurück.

Kurz war er sprachlos, dann spannte er das Gebiss an und meinte: „Wie auch immer, ich fahre in drei Minuten. Und wenn du dann nicht fertig bist, kannst du mit dem Bus fahren." Ein fieses Grinsen begleitete seine Worte.

Unfassbar, dass er mich nach sieben Monaten immer noch damit aufzog, dass ich eine Bus-Phobie hatte. Dem Jungen fiel wohl auch nichts Neues ein.

Ich verdrehte die Augen, „Ein neues Argument hast du aber auch nicht, was?". Dann stapfte ich zurück in mein Zimmer, zog meine Sneakers an und folgte ihm zum Auto, nachdem ich mir meine Tasche umgehängt hatte.

Ich sah aus dem Fenster und dachte wie so oft darüber nach, was passiert wäre, wenn alles anders gelaufen wäre. Wenn ich meine Angst damals nicht die Überhand nehmen hätte lassen und Dad einfach die Wahrheit gesagt hätte, dann wäre ich nie hier gelandet.

Chicago an sich war eine schöne Stadt, ich liebte die vielen Parks und den angrenzenden See. Das Wetter war auch meistens gut und mit Dads neuer Flamme kam ich auch zurecht.

Nur ihr Sohn war ein Problem für mich. Kailyn war der größte schwanzgesteuerte Affe, den ich je getroffen hatte und meine Vergleichsmöglichkeiten waren nicht gerade gering.

Er sah gut aus, klar. Mit diesen schokobraunen Haaren, die er immer nur mit den Fingern richtete, denn Gel oder Wachs ließ er nicht ran.

Die markanten Gesichtszüge, an denen man immer sah, wann er wütend wurde. Die Venen an den muskulösen Armen und der durchtrainierte Körper. Er war kein Muskelprotz, aber jeder Muskel war durchtrainiert, vor allem die Bauchmuskeln und sein Bizeps.

Und zu guter Letzt noch die strahlend grünen Augen, die sich so schnell dunkelgrün verfärbten, wenn ihm etwas nicht passte.

Und das war Kailyns Fehler. Er sah zu gut aus und das wusste er auch. Er hatte jedes Wochenende eine Neue im Bett und versuchte dann die Woche über, sie sich wieder vom Hals zu schaffen.

Freitags betrank er sich bis er nichts mehr um sich herum mitbekam und samstags schleppte er die Mädels an. Sonntags lag er dann den ganzen Tag mit einem Kater, der sich von Freitag und Samstag summiert hatte, im Bett. Nachdem er die Mädels hochkant rausgeschmissen hatte natürlich.

Er rauchte, wobei es mir ein Rätsel war, wie er immer den frischesten Atem haben konnte, bei seinem Zigarettenkonsum. Er rauchte in der Woche um die zwei Päckchen, was mich anwiderte.

Außerdem dachte er, er könnte sich alles erlauben und sagen, was er wollte, nur, weil er gut aussah.

Ich hasste ihn ganz einfach. Gut, unsere ständigen Zickereien ließen ab und zu meine Langeweile verschwinden, das war's dann aber auch. Das Problem war, dass er einfach zu eingebildet und überzeugt von sich selbst war.

Klar, ich hatte auch mal ab und zu einen One-Night-Stand oder trank mal ein paar Schlucke Alkohol, aber ich war lange nicht so Sex-abhängig oder alkoholgeleitet wie er.

Mir war klar, dass er das nur tat, um alles um sich herum zu vergessen, doch dafür gab es doch sicherlich andere Methoden.

---

Das erste Kapitel, yay. Hoffe, es hört sich für euch vielversprechend an.

P.S. Eigentlich sollte er Kailyn darstellen, da ich aber nicht weiß, wie er heißt, hab ich jetzt jemand anderen genommen (siehe Besetzung).

 Eigentlich sollte er Kailyn darstellen, da ich aber nicht weiß, wie er heißt, hab ich jetzt jemand anderen genommen (siehe Besetzung)

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Bis zum nächsten Mal! xx


Verlass mich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt