Kapitel 70 / Busfahrt

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Sobald ich den Frühstückssaal betrat, lag Kailyns Blick auf mir. Ich fühlte mich ein wenig unbehaglich, da ich normalerweise immer mit Liz unterwegs war, aber entschied, mich zu den Jungs zu setzen.

Zuvor jedoch sagte ich unserer Lehrerin Bescheid, dass Liz krank wäre.

Ich setzte mich an den Tisch der Jungs, die mich schon angrinsten.

Ich machte es mir neben Carter, gegenüber von Kailyn gemütlich, da Maddie, Karlie und ein paar andere Mädels Kailyn vom Nachbartisch beobachteten und ich nicht wollte, dass Maddie rausfand, dass ich seine Freundin war.

"Morgen." Begrüßten sie mich, was ich erwiderte. Ronny saß neben Kailyn und sah mich finster an. „Wo ist sie?" fragte er kalt.

„Hat dich nicht zu interessieren." Schoss ich zurück und nahm einen Schluck von meinem Kaffee.

Ronny stand auf und wollte anscheinend zu Liz, doch Kailyn hielt ihn auf.

„Bro, es ist wahrscheinlich besser, wenn du sie erstmal in Ruhe lässt." Meinte er eindringlich.

Ronny riss sich wütend los und zischte ein „Nur, weil du und Sky jetzt einen auf Moralapostel spielt und gemeinsam Beziehungen zerstört, werde ich sie nicht aufgeben."

Ich sah ihn schockiert an, Kailyn spannte das Gebiss an und drehte den Kopf zu mir. Unsere Blicke trafen sich, seiner sagte Soll ich ihn umlegen?

Kaum merklich schüttelte ich den Kopf und somit ließ Kailyn Ronny los, welcher aus dem Raum rannte.

Wir frühstückten zu Ende; Carter, Kailyn und ich unterhielten uns über Liz und Ronny, über Karlie, die Carter mit Blicken förmlich auszog und über alles Mögliche.

Die Lehrer erklärten uns den Tagesablauf: wir würden zuerst in irgendein Geschichtsmuseum und dann in eine Schwerelosenkammer gehen, die es nur hier in Miami gab.

Ich hatte bereits Schiss, da ich Angst vor dem Fliegen und vor allem dem Schwerelossein hatte, weshalb Kailyn mich schon angrinste.

Am Nachmittag war dann noch ein Freizeitparkbesuch angesagt und den Abend würden wir wieder Zeit für uns haben.

Ich brachte Liz ein bisschen Frühstück aufs Zimmer und versicherte mich, dass es ihr gutging, dann machten wir uns auf den Weg.

Während wir im Museum rumlatschten, ging ich neben Taylor und seinen Freunden, da Maddie und Karlie schonwieder an Kailyn und den Jungs hangen.

Natürlich wurde ich eifersüchtig, weshalb ich ihn auch eifersüchtig machen wollte.

Wir sahen verschiedenste Bilder und Kunstwerke und deren Geschichte. Ich schlief beinahe ein, weshalb Taylor mich bei Laune hielt, indem er zu jedem Bild seine eigene Kurzgeschichte erfand und mich ständig zum Lachen brachte.

Kailyns stechende Blicke entgingen mir nicht, doch er redete nicht wie erwartet mit Maddie, sondern ging einfach alleine neben den anderen her.

Die Busfahrt zur Schwerelosenkammer würde eine Stunde dauern, weshalb ich mit meiner Angst vor Bussen schon topmotiviert war.

Wir gingen gerade auf den Parkplatz zu, als mein Handy klingelte. Kailyn rief mich an.

Verwirrt blickte ich zu ihm, er ging ganz am Anfang der Schülergruppe, während Taylor und ich uns beinahe am Ende befanden.

„Ja?" fragte ich belustigt. „Wir sitzen in der letzten Reihe, setz dich zu uns, so kann uns niemand beobachten." Meinte er, ich hörte sein Lächeln.

„Wieso sollte ich?" grinste ich verspielt, weshalb er sich umdrehte und mich dank seiner Größe von vorne über die anderen Schüler vorwurfsvoll ansehen konnte.

„Du hast Angst vor Bussen, Baby. Außerdem will ich dich bei mir haben."

Ich verdrehte nur grinsend die Augen und legte dann auf.

Mit einem zufriedenen Schmunzeln stieg er als erstes in den Bus ein und machte sich dicht gefolgt von seinen Jungs gleich auf den Weg in die letzte Reihe.

Ich war eine der letzten, die einstiegen, doch Kailyn hatte mir den Platz am Fenster freigehalten.

Als ich bei ihnen ankam, entdeckte ich Maddie und Karlie in der Reihe vor ihnen, weshalb sich meine Augen zu Schlitzen formten.

Kailyn stieß Carter in die Seite, der zu mir aufsah, zu grinsen begann und sich an die beiden Schlampen wandte.

„Ey, weg da. Sucht euch einen anderen Platz, ich sitze hier." Meinte er pampig und stand von seinem Platz in der Mitte der letzten Reihe auf.

Irritiert sahen die beiden ihn an, machten sich dann aber doch ohne ein Wort auf den Weg zu einem Platz in der Mitte des Busses.

Zufrieden nahm Carter beide Sitze ein und streckte seine Beine aus. Kailyn klopfte mit der Hand auf den Fensterplatz neben sich, wo ich mich sogleich hinsetzte.

„Wie war's mit Taylor?" fragte er zickig, sobald der Bus losfuhr.

Niemand außer den Jungs konnte uns hören oder sehen, weil wir ja ganz hinten saßen, also legte ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab und sah zu ihm auf.

„Großartig. Taylor ist wirklich toll, bezaubernd." Zog ich ihn auf. Die Adern an seinen Armen stachen hervor, als er seine Hände zu Fäusten ballte. Ich brach in Gelächter aus.

„Arsch." Murmelte er in sich hinein und lehnte den Kopf an die Lehne. Ich kuschelte mich an ihn, da sein wunderbarer Duft mich wohlfühlen ließ und stöpselte mir einen Kopfhörer ins Ohr, den anderen schnappte er sich.

Die ganze Fahrt über saßen wir nur so da und hörten unsere Lieblingssongs, während seine Hand auf meinem Schenkel und mein Kopf auf seiner Schulter ruhte. Ich war glücklich.

Der Tag verging schnell, in der Schwerelosenkammer machte ich mir beinahe in die Hose, Kailyn musste mich förmlich hineinzwingen, doch ich genoss das Gefühl der Freiheit.

Im Freizeitpark brachte er mich dazu, gemeinsam mit ihm und Carter mit drei verschiedenen Achterbahnen zu fahren.

Mir kam das Mittagessen fast hoch und ich war völlig fertig, als wir wieder im Hotel ankamen. Kailyn begleitete mich noch bis zu meinem Zimmer.

„Liz braucht mich. Sie geht gerade durch die Hölle." Erklärte ich leise.

„Schon klar, kümmere dich um sie. Ich werde mit den Jungs noch ein bisschen in die Stadt gehen." Meinte er und küsste meine Stirn.

„Keine Mädchen, kein Gras." Befahl ich ernst und hob den Zeigefinger. „Aye, aye, Caption." Lachte er und salutierte vor mir. Mit einem Kuss verschwand ich in unserem Zimmer.

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Ayee, Drama incoming :D

Verlass mich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt