Der Abschlussball. Für die meisten Mädchen ein unvergesslicher Abend. Sie bereiten sich monatelang drauf vor, kaufen sündhaft teure Kleider und sind die vorhergehenden Wochen besonders nett, um auch ein Date abzubekommen.
Heute war Freitag und somit unser Abschlussball. Sowohl Kailyn und ich als auch Liz und die Jungs hatten alle Prüfungen bestanden. Das viele Lernen hatte sich also ausgezahlt.
Das Thema unseres Balls war – wie klischeehaft – 1001 Nacht. Liz saß gerade voller Elan auf meinem Schreibtischstuhl und lockte meine Haare. Die vordersten Strähnen hatte sie nach hinten geflochten, den Rest lockte sie nun.
Mein Kleid war altrosa, bodenlang und hatte einen Herzausschnitt. Ich trug dazu passende Pumps und geschminkt hatte Liz mich mit ein wenig silbernem Lidschatten, Mascara und rosa Lippenstift.
„Ich kann es nicht glauben." Grinste sie, beobachtete uns beide im Spiegel. Sie stand in ihrem Cremefarbenen, knielangen Kleid mit schwarzer Spitze neben mir und drückte meine Hand.
„Wir haben es so weit geschafft, Sky." Flüsterte sie und musste Tränen zurückhalten. Ich musste ihr Recht geben.
Dieses eine Jahr, das ich nun in Chicago lebte, war wie im Flug vergangen. So viele Dinge waren passiert, mein Leben hatte sich um 340 Grad verändert. Liz und Jordan waren Freunde fürs Leben geworden, vor allem nachdem ich vor Gericht für Jordan ausgesagt und Luke eine Geldstrafe von 5.000 Dollar bekommen hatte.
Und Kailyn? Naja, Kailyn hatte mich komplett verändert. In einen besseren Menschen, in einen glücklichen Menschen. Was wir zusammen durchgemacht hatten, kam mir oft unreal vor.
„Na los!" zischte Liz in mein Ohr, als unsere Klingel läutete. Sie selbst würde von Jordan zum Ball ausgeführt werden, da sie beide Single waren.
Doch wer da hinter unserer Tür stand, war Kailyn. Der, den ich so unglaublich liebte. Ich lief ins Wohnzimmer, drehte mich nochmal vor Dad, welcher mich stolz anlächelte.
„Ich bin unglaublich stolz, mein Engel." Er schloss mich in die Arme, bevor er mir die Tür öffnete.
Kailyn stand in Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Fliege vor mir. Die Lackschuhe, die ich ihm eingeredet hatte, trug er natürlich auch und sein Parfum ließ mich sofort wohlfühlen.
„Wow." Stoß er aus, als er meinen Körper hinunter schaute. Er ergriff meine Hand, zwinkerte meinem Dad zu und schloss dann die Tür hinter mir.
„Du siehst wunderschön aus." Lächelte er, bevor ein Kuss auf meiner Stirn landete. „Du auch." Grinste ich.
„Sky." Er wurde ernst, sah genau in meine Augen. „Ich liebe dich. Immer. Das weißt du doch, oder?" flüsterte er. Ich nickte wie in Trance und spürte sogleich seine Lippen auf meinen.
Der Ball verlief ziemlich reibungslos, der Direktor sprach ein paar Worte und wünschte uns viel Glück auf unserem Weg, dann tanzten wir zur langsamen Musik.
Langsam hörten die Blicke auf, die ich bekam, wenn ich mit Kailyn zusammen war. Irgendwann hatten auch die größten Bitches verstanden, dass wir nun offiziell zusammen waren.
Ich sah Kailyn die ganze Zeit über in die Augen, irgendwas plagte ihn. Er hatte Schmerzen, er vermisste seine Mum. Und vielleicht auch seinen Dad. Womöglich vermisste er, wie gut es ihm gegangen war, bevor dieser verdammte Sturm gekommen war.
„Alles okay?" fragte ich leise und kraulte seinen Hinterkopf. Er schluckte hart, nickte dann aber. Er verschloss sich wieder. „Ich liebe dich." Flüsterte er wieder.
„Ich dich auch. Mehr als alles andere." Gab ich zurück. Es fühlte sich an, als musste es gesagt werden, als brannte es uns beiden auf der Seele.
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Verlass mich nicht
Teen Fiction-- „Wieso, Kailyn? Wieso?! Wieso verabschiedest du dich von mir, obwohl du weißt, dass wir uns wiedersehen werden?! Wieso sagst du mir, ich soll dich vergessen? Wieso lässt du mich alleine, nur weil ich in Gefahr sein könnte?!" ich hatte Tränen in d...