Kapitel 62 / Heiraten

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Kailyn ließ sich neben mich fallen und ich kletterte auf seinen Schoß. Mir war egal, ob es alle Leute sehen würden, ich würde es einfach auf den Alkohol schieben.

„Du bist so süß, wenn du eifersüchtig bist, ich würde dich gerne beißen." Kicherte ich und stupste mit meinem Finger an seine Nasenspitze.

Er verdrehte nur die Augen, fuhr aber mit seinen Händen meine Schenkel auf und ab.

„Darf ich dich beißen?" fragte ich wie ein kleines Kind, mit glänzenden Augen, und schlug in die Hände.

„Okay, das reicht. Wir sollten nach Hause." Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen und er hievte mich von sich.

„Ich will aber noch nicht gehen." Jammerte ich und schob die Unterlippe vor. „Sky." Meinte Kailyn warnend und zog die Braue hoch.

„N-Nein." Lallte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Kailyn atmete genervt aus, legte seinen Arm unter meine Knie und den anderen unter meinen Rücken und hob mich hoch.

Ich musste kichern, da er mich noch nie so getragen hatte, und legte meinen Arm um seinen Hals, um mich festzuhalten. Er trug mich aus dem Haus und in Richtung Auto.

„Wirst du mich so tragen, wenn wir heiraten? Wirst du mich so in die Kirche tragen?" fragte ich kichernd, keine Ahnung wieso mir der Gedanke kam.

Er setzte mich wortlos ins Auto und schnallte mich an. „Kailyn?" fragte ich, mir fielen die Augen zu. „Ja?" er beugte sich über mich und sah genau in meine Augen.

„Wirst du mich heiraten?" er wich überrascht zurück, dann sah er auf seine Hände, biss sich in die Innenseite seiner Wange und lächelte mich dann an.

„Irgendwann, ja." Auch, wenn ich betrunken war, in diesem Moment kam ich mir völlig nüchtern vor.

Meine Frage war aus dem betrunkenen Teil meines Gehirns gekommen, doch die Ehrlichkeit in seinen Augen ließ mich nüchtern werden.

Ich blinzelte ein paar Mal, er sah mir tief in die Augen.

Ich schnappte ihn am Hinterkopf und zog seinen Kopf zu mir. Meine Lippen trafen auf seine.

Es kam mir vor, als würde er all seine Emotionen in diesem Kuss verpacken. Die Sicherheit, die er fühlte, wenn er in meinen Armen lag.

Die Angst, die er hatte, mich zu verlieren. Die Unsicherheit, dass er nicht gut genug für mich sein könnte.

Die Wut, wenn mich ein anderer Junge angriff. Das volle Vertrauen, dass ich da war, wann immer er mich brauchte.

Die Furchtlosigkeit, dass er völlig ehrlich zu mir sein konnte, egal, ob es seine Gefühle oder seine gemachten Fehler anging. Das alles steckte er in diesen Kuss.

Er löste sich von mir, aber ich wollte mehr. Ich stieg aus dem Auto, schob ihn auf den Beifahrersitz und setzte mich dann auf seinen Schoß, nachdem ich die Tür geschlossen hatte.

Ich begann, seinen Hals zu küssen, was ihm ein Stöhnen entlockte.

Es kostete ihm viel Disziplin, mich kurz darauf zurückzuschieben und mit einem Grinsen zu sagen: „Du bist betrunken, Baby."

„Na und? Ich will dich, jetzt." Säuselte ich und saugte erneut an seiner dünnen Haut.

„Du musst ins Bett." Lachte er und schob mich wieder nach vorne. „Nein, ich muss dich jetzt unbedingt hier im Auto..." weiter kam ich nicht, da er laut zu lachen begann.

„Baby, so gern ich dich auch genau jetzt, genau hier vögeln würde... du würdest es morgen bereuen. Du bist nicht so verrucht." Lächelte er und strich mir das Haar aus dem Gesicht.

