Wie erwartet war Kailyn nicht in meinem Zimmer, also ging ich ohne anklopfen in seins. „Was?" er sah mich wütend an, wütender als erwartet.
Mit einem leichten Lächeln ging ich auf ihn zu und stellte mich zwischen seine Beine, denn er saß am Bett. Ich stützte meine Hände auf seinen Schultern ab und sah auf ihn runter.
„Er ist dein Cousin, egal was zwischen euch vorgefallen ist. Schraub deinen Stolz ein wenig runter und geh da hin, einfach aus Freundlichkeit." Versuchte ich, mit meiner süßesten Stimme.
„Nein, Sky. Verdammt, und du gehst auch nicht hin. Dort werden garantiert hunderte Typen sein, außerdem wird Justin versuchen, dich aufzureißen, das wollte er letztes Mal schon. Also vergiss es." er spuckte die Worte beinahe aus.
Ein kleines Schmunzeln strich über meine Lippen.
„Ich werde dorthin gehen. Nicht für Justin, nicht für die Typen. Sondern für deine Mum, es ist ihr wirklich wichtig. Und du kannst nichts daran ändern, Schatz." Das letzte Wort betonte ich extra, nur um ihn zu ärgern.
Er verdrehte die Augen und atmete genervt aus. „Ich geh nicht hin, versuch es erst gar nicht." Meinte er nur.
Ich fuhr durch seine Haare, um ihn zu entspannen und sah direkt in seine Augen.
„Dann lässt du mich also alleine zu den hunderten Typen gehen, die mich alle aufreißen wollen?" flötete ich und grinste.
„Nein, du wirst auch nicht hingehen. Verstanden, Schatz?" er äffte mich nach, weshalb ich lachen musste.
„Geh doch einfach mit mir dort hin. Du musst ja nicht mit Justin reden, einfach dort sein. Du kannst mit den anderen Gästen reden, oder mit mir." Grinste ich.
Aufgebracht nahm er meine Arme von seinem Hals und stand entnervt auf. Er stellte sich auf den Balkon und zündete sich eine Zigarette an.
Mit angewidertem Gesichtsausdruck stellte ich mich neben ihn und sah ihn vorwurfsvoll an. „Ich gehe nicht hin, du auch nicht. Punkt, Ende."
Er sah auf die vorbeirasenden Autos hinunter und atmete den Rauch aus. Okay, ich musste in die Offensive gehen.
Ich schob mich zwischen ihn und das Balkongeländer, schlang meine Arme um seinen Oberkörper und presste mich an ihn.
Ich küsste seinen Hals entlang, sodass er sich ein leises Keuchen nicht verkneifen konnte. „Geh mit mir da hin, bitte. Tu es für mich." Hauchte ich gegen seine Haut und krallte meine Nägel in seinen Rücken.
„Sky." Meinte er warnend, sobald er sich wieder gefangen hatte.
Ich saugte an einer Stelle in der Mitte seines Halses. „Bitte." Ich zog das Wort so lang, wie es ging und machte mit meiner Arbeit weiter, bis ein schöner Knutschfleck entstanden war.
„Manchmal hasse ich dich wirklich." Presste er belustigt hervor, er konnte unter meinen Lippen nicht nein sagen.
„Ist das ein Ja?" fragte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen, um zu seinem Gesicht zu gelangen.
Ich legte meine Arme nun um seinen Hals und sah ihm mit einem Grinsen in die Augen. Erneut seufzte er genervt auf.
Ich küsste seine linke Wange, dann die rechte. „Ist das ein Ja?" hauchte ich gegen seine Lippen. Er konnte nicht anders und drückte seine auf meine.
Mit einem Grinsen erwiderte ich den Kuss und zog ihn an mich, sodass ich mich mit dem Rücken ein wenig über das Geländer lehnen musste.
„Ich denke, das ist ein Ja." Grinste ich dann und sah wieder in seine Augen. Er verdrehte diese, schmunzelte dann aber auch.
„Na gut, wenn du dann glücklich bist." Meinte er gelangweilt und drehte sich dann mit mir gemeinsam um, sodass ich gegen die Wand gepresst wurde.
„Dankeschön." Murmelte ich, küsste ihn erneut. Er ließ von mir ab, um seine Zigarette zu Ende zu rauchen, was mich anekelte.
„Ich gehe." Meinte ich beiläufig, da ich nicht zusehen wollte, wie er sich sein Leben zerstörte.
Ich lief wieder runter ins Wohnzimmer und verkündete Erica die freudige Nachricht. „Tatsächlich? Wie hast du ihn denn dazu überredet?" sie schloss mich erfreut in die Arme.
„Ich bin gut darin, Leute zu überreden." Grinste ich und strich ihren Rücken entlang.
„Sky, Lust auf einen Vater-Tochter-Tag am Samstag?" fragte Dad da. Überrascht sah ich ihn an, das hatten wir schon lange nicht mehr gemacht, normalerweise nur, wenn es was zu bereden gab.
„Gut, was machen wir?" fragte ich und gesellte mich zu ihm auf die Couch. „Hm, wie wäre es mit shoppen?" er zwinkerte mir zu.
Mum und ich hatten es geliebt, zu shoppen. Aber Dad war immer genervt gewesen, er war kein Shopping-Freund.
Also waren Mum und ich immer alleine oder heimlich shoppen gegangen, wenn Dad nun also mit mir einkaufen gehen wollte, war das immer eine ziemlich große Sache.
Ich nickte heftig und lehnte mich an seine Schulter. „Gibt's was zu bereden?" fragte ich im Flüsterton, damit Erica, die gerade in der Küche war, nichts hörte.
„Etwas ziemlich Wichtiges." Grinste Dad. Ich hatte so eine gewisse Vorahnung. Wollte er Erica etwa einen Antrag machen und brauchte meine ‚Erlaubnis'?
Verschwörerisch blickte ich zu ihm auf, schmunzelte dann ein wenig, weil er so aufgeregt aussah.
„Du kannst auf mich zählen, Dad." Erleichtert strich er mir übers Haar und küsste dann meinen Ansatz. „Danke dir."
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Verlass mich nicht
Teen Fiction-- „Wieso, Kailyn? Wieso?! Wieso verabschiedest du dich von mir, obwohl du weißt, dass wir uns wiedersehen werden?! Wieso sagst du mir, ich soll dich vergessen? Wieso lässt du mich alleine, nur weil ich in Gefahr sein könnte?!" ich hatte Tränen in d...