Es klopfte an meiner Tür und Kailyn kam rein. Er trug ein graues Shirt mit V-Ausschnitt, dazu seine schwarze Jeans. „Willst du-... Allein sein?" fragte er.
Ich antwortete erst gar nicht, sondern schnappte seinen Arm und zog ihn an mich, sodass ich mit dem Rücken an seine Brust gepresst dastand und sein rechter Arm um meinen Bauch geschlungen war.
Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und sah uns im Spiegel an. Es war eine komische Situation, aber nicht unangenehm.
„Sieh dich an, wie stark du bist." Flüsterte er und küsste meinen Scheitel. Ich drehte mich langsam um, sah in seine grünen Augen.
„Niemand weiß davon, außer Elle und dir." Meinte ich leise. Er legte seine Arme um meinen Hals und zog mich so an seine Brust. Dann ging er rückwärts zum Bett und ließ uns beide drauffallen, sodass ich dann auf ihm lag.
Er setzte sich auf, zog mich an sich und drehte mich um, sodass ich wieder mit dem Rücken an seine Brust dasaß.
„Was ist jetzt eigentlich mit Isaac?" er legte seine Arme um meine Taille und hielt mich so fest. „Er wurde vor zwei Monaten wegen Drogenhandels in Boston verhaftet und sitzt jetzt mal fünf Jahre lang." Erzählte ich. Eine Freundin hatte es mir damals berichtet.
„Der Drecksack sollte lebenslänglich sitzen." Schimpfte Kailyn. Ich musste ein wenig lächeln, riss mich dann aber zusammen.
„Ich hab ihn hinter mir gelassen. Er war einfach ein Fehler." Ich biss mir auf die Lippe.
Den ganzen restlichen Tag saßen wir so am Bett und redeten über alles Mögliche. Ich erzählte Kailyn ein paar Geschichten über Mum und er mir einige über seinen Dad.
Er erzählte mir auch von Abigail und was sie alles so erlebt hatten. Komischerweise tat irgendetwas in mir weh, als er erwähnte, wie sehr er sie geliebt hatte.
Aber es war fast drei Jahre her und er machte mir auch klar, dass er sie schon lange vergessen hatte, nur selten erinnerte er sich an sie.
„Hast du Hunger?" fragte er gegen 22:00 Uhr. Ich lachte auf, schließlich hatte ich den ganzen Tag nichts gegessen außer meinen Kaffee zum Frühstück. „Nein, du?" gab ich die Frage zurück.
„Ach komm, tu nicht so." lachte er, zog mich am Arm hoch und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Wir bestellen uns jetzt Pizza." Beschloss er.
Während Kailyn im Erdgeschoss verschwand, um die Pizza zu holen, wartete ich in meinem Zimmer. Ich sah aus wie eine Leiche, so blass wie ich war. Und ich wollte nicht, dass Dad, Elle oder Erica Fragen stellen würden.
Plötzlich bimmelte Kailyns Handy, er musste es wohl in meinem Zimmer liegen gelassen haben. Auch, wenn ich wusste, dass er sauer werden würde, ich konnte mir einen Blick nicht verkneifen.
Es war eine Nachricht von irgendeiner Lexie, er hatte sie ohne Nachnamen eingespeichert. Sie schrieb: Kommst du morgen nach der Schule mit zu mir?
Ich öffnete die Nachricht nicht, jedoch sah ich in seinem Nachrichtenverlauf, wie viele Mädels ihm ständig schrieben. Einige hatte er nicht mal eingespeichert, aber auf den Bildern, die sie ihm schickten, sah man mehr, als man wollte.
Ich konnte mich nicht zurückhalten und öffnete einige Chats, jedoch gab es nicht viel zu lesen, die meisten Mädels fragten ihn um ein Date oder ob er mit zu ihnen kommen wollte, was so viel hieß, wie ein Sexdate.
Sobald ich Schritte auf den Treppen hörte, sperrte ich sein Handy wieder und legte es so hin, wie ich es vorgefunden hatte. Dann setzte ich mich im Bett auf und lächelte ihn unschuldig an, als er mit zwei Pizzakartons durch die Tür kam.
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Verlass mich nicht
Teen Fiction-- „Wieso, Kailyn? Wieso?! Wieso verabschiedest du dich von mir, obwohl du weißt, dass wir uns wiedersehen werden?! Wieso sagst du mir, ich soll dich vergessen? Wieso lässt du mich alleine, nur weil ich in Gefahr sein könnte?!" ich hatte Tränen in d...