„Ich bin sehr verrucht." Kicherte ich und machte mich an seinem Gürtel zu schaffen.

„Nein. Du wirst es morgen bereuen. Du wirst dir vorwerfen, dass du dich wie eine Schlampe verhalten hast und du wirst mich angiften, weil ich dich nicht gestoppt hab."

Stöhnend ließ ich mich gegen seine Brust fallen und murmelte ein grinsendes: „Kriegst du keinen hoch oder was?"

Empört zog Kailyn Luft ein. Ja, ich hatte gerade sein Ego beleidigt. Ich lachte los, da sein Blick einfach unbezahlbar war.

„Okay, okay. Fahr mich nach Hause." Meinte ich dann und verdrehte die Augen.

Ich wachte auf, da ich schreckliche Kopfschmerzen hatte und nicht mehr schlafen konnte.

„Wieso hältst du mich nicht ab, dieses Zeug zu trinken?" jammerte ich in Kailyns Arm, in dem ich lag. Ein kehliges Lachen verließ seine Lippen, bevor er sie auf meine drückte.

„Du warst gestern ganz schön dicht." Lachte er und ließ sich neben mich fallen, wobei er mich in seinen Arm zog.

„Du hast mich gefragt, ob ich dich heiraten werde." Ich riss erschrocken die Augen auf. Die Erinnerung kam über mich.

„Und dann wolltest du unbedingt, dass ich dich im Auto vögle." Lachte er und drückte mich noch enger an sich. „Ach du Scheiße." Ich hielt mir die Hand an den Kopf.

Kailyn und ich gingen gemeinsam duschen, dann wickelte ich meine Haare in ein Handtuch und zog mir eines seiner großen Shirts an.

Es war schwarz und das Batman-Logo war darauf zu finden. Es passte ihm schon lange nicht mehr, doch mir war es viel zu groß.

Da unsere Eltern heute einen Ausflug machten und somit nur Elle zu Hause war, konnte ich auch darin herumlaufen.

Ich denke, Erica wollte unbedingt einem Gespräch mit Kailyn aus dem Weg gehen, über Freitag.

Sie wusste, dass die beiden streiten würden, sobald sie ihn bitten würde, sich bei Justin zu entschuldigen. Und wie ihr Sohn ging sie gerne den Dingen aus dem Weg.

Kailyn zog sich nur eine Jogginghose an und blieb oben ohne, er sah verdammt heiß aus und ich musste mich wirklich zügeln.

Wir wollten frühstücken gehen, doch gerade, als wir auf der Stiege waren, hielt Kailyn mich auf. „Komm her." Meinte er grinsend und hob mich an den Rückseiten meiner Schenkel hoch.

Ich schlang meine Beine um seine Mitte und meine Arme um seinen Hals, so trug er mich in die Küche.

„Morgen, ihr Turteltäubchen." Grinste Elle, die mir bereits ein Aspirin hingestellt hatte, sie war die beste. Kailyn setzte mich auf einen der Barhocker und holte mir einen Kaffee.

„Oh, warum so ein Gentleman heute?" ich zog die Brauen hoch und schmunzelte.

„Naja, wenn wir einmal offiziell zusammen sein können..." flüsterte er und küsste meine Wange.

Während er noch weitere Küsse auf meiner Wange platzierte, hörte ich plötzlich ein Klicken. Überrascht sah ich zu Elle, die ihr Handy auf uns hielt.

Sie schmunzelte entzückt den Bildschirm an. „Elle!" lachte ich und Kailyn sah sie böse an, während er seinen Arm um meine Schultern gelegt hatte.

Sie drehte das Display zu uns, sodass wir das Bild sahen. Kailyn küsste gerade mit einem Lächeln meine Wange und ich sah grinsend in meinen Becher.

Verdammt, sah das süß aus.

Verlass mich nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt