Kapitel 71 / Panik

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Den ganzen Abend redeten Liz und ich über Ronny und dass sie ihm nicht verzeihen wollen würde.

Ich versprach ihr, Kailyn zu bitten, ihr ein paar seiner Freunde vorzustellen, er kannte buchstäblich jeden. Liz würde mit ein paar Jungs was anfangen, um sich abzulenken und über Ronny hinweg zu kommen.

Wir plünderten die Minibar und schliefen schlussendlich in ihrem Bett, umgeben von Chipstüten, ein.

Am Morgen sprang ich sofort in die Dusche, zog mich an und machte mich komplett fertig.

Liz schlief noch und ich wollte vor dem Frühstück noch zu Kailyn, um ihn zu fragen, wie es gestern Nacht gewesen war.

Zugegeben, ich hatte ein wenig Schiss, dass irgendwelche Mädels ihn angemacht hatten, da seine Freunde sich bestimmt welche aufgerissen hatten.

Da er den Ersatzschlüssel für sein Zimmer am Vortag in meiner Tasche vergessen hatte, sperrte ich die Tür leise auf.

Ronny war nicht da, wahrscheinlich hatte er bei einer der Schlampen im Zimmer übernachtet. Mein Freund lag auf dem Bauch, sein Kopf war in den Kissen vergraben und er schlief seelenruhig.

Ich war nun mal eine böse Freundin, weshalb ich mich auf seinen Arsch setzte und ihm einen kleinen Schlag auf den Rücken verpasste.

„Aufwachen, Schlafmütze." Rief ich in dem fröhlichsten Ton, den ich hervorbringen konnte.

Ein verschlafenes Murren drang durch die Kissen. „Du bist der schlimmste Mensch, den ich kenne." Brummte er mit belustigtem Unterton.

Ich ließ mich neben ihn ins Bett rollen, grinste ihn an. „Ich wünsche dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Baby."

„Wie bist du überhaupt hier reingekommen?" fragte er, während er damit kämpfte, seine Augen zu öffnen.

„Du hast deinen Ersatzschlüssel in meiner Tasche vergessen." Schmunzelte ich schelmisch.

„Hab ich ihn vergessen oder hast du mich einfach nicht daran erinnert, ihn mitzunehmen, damit du in aller Herrgottsfrüh hier reinspazieren und mich wecken kannst?" lachte er auf.

„Das tut nichts zur Sache." Mein Engelslächeln brachte ihn nur noch mehr zum Lachen.

„Wie war's gestern?" fragte ich so beiläufig wie möglich, während er aufstand und ins Bad ging, um sich fertig zu machen.

„Nichts Besonderes, Luke, Carter und Ronny haben sich irgendwelche Weiber aufgerissen, ich habe ein bisschen was getrunken." Erzählte er mit der Zahnbürste im Mund.

Als ich nicht antwortete, steckte er den Kopf ins Zimmer und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Keine Weiber für mich, versprochen." Nuschelte er, da die Zahnpasta es ihm schwermachte, zu reden. „Jaja, schon klar." Lächelte ich.

Während er unter der Dusche stand bat er mich, seiner Mum eine Nachricht zu schreiben, dass alles okay sei und er sie am Nachmittag anrufen würde, da er ihren Anruf am Vorabend verpasst hatte.

Ich tat genau das und warf dann noch ganz unauffällig einen Blick auf seine Chats. Er vertraute mir sein Handy an, ich durfte das also.

Tatsächlich, nur Mädchen. Jedoch waren es alles ungeöffnete Nachrichten, er hatte keiner davon geantwortet. Mit einem zufriedenen Lächeln öffnete ich seine Galerie.

Beinahe fiel mir das Handy aus der Hand.

Er hatte fast nur Bilder von mir drauf. Eins von Samstagmorgen, auf dem ich schlief. Ich hatte die Augen geschlossen und meine Haare lagen mir im Gesicht.

Eines, auf dem ich schlafend auf seiner Brust lag und er mir einen Kuss auf die Stirn gab.

Ein paar, die er einfach so von mir gemacht hatte, wo ich ganz normale Dinge, wie fernsehen oder essen, tat.

Und eines, an dieses konnte ich mich noch erinnern. Er hatte seine Hände an meiner Taille und ich meine um seinen Hals, ich sah ihm in die Augen und lachte, meine Augen glänzten. Liz hatte es mit ihrem Handy gemacht, als wir im Kino gewesen waren.

Dieses hatte er als Homehintergrund. Und zu guter Letzt noch das, das Elle gemacht hatte, dieses hatte er als Sperrhintergrund.

Danach folgten nur noch Bilder von mir, wie ich entweder schlief oder gerade woanders hin schaute.

Er liebte mich. Er beobachtete mich, fotografierte mich. Auch, wenn ich es nicht sah.

Mit nassen Haaren und nur einem Handtuch um die Hüften kam er ins Zimmer. Ich sah mit einem Lächeln zu ihm auf, mir war klar, dass meine Augen vor Tränen glänzten.

Fragend schüttelte er den Kopf, grinste aber belustigt. Ich ging zu ihm, legte meine Arme um seinen Hals. „Ich liebe dich." Flüsterte ich und zog ihn zu mir, um ihn zu küssen. „Ich dich auch, Baby."

Er zog sich an, ich ging zurück in mein Zimmer. Liz war mittlerweile aufgestanden und stand nun komplett fertig vor mir. Als sie meinen prüfenden Blick bemerkte, lächelte sie.

„Es geht mir gut, wirklich. Ich bin über ihn hinweg, das war eine Sexbeziehung, mehr nicht." Erklärte sie, bevor sie sich bei mir einhakte und wir zum Frühstückssaal gingen.

Der Vormittag verging schnell, wir gingen in ein weiteres Museum, wo wir im Dunklen einen Weg zurücklegen mussten, damit wir uns in Blinde hineinversetzen konnten.

Es war ganz lustig, bis auf die Tatsache, dass ich im Dunkel in Maddie reinlief, die aufkreischte, als wäre sie überfallen geworden. Ich verdrehte nur die Augen und kommentierte ihr Geschrei nicht weiter.

Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung, Kailyn und die Jungs beschlossen, ein wenig die Stadt unsicher zu machen, während Liz und ich gemeinsam an den Strand gehen wollten.

Kailyn hielt mir noch eine Predigt von wegen weglaufen, sobald ein Junge mich ansah und immer ein Handtuch über meinen Körper geschlungen haben, damit mich erst gar keiner ansehen konnte.

Dann cremten wir uns ein, zogen unsere Bikinis und leichte Kleider darüber an und machten uns auf den Weg.

Da der Strandabschnitt zum Hotel gehörte, waren nicht viele Leute dort,wir konnten uns gut entspannen.

Nach drei Stunden sonnen und ein paar Malschwimmen gehen, machten wir uns auf den Rückweg, als mein Handy klingelte.

Kailyns Name erschien am Bildschirm, weshalb ich lächelte. „Ja?" „S-Sky?"fragte er abgehackt. Sofort verschwand mein Lächeln.

„Was ist los?" meineStimme bebte. „I-I-Ich... Luke und ich sind... da waren so viele von ihnen..." erbrachte keinen ordentlichen Satz raus.

„Wo bist du?!" schrie ich panisch insHandy.

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Ich sagte ja Drama :D

Bis zum nächsten Mal! xx

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