Kapitel 68 / Betrug

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Wir machten die Stadtrundfahrt, wo ich neben Liz und Kailyn neben Ronny saß, direkt hinter uns.

Ab und zu legte ich den Kopf in den Nacken und er legte dann sein Kinn auf meine Stirn. Klang vielleicht komisch, aber so waren wir nun mal.

Miami war echt eine tolle Stadt, es gab so viele schöne Häuser und auch viel Natur. Die Fahrt ging drei Stunden, sodass wir wieder am Hotel waren, als es begann, ein wenig zu dämmern.

„Ihr habt jetzt wieder Zeit für euch, um Mitternacht ist Bettruhe. Viel Spaß!" Ms. Darbus lächelte uns an und verschwand dann im Hotel.

Alle verstreuten sich, nur Kailyn, Ronny, Liz und ich blieben übrig. „Babe, gehen wir auf mein Zimmer?" grinste Ronny Liz an, die ihm sofort folgte.

„Babe, gehen wir auf mein Zimmer?" spottete ich ihn mit der tiefsten Stimme, die ich konnte, nach. Kailyn kriegte sich fast nicht mehr ein vor Lachen, folgte mir aber doch auf mein Zimmer.

„Wie schade, dass du in diesem großen Bett ganz alleine schlafen musstest." Flötete er und ließ sich in die Kissen fallen.

„Wer sagt, dass ich alleine geschlafen hab?" grinste ich. Kurz wurde sein Gesicht ernst, doch als ich losprustete, verdrehte er grinsend die Augen.

Ich zog mir bequeme Klamotten an und legte mich dann zu ihm. Wieder in seinem Arm zu liegen, tat gut. Sein Duft tat mir gut. Er tat mir gut.

„Ich hab das gestern nicht so gemeint, du bist nicht wie Isaac." Murmelte ich und zupfte an seinem Shirt.

„Gestern war ich es." Er sah auf mich runter. „Nein, niemand ist wie Isaac." Ich kuschelte mich an ihn und ließ ihn meine Stirn bis zu meiner Wange entlang küssen.

Da klopfte es an der Tür. Falls es unsere Lehrerin sein würde, ging ich zur Tür, damit sie Kailyn nicht sehen konnte. Doch es war nur Liz, also kein Problem.

„Es gibt eine Party am Strand, Ronny ich wollen gehen. Kommt ihr mit?" fragte Liz und ging zu ihrem Koffer.

Kailyn, der immer noch auf meinem Bett lag, grinste mich breit an.

Ich zog mir ein blaues, knielanges Cocktailkleid an, das ziemlich eng war. Es hatte jedoch keinen Ausschnitt, also würde Kailyn hoffentlich nichts sagen.

Meine Haare glättete ich und ich schminkte mich ein bisschen. Ich wollte heute Abend für Kailyn gut aussehen, Maddie hatte sich gestern auch so sehr hergerichtet.

Liz trug eine high waisted Jeans mit einem Croptop, wir waren fertig.

Ronny hörte sich ein wenig um, anscheinend würde niemand sonst aus unserer Stufe bei der Party sein, also könnten Kailyn und ich zusammen sein.

„Verdammt." Entfuhr es meinem Freund, sobald ich in seinem Zimmer stand. „Ronny, sieh dir mein Baby an." Grinste er und Ronny verdrehte nur die Augen.

Ich wurde beinahe ein wenig rot, weshalb er den Arm um meine Hüfte legte und mir einen Kuss auf die Wange drückte.

Er trug eine schwarze Hose und eines seiner weißen Shirts, das seine Muskeln herausstechen ließ.

„Das Kleid ist ganz schön eng." Raunte er mir ins Ohr, während wir im Lift standen und Ronny und Liz gerade rumknutschten.

Ich warf ihm nur einen augenverdrehenden Blick zu und lehnte mich an seine Brust. Ich hörte sein Herz schlagen, was mich beinahe einschlafen ließ, so beruhigend war es.

Ronny führte uns zu der Party, es waren vielleicht hundert Leute, mitten am Strand.

Es gab eine Bar und eine kleine Bühne, auf der eine Life-Band spielte. Da es schon dunkel war, waren bunte Lichterketten aufgehängt, es sah wunderschön aus.

Kailyn ging vor, verschränkte unsere Finger und führte mich so ziemlich in die Mitte der Tanzfläche.

Ich legte meine Arme um seinen Hals, was mich näher zu ihm brachte und er strich mit seinen Händen meinen Rücken entlang.

Es war richtig romantisch, da man die Wellen des Meeres hörte, außerdem spielte gerade ein langsames Lied.

Ich beobachtete Liz und Ronny, die am Rand der Tanzfläche standen und sich einfach nur verliebt in die Augen schauten, während er ihr immer wieder was ins Ohr flüsterte.

„Ich gebe ihnen doch noch ein Monat." Lachte Kailyn, als er meinem Blick folgte. Er bezog sich damit auf unsere Wette, wie lange die beiden noch zusammenbleiben würden. Ein Schmunzeln strich über meine Lippen.

„Denkst du, er liebt sie wirklich?" fragte ich ihn dann. Er sah über meine Schulter hinweg, dachte also nach.

„Naja, ich denke, sie ist ihm echt wichtig. Aber er schaut allen Weibern auf den Arsch, sobald sie nicht dabei ist. Also ich denke, er will nur Sex."

Mir blieb die Spucke weg. „Aber... die beiden sind schon fast drei Monate zusammen." Meinte ich zweifelnd.

„Ja, aber sie haben auch jede Nacht Sex. Und wenn sie gerade mal was anderes machen, fangen sie nur an zu streiten. Gestern haben sie sich auch gezofft." Erzählte er.

Ich fühlte mich ein wenig schlecht, weil ich am Vorabend so beschäftigt mit mir selbst gewesen war, dass ich nicht bemerkt hatte, dass was mit Liz nicht in Ordnung gewesen war.

„Warum haben sie gestritten?" hakte ich nach. Kailyn biss sich auf die Lippe. „Ich hab ihm versprochen, nichts zu sagen, aber..." erneut kaute er auf seiner vollen Unterlippe.

„Irgendeine Tussi hat ihm Nacktbilder geschickt und er hat sie gebeten, noch mehr zu schicken. Keine Ahnung, das ist schon länger her und damals hatten Liz und er auch Streit."

"Er war sauer auf sie und wollte ihr mit den Bildern eins auswischen. Sie hat sie gestern auf seinem Handy gefunden. Aber sie weiß nicht, dass er das Mädchen darum gebeten hat, er hat ihr erzählt, sie hätte sie ihm einfach so geschickt."

Überrascht schaute ich zu den beiden, die sich immer noch Dinge ins Ohr flüsterten. „Was für ein Arschloch." Entfuhr es mir.

„Ja. Ich meine, er will sie nicht verlieren, schon klar. Aber dann hätte er sich nicht auf diese Bilder einen runterholen sollen, sondern eher auf seine Freundin." Ich lachte kurz auf wegen Kailyns Meldung, dann wurde ich wieder ernst.

„Ich muss es ihr sagen." Stellte ich fest. Kailyns Gesichtsausdruck wurde ernst, er sah mir in die Augen. „Er wird mich umbringen, wenn sie es erfährt."

„Na gut, dann müssen wir eben dafür sorgen, dass sie es erfährt, ohne dass wir dabei helfen." Überlegte ich.

Mit einem Schmunzeln sah er mich an. „Was hast du vor?"

„Naja, also... es könnte ja passieren, dass er unabsichtlich sein Handy in unserem Zimmer liegen lässt und gerade dann eine Nachricht bekommt. Liz würde bestimmt schauen, wer es ist und dann würde sie auch den Chat sehen, nicht wahr?" ich lächelte beinahe ein wenig teuflisch.

Nicht, dass ich die beiden auseinanderbringen wollte, aber Liz war meine beste Freundin und sie musste die Wahrheit erfahren, sowas hatte sie nicht verdient.

„Ich liebe es, wenn du böse bist." Grinste Kailyn und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Verlass mich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt