Kapitel 83 / Schmerz

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Zwei Monate waren seit Ericas Tot vergangen. Und es hatte sich so einiges geändert.

Da Kailyn erst 18 und man in Illinois erst ab 21 volljährig war, hatte Elle das Sorgerecht übernommen. Die beiden waren in ein Loft in der Innenstadt gezogen, Dad und ich in die Wohnung unter ihnen.

Wir hatten uns gut eingelebt, der bittere Nachgeschmack war jedoch geblieben.

Kailyn hatte angefangen, zu reden. Er redete viel mit Elle, vor allem über seine Mum. Immer öfter redete er auch über seinen Dad. Er wollte ihn zumindest wissen lassen, was passiert war, doch hatte keine Nummer oder Adresse.

Dad hatte angefangen, zu einer Psychologin zu gehen, um Ericas Tot zu verarbeiten.

Elle hatte dreimal in der Woche Besuch von James, was Kailyn aber nicht störte, da der dann sowieso immer bei mir war.

Auch, wenn er es nicht mehr oft offen zeigte, er litt. Er hatte beinahe keinen Kontakt mehr zu seinen Jungs, ging an den Wochenenden feiern und betrank sich, hatte nachts Albträume.

Doch er ließ auch mich nicht mehr an sich ran. Sobald ich ihn ansprach, nach einem Albtraum aufweckte oder ihn in einem schwachen Moment ‚erwischte', küsste er mich oder wechselte einfach das Thema.

Wir waren eine Woche vor unserem Abschluss, Kailyn und ich hatten das letzte Monat durchgelernt, für die ganzen Prüfungen.

Ich wurde bereits an drei Unis angenommen, durch die Kontakte meines Dads und meiner guten Noten. An der Northwestern University, der NYU und der Boston University.

Sie waren alle top Unis für das Studium des Journalismus, ich hatte mich aber noch nicht entschieden.

Auch Kailyn hatte Zusagen von zwei Unis bekommen, die MIT Sloan School of Management und die Chicago University Booth School of Business. Er wollte unbedingt was mit Betriebswirtschaft studieren, weshalb diese Unis perfekt für ihn waren.

Es war Mittwoch, Liz und ich schlenderten gerade den Gang entlang zu unserer Biologie-Prüfung. „Ich bin so aufgeregt, ich hoffe, Ronny schafft es." Meinte sie in Gedanken.

„Liz, lass ihn los. Er ist nicht mehr dein Auftrag." Lachte ich. Die beiden hatten kurz nach dem verehrenden Sturm endgültig Schluss gemacht, sie waren einfach nicht glücklich gewesen.

Sie drückte ihren Kopf an meine Schulter und sah erwartungsvoll in die Klasse, während sie die schwierigsten Dinge nochmal durchging.

Die Prüfung verlief gut, ich konnte jede Frage beantworten, nur bei einer war ich mir unsicher. Liz und ich liefen raus aus dem Gang, eine weitere Last war von unseren Schultern gefallen.

„Kailyn hat jetzt Mathe." Meinte ich als Verabschiedung, weshalb sie mir zuwinkte und sich in die andere Richtung auf machte.

Ich lief in den Seitengang, der zu den Mathe-Sälen führte, dort bog ich links ab und sah meinen Freund schon aufgeregt hin und her wippen. Wie gut er wieder aussah, in dem weißen Shirt mit der Jeans.

„Hey, wie wars?" fragte er und zwang sich ein Lächeln auf. Dasselbe aufgezwungene Lächeln, das ich die letzten beiden Monate nur gesehen hatte.

„Gut, ich denke es wird ein B." antwortete ich und legte meine Arme um seinen Hals. Er sah auf meine Lippen herunter, entspannte seine Muskeln sofort.

„Falls du hörst, wie es Luke, Carter und Ronny gegangen ist, sag's mir." Bat er leise und strich über meinen Rücken.

Ich seufzte auf, er hatte kaum mit ihnen geredet, sich vor ihnen verschlossen. „Willst du nicht vielleicht mit ihnen reden? Es ist schon wieder fast zwei Wochen her." Küsste ich seine Wange.

„Sky, ich kann nicht. Keine Ahnung, ich... sag mir einfach, wenn du was hörst." Murmelte er und schob mich von sich.

Die Klasse wurde geöffnet und die Schüler machten sich auf den Weg. „Du packst das." Flüsterte ich, als ich Kailyns nervöse Hand zittern sah.

Er schenkte mir das unechte Lächeln und drückte seine Lippen auf meine Wange, bevor er im Raum verschwand. Es war seine letzte Prüfung, alle anderen hatte er bereits bestanden.

Auf welche Uni er jedoch gehen würde, wenn er diese auch noch bestand, war noch unklar. Und wie wir es schaffen würden, wenn wir womöglich in zwei verschiedenen Bundesstaaten studieren würden, ebenso.

Ich wartete vor der Klasse, da meine letzte Prüfung erst zwei Stunden später war, und unterhielt mich mit Jordan.

„Die Columbia hat mir zugesagt." Rückte er endlich raus, nachdem er eine halbe Stunde lang über seine kleine Schwester gebrabbelt hatte. Ich riss überrascht die Augen auf, er wollte immer schon an dieser Uni Literatur studieren.

„Das ist ja... Wahnsinn!" rief ich und fiel ihm um den Hals. „Ja, ich hoffe nur, dass meine Mum mich gehen lässt. Sie will unbedingt, dass ich ihr Pharmazieunternehmen weiterführe." Verdrehte er die Augen.

„Ach komm, das wird schon. Wenn die dir ein Stipendium anbieten, kann sie nur zusagen." Grinste ich stolz.

Da ging auch schon die Tür zum Mathematikraum auf und Kailyn kam als einer der Ersten raus. Wiedermal fielen mir seine dunklen Augenringe und das eingefallene Gesicht auf, doch das beinahe echte Lächeln lenkte mich ab.

„Und?" fragte ich erfreut und zog ihn an mich. Seine Arme legten sich um meinen Hals, um Jordan zu zeigen, wer der Boss ist. „War gut." Meinte er nur und legte seine Lippen auf meine.

Ich genoss es, wie seine Zunge über meine Unterlippe strich. Sein Geruch und das Verlangen in seinem Kuss. Er war alles, was ich wollte und brauchte.

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Einige Dinge: 1. Ich bin ziemlich unzufrieden mit den letzten beiden Kapiteln. Ericas Tot hat die Geschichte komplett gedreht und ich finde, ich hab das nicht ausführlich genug beschrieben. Konntet ihr euch überhaupt hinein fühlen?

2. Jaja, Liz und Ronny sind verwirrend. Sie sind jetzt aber endgültig auseinander, es hat einfach nicht gepasst. Ich wollte mit den beiden Charakteren zeigen, wie sehr man an einer Person festhalten kann, auch wenn man weiß, dass es nicht funktionieren wird.

3. Kailyn und Sky sind offiziell zusammen, sie haben einfach aufgehört, sich in der Schule zu verstecken, jeder weiß davon.

Hoffe, dass es euch nicht zu schnell geht und ihr trotzdem noch Spaß beim Lesen habt!

Bis zum nächsten und letzten Mal in Verlass mich nicht. xx

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