Ich wachte am nächsten Morgen durch unerträgliche Hitze auf. Kailyns Arm war um meine Taille geschlungen, sein heißer Atem traf auf meine Halsbeuge.
Ich strampelte die Decke runter, was mir ein verärgertes Grummeln von ihm einbrachte. Er ließ seine Augen jedoch geschlossen, weil er weiterschlafen wollte.
Ich jedoch war gut gelaunt und wollte ihn ärgern, also wand ich mich aus seinem Griff und drehte mich um. Ich sah kurz in sein wunderschönes Gesicht, er sah so friedlich aus, so entspannt.
Schnell angelte ich mir sein Handy vom Nachttisch, was ihn anscheinend nicht störte.
Er zog mich wieder an sich, sodass er diesmal den Kopf auf meinem Dekolleté liegen hatte und schlief genüsslich weiter.
Ich fuhr mit meinen Fingern durch sein Haar, denn quetschte ich seine Wangen zusammen und zog seinen Kopf zu rauf. Er grummelte wieder genervt, öffnete die Augen aber trotzdem nicht.
Grinsend öffnete ich die Kamera an seinem Handy und startete ein Video.
Ich quetschte seine Wangen wieder zusammen, sodass sein Mund geöffnet wurde und er aussah, wie ein kleines Eichhörnchen.
Dann küsste ich pausenlos seine Stirn und drückte abwechselnd wieder fester zu, dann wieder leichter.
Nach einer Weile verging mir der Spaß daran und ich legte sein Handy weg.
„Gott, du kannst manchmal nervig sein." Grummelte er gegen die Haut an meinem Dekolleté, in die er kurz darauf auch leicht hineinbiss.
„Nein, ich bin süß." Stellte ich fest, schob seinen Kopf dann von mir und lief ins Bad.
Nachdem ich meine Routine erledigt und mir schwarze Stoffshorts kombiniert mit einem grauen Shirt angezogen hatte, ging ich runter in die Küche.
Ich musste grinsen, denn ich erwischte Dad und Erica gerade dabei, wie sie sich leidenschaftlich küssten.
„Also bitte, das ist ja sexuelle Betätigung in der Öffentlichkeit." Räusperte ich mich, weshalb sie erschrocken auseinanderfuhren.
Beide liefen sie knallrot an, weshalb mein Grinsen noch breiter wurde. Ich machte mir einen Kaffee, während die beiden so taten, als würden sie Zeitung lesen.
„Geht ihr morgen wieder zur Schule?" fragte Erica. Immerhin waren Kailyn und ich schon von Montag bis Mittwoch zu Hause geblieben.
„Ich schon, keine Ahnung, wie es Kailyn morgen gehen wird." Meinte ich lächelnd.
Elle kam ebenso und setzte sich zu uns. Ihre Lippen trugen ein Lächeln, was normalerweise am Morgen selten war.
„Na?" fragte ich in einem anzüglichen Ton, damit sie auch sicher wusste, worauf ich hinauswollte. „Wir haben heute wieder ein Date." Quietschte sie breit grinsend.
„Ein Date? Wer?" fragte Dad verwirrt. Elle sah mich hilfesuchend an, sie wollte es noch geheim halten. „Ach, niemand." Schmunzelte ich also nur.
„Danke." Formte Kailyns Tante mit ihren Lippen und nippte dann an ihrem Kaffee.
Es wurde Mittag, bis ich Kailyn endlich aus dem Bett bekam. Er meinte, er wäre viel zu müde und müsse diesen Tag leider verschlafen.
Doch jetzt war er endlich aufgestanden, da er diesen James auch sehen wollte. Er würde Elle in einer Viertelstunde bei uns zu Hause abholen, um mit ihr Essen zu gehen.
Dad und Erica arbeiteten ja, weshalb wir nur zu dritt waren.
Während Kailyn duschte und Elle sich fertigmachte, saß ich bereits im Wohnzimmer, damit ich die Erste an der Tür war.
Und da klingelte es auch schon. Sofort sprintete ich zur Haustür und öffnete mit einem charmanten Lächeln.
Ein großer, ziemlich durchtrainierter Mann Anfang 30 stand vor mir. Er hatte ein Zahnpasta-Lächeln und braune, dunkle Augen. „Sie müssen James sein." Begrüßte ich ihn voller Elan.
„Ja, ich bin hier, um Elle abzuholen." Meinte er und deutete auf die roten Rosen in seiner Hand. Ich nickte und wandte mich dann der Treppe zu.
„Elle!" schrie ich laut, damit sie mich auch sicher hörte. „Komme!" kam es zurück.
Ich wandte mich wieder an James und lächelte ihn an. „Du musst Sky sein." Er streckte mir die Hand hin. Ich nickte, wunderte mich aber, woher der mich kannte.
„W-Wo wollt ihr denn hingehen?" fragte ich, um die Stille zu füllen. „Im Kunstmuseum ist eine Ausstellung von Egon..." er wurde von Kailyn unterbrochen, der die Treppen runtergerast kam.
Er trug eine blaue Jeans und ein weißes Shirt, hatte einen neutralen Gesichtsausruck aufgesetzt und musterte James.
Als Kailyn keine Anstalten machte, sich vorzustellen, ergriff ich das Wort. „Das ist Kailyn. Mein... Stiefbruder." Ich lächelte verlegen.
„Und ihr Freund." Er zog mich mit einem Arm an seine Seite, weshalb ich grinsen musste. „Ah, ihr seid süß zusammen." James nickte anerkennend.
Da kam auch schon Elle die Stufen runter gestolpert. „S-Sorry, ich konnte meine Schuhe nicht finden." Murmelte sie, bevor sie sich mit einem Lächeln an James wandte.
„Hallo, meine Hübsche." Er zog sie in eine innige Umarmung und küsste ihre Wange.
Kailyn neben mir verdrehte die Augen, er mochte diese viele Romantik nicht, doch als ich mich an ihn lehnte, entspannte er sich.
„Viel Spaß!" rief ich den beiden zu, bevor sie in James' silbernen Wagen stiegen. Kailyn schmiss die Tür zu und atmete genervt aus.
„Wer nennt eine Frau beim zweiten Date ‚meine Hübsche'?" äffte er James nach, weshalb ich lachen musste. „Er ist nett. Und ihm liegt was an ihr." Murmelte ich verträumt.
„Du bist auf jeden Fall zu sehr in der Idee der großen Liebe gefangen."
Seine Worte ließen mich erstarren. Glaubte er etwa nicht an die große Liebe?
An meinem verwirrten Gesichtsausdruck sah er, was ich dachte und rechtfertigte sich so sofort.
„Baby, ich glaube an die große Liebe. Aber eben nicht so. Nicht, wenn sie beide auf der Suche nach einer Beziehung sind und schon von Anfang an diesen Gedanken haben." Er leckte sich über die Lippen.
„Es sollte mehr sein, wie bei uns. Dass es sich entwickelt. Ich meine, als du hierhergekommen bist, hatte ich nicht im Traum den Gedanken, mit dir zusammenzukommen. Ich wollte dich viel mehr im Traum mit einem Kissen ersticken." Lachte er.
„Idiot." Grinste ich nur, doch ließ mich von ihm küssen.
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Shippt ihr Jamelle? :D
Bis zum nächsten Mal! xx
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Verlass mich nicht
Teen Fiction-- „Wieso, Kailyn? Wieso?! Wieso verabschiedest du dich von mir, obwohl du weißt, dass wir uns wiedersehen werden?! Wieso sagst du mir, ich soll dich vergessen? Wieso lässt du mich alleine, nur weil ich in Gefahr sein könnte?!" ich hatte Tränen in d...