Kapitel 75

2.5K 153 1
                                    

Alec sah Clary nach, als sie ging. Jetzt müsste er also mit Jace reden.

Er atmete tief durch und verließ dann auch sein Zimmer.

Er irrte etwas durchs Haus, bis er Jace schließlich im Garten fand. Er lehnte an der Außenwand zum Wohnzimmer und pustete Zigarettenrauch in die Luft.

Alec lehnte sich in die Terrassentür und verschränkte die Arme vor der Brust.

Jace sah ihn nicht an.

„Alec.“, stellte er fest, nachdem er den ganzen Rauch in die Luft gepustet hatte. Seine Stimme war kalt und komplett ausdruckslos.

„Clary hat mir erzählt, was los ist.“, setzte Alec an.

Jace verzog bitter sein Gesicht, sagte aber nichts.

„Was gedenkst du deswegen zu tun?“, fragte Alec mit fester Stimme. Er würde nicht derjenige sein, der angekrochen kam. Er begegnete Jace mit der Distanz, die er ihm entgegenbrachte.

„Ich wüsste nicht, warum dich das interessieren sollte.“, antwortete Jace bitter und drückte seinen Zigarette in einem Aschenbecher auf dem Tisch aus.

Er wollte sich an Alec vorbeiquetschen und zurück ins Haus gehen, doch Alec hielt ihn am Arm fest.

Jace blieb stehen, seinen Blick zu Boden gerichtet.

„Ich bin dein Bruder, Jace. Natürlich interessiert es mich!“, Alecs Stimme war ruhig aber fest.

Jace hob seinen Blick und sah ihm unsicher in die Augen, dann seufzte er. Er trat einige Schritte zurück und lehnte sich gegen den Terrassentisch.

„Ich sitze so richtig in der Scheiße, Alec.“, seufzte er und sah ihn müde an. „
Ich kann kein Kind versorgen. Ich schaffe ja wahrscheinlich nicht mal den Abschluss. Wie soll ich mich ohne Abschluss um eine Familie kümmern? Ich mache mir Sorgen um meine Zukunft, um unsere Zukunft. Selbst wenn ich das Jahr schaffe, was mache ich nach der Schule? Ich würde Clary gerne alles bieten, was sie verdient, aber das kann ich wahrscheinlich nicht. Sie will Kunst studieren, aber wie soll sie das machen wenn sie ein Kind hat? Ich liebe Clary, aber ich weiß nicht, wie wir das schaffen sollen.“, brachte er hervor.

Alec sah ihn verständnisvoll an.

„Hast du ihr das gesagt?“, fragte er sanft.

Jace sah ihn verwundert an.

„Nein.“, gab er dann zu.

„Wieso nicht?“, fragte Alec verwirrt.

Jace schluckte.

„Ich wusste nicht wie…“, murmelte er verlegen.

Alec musste schmunzeln. Es kam nur selten vor, dass Jace die Worte fehlten.

„So wie du es mir grade gesagt hast. Sie wird das verstehen, immer hin steckt sie in der gleichen Situation.“, lächelte er dann.

Jace sah ihn ungläubig an.

„Das sagst du so einfach.“, murrte Jace, doch Alec lächelte nur sanft.

„Ich weiß, wie schwer sowas ist, Jace. Trau dich mal was!“, sagte er belustigt.

Jace funkelte ihn wütend an, musste dann aber auch schmunzeln.

„Es tut mir leid, was ich über Magnus und dich gesagt habe. Ich freue mich, dass du glücklich mit ihm bist.“, murmelte er verlegen.

Alec lachte kurz auf.

„Alles super. Ich weiß, dass ich in letzter Zeit sehr viel mit ihm gemacht habe. Aber ich bin immer davon ausgegangen, dass ihr wisst, dass ich für euch da bin, auch wenn ich nicht immer präsent bin.“, erklärte er seine Reaktion.

Jace nickte leicht.

„Ja, das weiß ich. Ich war nur eifersüchtig, dass es bei euch so gut läuft, während meine Beziehung selbst so kaputt ist.“, gab er zu und sah Alec liebevoll an.

Alec seufzte.

„Bei uns läuft es auch nicht so, wie es den Eindruck macht.“, er lächelte schwach.

Jace sah ihn verwundert an.

„Was ist los bei euch? Ihr wirkt rundum glücklich.“, fragte er verwirrt.

Alec musste schmunzeln.

„Ach, in den letzten Monaten sind einige Sachen passiert, die uns jetzt etwas im Weg stehen.“, seufzte er um nicht zu viel zu sagen.

Jace schmunzelte.

„So eine Trennung geht an keinem spurlos vorbei. Das wird schon wieder.“, ermutigte er Alec.

Alec lächelte schwach.

„Das hoffe ich.“, gab er zu.

Er sah Izzy aus dem Augenwinkel durchs Wohnzimmer huschen.

„Izzy!“, rief er ihr zu und sie blieb verwirrt stehen.

„Rede mit Clary! Ihr macht das schon.“, raunte er Jace zu und entschuldigte sich dann kurz.

„Und hör auf zu rauchen! Das ist ungesund.“, lachte er noch, bevor er sich an seine Schwester wand.

„Iz! Ich brauche deine Hilfe.“, flüsterte er ihr zu und zog sie mit sich.

In seinem Zimmer ließ er sich auf sein Bett fallen.

„Was ist los, Alec?“, fragte Izzy verwirrt.

Alec errötete leicht.

„Ich brauche ein Outfit, mit dem ich Magnus beeindrucken kann.“, nuschelte er verlegen.

Izzy lachte kurz auf.

„Ich glaube nicht, dass du ihn noch großartig beeindrucken musst.“, grinste sie belustigt.

Alec knirschte mit den Zähnen.

„Doch, Izzy. Wir sehen uns erst Freitag wieder und bis dahin lassen wir komplett die Finger voneinander. Er hat heute angefangen mit mir zu spielen, ich muss dieses Spiel irgendwie mitspielen, wenn ich nicht verlieren will.“, erklärte er ihr verlegen.

Izzys Augen weiteten sich.

„Ah. Und jetzt willst du ihn durch aufreizende Klamotten quälen?“, fragte sie und grinste verschlagen.

Alec nickte zweifelnd.

„Die Denkweise gefällt mir.“, murmelte Izzy.
„Aber in deinem Kleiderschrank werden wir da nicht wirklich fündig.“, sie kratze sich kurz am Hinterkopf.

„Pack Jace und Clary ein, wir gehen shoppen!“, rief sie freudig und stürmte dann aus Alecs Zimmer.

Alec hatte nicht einmal die Gelegenheit sie aufzuhalten.

Jace und Clary? Die hatten momentan wirklich andere Probleme.

Beziehungen sind anstrengend? - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt