Kapitel 54 / Eifersuchtsspiele

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„Hey, Kailyn." Hörte ich da eine Quietsche-Stimme hinter mir.

Wir beide drehten uns um, die vier Cheerleader von gestern standen da und schmachteten meinen Freund an.

Ich warf ihnen einen abschätzigen Blick zu, da eine sich zwischen uns drängte und begann, mit Kailyn zu reden, während sie eine Haarsträhne in ihren Fingern rollte.

Liz zog mich schnell mit sich. „Hey, ich wollte..." ich wurde unterbrochen. „Du wolltest ihnen den Kopf abreisen, schon klar." Lachte sie und zog mich hinter sich her.

Ich warf einen Blick zurück, die vier bildeten einen Kreis rund um Kailyn und kicherten, er jedoch antwortete nur kurz und versuchte dann, sie sich vom Hals zu schaffen.

„Du musst dich daran gewöhnen, Süße. Sie werden ihm immer nachlaufen. Du datest nun mal den heißesten Typ der Schule, also..." meinte sie lachend und führte mich in unseren Klassenraum.

„Wenn er mit denen reden kann, kann ich auch mit irgendwelchen Typen reden." Stellte ich stur fest.

Meine beste Freundin grinste mich wissend an, sie wusste, was ich vorhatte.

„Du willst ihn eifersüchtig machen. Bin dabei." Sie gab mir ein High Five, dann konzentrierten wir uns auf den Unterricht.

Nach den ersten drei Stunden hatten wir eine Viertelstunde Pause. Ich suchte Jordan, um mit ihm über die Verhandlung zu reden, und wie erhofft stand er vor seinem Spind.

„Hey." Lächelte ich. „Hey." Sein Grinsen wurde breit und er umarmte mich fest.

„Hör zu, ich hab vorhin von der Anzeige erfahren. Und, dass ich als Zeugin einberufen werden werde." Druckste ich herum.

Jordans Blick wurde ein wenig besorgt. „Ich wollte dich selbst entscheiden lassen, für wen du aussagen willst, aber..."

"Alle, die es gesehen haben, sind auf Lukes Seite und ich hab nur dich." Murmelte er und sah auf seine Hände.

Ermutigend legte ich meine Hand auf seine Schulter und sah ihm in die Augen.

„Ich werde für dich aussagen. Aber ich werde die Wahrheit sagen, so wie es wirklich passiert ist, okay?"

"Luke sollte dir Schmerzensgeld zahlen müssen, aber ich finde eine Haftstrafe ist übertrieben."

„Ja, klar. Mein Verteidiger meint, er wird wahrscheinlich eine Geldstrafe von achttausend Dollar bekommen, wegen seinen vielen Vorstrafen. Zumindest, wenn alles so läuft, wie geplant." meinte Jordan.

Ich erschrak. „Achttausend Dollar?" mit großen Augen starrte ich ihn an. Jordan nickte. „Er hat es verdient, Sky. Und das weißt du auch."

„Okay, du kannst auf mich zählen." Murmelte ich, verabschiedete mich dann wieder und machte mich auf den Weg in die Cafeteria.

Kailyn, Luke, Carter, Karlie, Ronny und Liz saßen auf dem Stammtisch der Jungs. Karlie und Carter machten wild rum, doch als ich mich neben Kailyn setzte, schickte er sie weg.

Sie alle starrten mich erwartungsvoll an, vor allem Luke.

„Jordans Verteidiger versucht, eine Geldstrafe von achttausend Dollar rauszuschlagen." Erzählte ich und stützte meinen Kopf auf meinem Arm ab.

„Achttausend verfickte Dollar?!" Luke schlug wütend auf den Tisch, weshalb ich erschrocken zurückwich. Kailyn legte seine Hand auf meinen Rücken, um mich aufzufangen.

„Besser als eine Haftstrafe." Warf ich ein und zuckte die Schultern. Lukes Augen wurden dunkel und funkelten mich an.

