Beziehungen sind anstrengend? - A Malec Story

Kapitel 2

„Alec! Alec wir müssen gleich los!“, Izzys Stimme riss Alec aus dem Schlaf.

Verwirrt rieb er sich die Augen, draußen dämmerte es schon.

„Aufstehen los! Du musst dich umziehen.“, rief sie aufgeregt und warf ihm ein Hemd und eine Hose ins Gesicht.

Seufzend zog er die Kopfhörer aus dem Ohr.
„Muss ich wirklich, Izzy?“, fragte er bettelnd. Er hatte wirklich keine Lust.

„Ja, du musst!“, sagte sie bestimmend und verließ dann den Raum.

Stöhnend stand er auf und zog sich um. Dann stopfte er Handy und Kopfhörer in die Hosentasche, für alle Fälle, und eilte die Treppe runter.

Unten warteten schon alle.

„Hey Alec! Sehr cool, dass du doch mitkommst!“, bemerkte Clary und Jace klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

„Was ist denn mit deinen Haaren?“, stellte Izzy entsetzt fest. „Du siehst aus, als wärst du gerade erst aufgestanden.“, bemerkte sie, während sie irgendetwas daran rumfummelte.

„Ich bin grade erst aufgestanden, Iz.“, bemerkte er lächelnd und seine Freunde begannen zu lachen.

Auch wenn er der stille, introvertierte Bruder war, der gezwungen wurde zur Gruppe dazu zu gehören, akzeptierten ihn hier alle und so langsam hatte er auch das Gefühl voll und ganz dazu zu gehören.

„Gehen wir?“, fragte Izzy ungeduldig, als sie fertig war mit Alecs Haaren.
Also stiegen sie alle ins Auto und fuhren zum Pandemonium.

Davor angekommen beobachtete Alec entsetzt die Massen an Schülern, die hineinströmten. Er wollte so dringend wieder nach Hause, doch er wurde direkt in die undurchsichtige Masse aus Schülern hineingezogen.

Drinnen war die Hölle los. Überall halb nackte Jugendliche, deren Körper sich rhythmisch zur Musik bewegten.

Alec wurde schlecht, doch er versuchte es zu unterdrücken.

Wie er vorhergesehen hatte, verschwand Izzy als erstes.
Kurz darauf tauchte Maya auf und auch Simon verabschiedete sich.
Er führte ein belangloses Gespräch mit Clary und Jace, bis die Beiden sich auch entschieden tanzen zu gehen.

„Übrigens Alec, Lydia aus Geschichte hat ein Auge auf dich geworfen. Vielleicht sprichst du sie einfach Mal an.“, offenbarte Clary, bevor sie mit Jace auf die Tanzfläche eilte.

„Lydia.“, bemerkte Alec verwundert.

Lydia gehörte zu den Lehrerlieblingen. Sie befolgte jede Regel, passte immer auf und hatte immer die Hausaufgaben. Ihm war schon öfter aufgefallen, dass sie ihm zugelächelt hatte, aber es war ihm immer egal gewesen. Sie war nett und konnte ab und zu sehr amüsant sein, aber sie war einfach nicht sein Typ.

Alec ließ seine Hände in seine Hosentaschen gleiten, holte seine Kopfhörer raus und steckte sie sich in die Ohren. Er lehnte sich gegen eine Wand und startete die Musik.

Um ihn rum wurde es still, nur noch seine Musik war zu hören. Die Hände in die Hosentaschen versenkt, ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen.

Amüsiert betrachtete er Jace und Clary, die versuchten einen Standarttanz in dem überfüllten Raum zu tanzen.
Maya und Simon fand er außerhalb der Tanzfläche am Buffet. Vielleicht hätte er sich auch Essen holen sollen.
Izzy durchquerte Alecs Blickfeld. Sie rannte aufgeregt durch den Raum. Wahrscheinlich war sie mit irgendetwas unzufrieden.

Er musste schmunzeln. So war seine Schwester, wenn etwas nicht genau ihren Vorstellungen entsprach, dann musste das richtig gestellt werden.

Sie eilte einmal quer durch den Raum und bahnte sich ihren Weg durch die tanzenden Menschen.

Alecs Blick blieb an einer Gruppe hängen.
Sie standen im Halbkreis um einen Jungen, der in der Mitte tanzte und feuerten ihn an.

Der Junge hatte goldbraune Haut und schwarze Haare. Er war vollkommen auf seinen Tanz konzentriert und schien dabei sehr viel Spaß zu haben.

Alec zog die Kopfhörer aus den Ohren. Es lief irgendein Discolied.

Die Gruppe um ihn rum jubelte jedes Mal, wenn der Junge einen besonders guten Schritt hinlegte.

Alec betrachtete ihn fasziniert.
Er war gut und hatte Spaß an der Sache.
Alec bewunderte seine Begeisterung, aber auch seine Bewegungen.

Als der Junge kurz in den Handstand ging, rutschte sein Oberteil ein Stück runter und gab den Blick auf seinen trainierten Bauch frei.

Alec schluckte. Verdammt, der Junge war heiß.

Verwirrt schüttelte er den Kopf, doch er konnte den Blick nicht abwenden.

Der Tänzer war inzwischen wieder auf seinen Füßen und legte einige Körperwellen hin.

Alecs Gedanken schweiften ab. Er stellte sich den Jungen in anderen Situationen vor.

Entsetzt schüttelte er den Kopf. Was war das nur?

Der Junge drehte sich wild um die eigene Achse und blieb dann abrupt breitbeinig stehen. Zu Alecs Entsetzen guckte er genau in seine Richtung. Als er Alecs Blick auffing, legte sich ein zufriedenes Lächeln auf seine Lippen und er zwinkerte Alec zu.

Alec wand sich mit hochrotem Kopf ab, während die Gruppe grölte. Als Alec wieder zu den Jungs guckte, hatte sich ein schwarzhaariges Mädchen aus der Gruppe gelöst und küsste den Tänzer auf den Mund. In Alecs Hals bildete sich ein Klos.

„Na toll.“, murmelte er missmutig. Der heiße Typ war also hetero und vergeben. Nicht, dass er ihn angesprochen hätte oder ähnliches, aber aus irgendeinem Grund war er doch enttäuscht.

Der Junge und das schwarzhaarige Mädchen lösten sich aus der Gruppe und kamen Arm in Arm zu seinem Entsetzen genau auf Alec zu. Er versuchte angestrengt überall hinzugucken nur nicht zu dem Kerl.

Als die Beiden ziemlich nahe an ihm vorbei gingen, konnte er sich nicht mehr beherrschen. Er sah den Jungen direkt an und zu seinem Entsetzen trafen sich ihre Blicke.
Er starrte direkt in die goldbraunen Augen des Jungen.

Erschrocken wollte er den Blick abwenden, doch er konnte nicht. Alec war in den Augen des fremden Jungen gefangen.

„Alec!“, Izzys Stimme lenkte Alec ab und der Blickkontakt unterbrach zu Alecs Erleichterung.
„Hast du Spaß?“, fragte Izzy neugierig.
„So lange bist du noch nie geblieben, wenn wir feiern waren.“, stellte sie zufrieden fest.

Er blickte über die Schulter dem Jungen hinterher, der nun mit dem Mädchen im Arm am Buffet stand. Sie wirkte so blass neben ihm.

„Ich-ich wurde abgelenkt. Ich glaube ich gehe jetzt aber.“, stammelte er verlegen und wand sich ab.

Izzy wurde genau in dem Moment von ihren Freundinnen umringt, weswegen er ungestört abhauen konnte.