Beziehungen sind anstrengend? - A Malec Story

Kapitel 48

Irgendwann, kurz nach dem ersten Schneefall, kam Alec mit Izzy in die Schule und schüttelte sich noch weiße Flocken von seinem Ärmel, als von Izzy ein schwaches „O-oh.“ ertönte.

Alec folgte ihrem Blick und sah Magnus, der von einem Jungen gegen einen Spint gedrückt wurde und in einen heftigen Kuss verwickelt war.

Alecs Herz zersprang. Das sollte er sein. Er sollte er Magnus seine Zunge in den Hals rammen und nicht dieser widerliche Schleimbeutel.

„Alec?“

Er hört Izzys Stimme nur gedämpft. Er hatte gedacht, er käme damit mittlerweile einigermaßen klar, aber nein. Er war verletzt und wütend.

Magnus drückte den Anderen schwach von sich weg und sah ihn müde an.

„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich vergeben bin.“, er klang erschöpft, doch der Andere ließ ihn nicht in Ruhe.

Er war locker einen Kopf größer als Magnus und dadurch auch ein gutes Stück größer als Alec. Doch Alec war das egal.

Langsam ging er auf die Beiden zu, je näher er kam, desto schneller wurde er. Dort angekommen schnappte sich Alec den Typ am Arm und zog ihn von Magnus weg.

„Hast du nicht gehört, dass er es nicht will. Lass deine schmierigen Finger von ihm.“, fuhr er den Typen an und schubste ihn gegen die Wand.

Sowohl Magnus, als auch der Typ und alle Umstehenden sahen ihn erstaunt an.

„Wer bist du denn?“, fragte der Typ verwirrt.

Alec warf Magnus einen kurzen Blick zu, sein Herz verkrampfte sich. Er wollte ihn so dringend wieder haben, aber wollte Magnus das auch.

„Jemand, der dir gerne in deine schleimige Fresse schlagen würde.“, sagte er dann wieder an den Typen gewandt und funkelte ihn herausfordernd an.

Der Typ hob beschwichtigend die Hände.

„Okay, Winzling, er gehört dir. Viel Spaß wirst du allerdings nicht haben, er ist ein Langweiler.“, erwähnte der Typ nicht sonderlich interessiert.

Alec spürte, wie Wut in ihm aufstieg, aber er versuchte sich zu beruhigen.

„Jaja, was auch immer. Komm, verpiss dich!“, winkte Alec erstaunlich gelangweilt ab und wartete bis der Typ außer Sichtweite war, dann wand er sich Magnus zu.

Der sah ihn immer noch erstaunt an. Alec wurde rot.

„Alles in Ordnung?“, fragte er sanft und wollte eine Hand an Magnus Wange legen, doch der schlug sie weg.

In Alecs Hals bildete sich ein Klos.

„Es tut mir leid.“, setzte er mit zitternder Stimme an.
„Es tut mir alles so wahnsinnig leid. Ich hatte Angst, wie die anderen Leute reagieren würden. Aber ich habe viel mehr Angst davor dich nicht an meiner Seite zu haben. Die letzten Monate waren die schlimmste Zeit meines Lebens und ich weiß, dass ich egoistisch war und mich scheiße verhalten habe und es auch grade wieder tue, weil du anscheinend jemanden anderen hast. Aber ...“, hielt inne und auf einmal verließ ihn sein Mut.

Er musste tief durchatmen um nicht einfach wegzurennen.

„Oh Gott, wie dumm. Tut mir leid.“, er merkte, wie ihm die Tränen wieder in die Augen stiegen.

Magnus sagte nichts.

Alec seufzte.

„Ich … gehe dann jetzt.“, murmelte er traurig.
„Ich liebe dich, Magnus. Ich werde dich immer lieben.“, stammelte er verlegen, küsste Magnus, der ausdruckslos an der Wand lehnte, kurz auf die Wange und wand sich ab.

Niedergeschlagen bahnte er sich einen Weg durch die Menschenmenge, die sich um sie gebildet hatte.

Es war klar gewesen, dass Magnus ihn nicht mehr wollte. Er hatte jemand anderen gefunden und so wie Alec sich verhalten hatte, konnte er ihm das auch nicht verübeln. Er musste sich damit abfinden, dass er Magnus heute wahrscheinlich zum letzten Mal berührt hatte.

Alec fand seine Freunde in der nächsten Pause am gleichen Platz wie immer. Izzy war nicht da, er musste sie irgendwo übersehen haben.

Die Anderen begrüßten ihn vorsichtig.

„Na Alec, wir haben gehört, was mit Magnus passiert ist. Wie geht’s dir?“, fragte Clary und lächelte aufmunternd.

Alec hob eine Augenbraue.

„Wow, sowas verbreitet sich schneller als gedacht.“, stellte Alec fest.
„Um ehrlich zu sein: es geht mir nicht gut, aber da kann man wohl nichts machen.“, er zuckte die Schultern und lächelte sanft.

„Vielleicht doch.“, hörte er eine Stimme hinter sich.

Erschrocken wirbelte er herum.