„Kannst du mir mal sagen wo ich verfickte achttausend Dollar herkriegen soll?!" fuhr er mich an und beugte sich über den Tisch zu mir, doch Kailyn schob ihn mit voller Kraft auf seinen Platz zurück.

„Halt die Fresse, man. Sie kann nichts dafür, dass du Aggressionsstörungen hast." Zischte er wütend und Luke funkelte ihn ebenso wütend an.

Die Jungs unterhielten sich mit Luke darüber, wie sie ihre Aussagen aufeinander abstimmen könnten, Kailyn hielt sich zwar raus, weil er ja nicht dabei gewesen war, gab ihnen aber Tipps.

Liz setzte sich derweil neben mich und verriet mir ihren Plan, Kailyn eifersüchtig zu machen.

„Also, wie ich gehört hab, hat Taylor dich zu einer Party eingeladen."

"Ich könnte ja mal zu ihm gehen und ihm sagen, dass du doch gerne mit ihm hingehen würdest, er muss dich nur noch mal fragen."

"Dann kommt er mit seinen Jungs und fragt dich vor Kailyn nochmal, du redest ein bisschen mit ihm und schon wird Kailyn eifersüchtig." Flüsterte sie.

Ich musste grinsen, sie war total in ihrem Element. „Okay, aber wir brauchen mehr als nur Taylor." Überlegte ich.

„Ja. Normalerweise sprechen dich sowieso ständig Typen an, aber jetzt bist du immer mit ihnen unterwegs und sie trauen sich nicht mehr." Liz deutete auf die Jungs.

Wir überlegten uns einen Plan und so kam es, dass in der nächsten Pause, als wir wieder am selben Tisch saßen, Taylor mit drei anderen gut aussenden Typen kam.

„Sky, kommst du heute Abend?" fragte er freundlich und fuhr sich durch die Haare, was ziemlich gut aussah.

„Ja, du musst unbedingt kommen, Josh macht die besten Partys." Pflichtete ihm der neben ihm bei. Freundlich lächelte ich.

„Also, ich weiß noch nicht, ob ich es schaffen werde, aber vielleicht komme ich."

Kailyn neben mir spannte seine Muskeln an. „Sind wir auch eingeladen?" fragte er die vier kalt und sah sie direkt an.

Kurz waren sie überrascht, da Kailyn und die Jungs die beliebtesten waren und meistens nur auf ihren eigenen Partys auftauchten.

Es war fast nutzlos, sie einzuladen, wenn man nicht zu ihrem Freundeskreis gehörte.

„Ja, klar. Gerne. Ich meine, toll. Das ist... toll." Grinste Taylor, zwinkerte mir noch zu und verschwand dann. Liz und ich grinsten uns an.

„Was war das denn?" fragte Ronny seinen Freund mit einem komischen Blick.

„Denkst du, ich lasse sie alleine auf eine Party? Wir gehen da heute hin, Jungs." Meinte Kailyn bestimmend und die Jungs verkniffen sich ein Grinsen. Dann wandte er sich an mich.

„Wieso sagst du zu? Du kannst doch nicht einfach auf eine Party gehen, noch dazu, wenn Taylor dich einlädt." Sein Gebiss war angespannt.

„Bruder, er hat sie gestern schon gefragt, da hab ich ihn weggeschickt. Der Typ ist hartnäckig." Erklärte Carter.

„Was?! Der kann was erleben." Knurrte Kailyn und sprang hoch, doch ich hatte ihn noch rechtzeitig am Arm erwischt und zog ihn wieder runter.

„Er hat mich doch nur gefragt." Lachte ich gleichgültig. „Nur gefragt? Es hat dich keiner zu fragen, verdammt." Sein Puls ging hoch und die Venen traten hervor.

„Kailyn." Ich sah ihn ernst an und drückte meine Nägel in seinen Oberarm, sodass er sich beruhigte.

Verlass mich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt