Kapitel 45 / Kein Interesse mehr an Weibern

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Ich kam gerade rechtzeitig zur ersten Pause im Schulgebäude an, Liz und Ronny standen gemeinsam mit Jordan an meinem Spind.

Ein Grinsen legte sich auf meine Lippen, Ronny hatte nämlich seinen Arm um Liz gelegt, sie hatten sich also doch wieder versöhnt.

„Wo warst du?" sprang meine Freundin mich gleich an, mit einem Strahlen in den Augen. „Hatte noch was zu erledigen." Lächelte ich und fragte sie dann sofort nach Ronny.

„Jordan erzählt's dir, wir haben noch was nachzuholen." Meinte Ronny und zog Liz mit einem Lachen in die Abstellkammer.

„Er meinte, er könnte nicht mehr ohne sie und würde sie verdammt vermissen, dann ist sie ihm gleich an den Hals gesprungen." Erzählte mein bester Freund und folgte mir in unsere Klasse, wo wir gleich Chemie haben würden.

Ich lachte auf, die beiden waren doch zu süß. „Und bei dir, wie sieht's mit Maggie aus?" fragte ich ihn, die fraß ihn nämlich mit Blicken auf.

„Ich hab sie gestern Nacht noch flachgelegt." Murmelte er ein wenig beschämt.

„Was? Sie hat doch gerade eine schwere Trennung hinter sich..." warf ich ihm grinsend vor. „Und? Darf ich das etwa nicht ausnutzen?" mit offenem Mund schlug ich Jordan auf die Brust.

„Arschloch." Kicherte ich dann. Er zuckte lachend die Schultern und erzählte mir noch, dass sie ihm jetzt dauernd schreiben würde und er nicht wusste, wie er sie loswerden konnte.

„Weißt du eigentlich, wo Kailyn ist? Er war bestimmt schon zwei Wochen nicht mehr in der Schule." Jordan biss genüsslich in seinen Apfel, als wir uns auf die Plätze setzten.

„Er ist in Europa, bei seinen Verwandten. Familiensache." Log ich schnell, das gleiche, was ich Liz erzählt hatte. „Meldet er sich bei dir? Ich meine... irgendwas läuft da doch, oder nicht?" ich schüttelte lachend den Kopf.

„Aha, und wer ist dann der Grund dafür, dass du den ganzen Typen nicht antwortest?" er zeigte schelmisch auf mein Handy, das ich gerade geöffnet hatte. Ja, ich hatte insgesamt neun Chats, die ungeöffnet blieben, alles Jungs.

„Naja, ich hatte eben keine Lust, denen zurück zu schreiben." Zuckte ich die Schultern. „Tatsächlich, keine Lust? Sky, lüg mich nicht an." Lachte Jordan vorwurfsvoll.

„Naja, ich meine... zurzeit hab ich viel um die Ohren, da muss man ja nicht immer was mit allen möglichen Typen am Laufen haben." Begründete ich schlicht.

Jordan gab sich mit meiner Antwort zufrieden, auch wenn ich wusste, dass er mir nicht glaubte. Die Stunde verging und die Pausenglocke läutete schon wieder.

Liz, Jordan, Ronny und ich machten uns auf den Weg auf den Schulhof, als mich plötzlich eine blonde Tussi aufhielt. Sie und ihre vier Freundinnen kannte ich, Cheerleader.

Die anderen gingen schon mal vor, während ich die viel zu freizügig angezogenen Tussen erwartungsvoll ansah.

„Du bist doch die Stiefschwester von Kailyn O'Neill, oder?" fragte die eine beinahe bewundernd. „Ja?" meine Stimme war gelangweilt.

„Weißt du, wo er ist? Oder kannst du ihm was ausrichten?" fragte die Brünette links von der Blonden. „Was?" ich zog die Braue hoch.

„Luke, Ronny, Carter und er können uns gerne wieder mal besuchen, unsere Nummern hat er ja." Kicherte eine etwas Kleinere, dafür sprangen ihre Brüste mir fast ins Gesicht.

Mir stockte die Luft. Natürlich, mit den Cheerleadern hatten sich die Jungs jedes Wochenende vergnügt. Die Wut kochte in mir auf.

„Also Ronny hat eine Freundin und Kailyn ist auch an keinen Mädchen mehr interessiert, Luke und Carter könnt ihr ja nochmal fragen." Lächelte ich falsch.

Ein erschrockenes Einatmen ging durch die Runde. „Hat Kailyn etwa auch eine Freundin? Das kann nicht sein, wir kennen ihn. Kailyn datet nicht." Meinte die Letzte hochnäsig.

Ich hätte ihnen am liebsten allen die Haare ausgerissen, sie sollten sich von Kailyn fernhalten, sie hatten nur Sex mit ihm gehabt, sie kannten ihn überhaupt nicht. Ich schon.

„Kailyn hat kein Interesse mehr an Weibern, die die Beine breitmachen, sobald sie ihn sehen. Er mag Mädchen mit Niveau. Also an eurer Stelle würde ich mir jemand neuen suchen." Meinte ich zickig und drängte mich an ihnen vorbei.

Ich sprach mir selbst gut zu, dass er diese Zeiten hinter sich gelassen und schon seit Wochen keine andere außer mir im Bett hatte.

Dass er mich liebte und ich alleine ihn am besten kannte. Dass ich alles über ihn wusste und er ehrlich zu mir sein konnte.

Denn meine Wut und - zugegebener maßen - auch Eifersucht wurde so groß, dass ich gerne jemanden angeschnauzt hätte.

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Verlass mich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt