Kapitel 68

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Sie fanden die anderen an der Bar.

„Na, seid ihr fertig?“, fragte Izzy die Beiden belustigt.

„Fertig mit den Nerven, ja!“, antwortete Magnus genervt und bestellte sich an der Bar einen Drink.

„Oh je. Alles ok bei euch?“, fragte Catarina besorgt.

Alec nickte, schwieg aber.

Magnus nahm einen großen Schluck von seinem Drink.

„Ich hab Camille getroffen.“, berichtete er genervt.

„Wo sind Clary, Jace und Ragnor?“, fragte er dann ohne eine Reaktion abzuwarten.

„Wer ist Camille?“, hörte Alec Simon flüstern.

„Exfreundin.“, antwortete Raphael genau so leise und zeigte auf Magnus.

„Hört auf zu flüstern.“, unterbrach Magnus die Beiden.

„Camille ist in der Tat meine Exfreundin.“, erklärte er Simon. „Wir haben uns nicht grade friedlich voneinander getrennt und jetzt meint sie herkommen zu müssen und mir Vorschriften über mein Leben machen zu wollen.“, schimpfte er.

Simon schwieg.

„Was hast du ihr gesagt?“, erkundigte Catarina interessiert, doch Magnus schaute nur in sein Glas.

Alec berührte sanft seinen Ellbogen, um ihn zum Antworten zu bringen.

„Die Wahrheit.“, sagte Magnus nach einer Weile und leerte sein Glas.

Alec küsste ihn sanft auf die Wange und lächelte ihn aufmunternd an. Magnus Blick wurde weich.

„Wo sind die drei denn nun?“, fragte Magnus nochmal.

„Raus, rauchen, glaube ich.“, kommentierte Simon.

Alec sah ihn erstaunt an.

„Clary und Jace rauchen?“, fragte er erstaunt. Von Ragnor wusste er es, er hatte sich schon öfter eine Zigarette angesteckt, wenn sie sich gesehen hatten, aber Clary und Jace?

„Nur Jace.“, erklärte Izzy, „und auch noch nicht lang.“, fügte sie eilig hinzu.

„Ich glaube Clary ist nur dabei, damit er nicht zu viel raucht.“, ergänzte Simon, aber Alec hörte ihm kaum zu.

Wie konnte er nicht mitbekommen, dass sein eigener Bruder das Rauchen angefangen hatte? War er wirklich so sehr auf Magnus fixiert?

Magnus berührte sanft seinen Arm.

„Alles ok bei dir?“, fragte er vorsichtig.

Alec sah ihn verwirrt an.

„Ich kenne meine eigene Familie nicht mehr.“, stellte er entgeistert fest.

Magnus sah ihn mitleidig an und strich ihm sanft über die Wange.

„Alkohol. Ich brauche Alkohol.“, flüsterte Alec entsetzt.

Er hatte das Gefühl, dass sein ganzes Leben irgendwie auseinander fiel. Auf der einen Seite Magnus, den er nicht alleine lassen wollte und auf der anderen Izzy und Jace, die sich anscheinend von ihm vernachlässigt fühlten. Jace hatte das ja vorhin sehr deutlich gemacht.

Magnus lächelte sanft und bestellte zwei Drinks. Er hielt Alec einen hin und stieß mit ihm an.

Alec trank sein Glas relativ zügig leer und spürte den Alkohol direkt.

Magnus beobachtete ihn interessiert.

„Ich trag dich nicht heim, Alec!“, mischte sich Izzy ein.
„Nicht wie das letzte Mal.“, sagte sie vorwurfsvoll.

„Das letzte Mal?“, fragte Magnus verwundert.

„Das würde mich auch interessieren! Wenn er mit uns unterwegs ist, trinkt er kaum was.“,  mischte sich Raphael interessiert ein.

Alec wurde rot. Das war wirklich keiner seiner glanzvollen Momente gewesen, auch wenn er sich eigentlich nicht mehr dran erinnern konnte.

„Das muss wirklich nicht sein, Izzy.“, versuchte er das Ganze zu verhindern, aber es brachte nichts.

Izzy begann zu erzählen und Simon neben ihr grinste dämlich.

„Es war vor ca. 3 Wochen. Wir waren hier feiern und Alec hat, warum auch immer, etwas mehr getrunken, als gut für ihn war.“, sie grinste ihn belustigt an und Alec wand sich vorausschauend an den Barmann und bestellte sich noch einen Drink.

„Nach dem vierten Drink war er noch ganz lustig. Ständig hat er irgendwelche Fakten rausgehauen, die keinen interessiert haben, aber schien Spaß gehabt zu haben, was bei ihm ja echt eine Seltenheit ist. Nach zwei weiteren Drinks wurde er nervig.“

Alec vergrub sein Gesicht in Magnus Hals.

„Es tut mir leid.“, flüsterte er, doch Magnus lächelte ihn nur amüsiert an.

„Er ist ständig zu irgendwelchen Typen gerannt und hat irgendwelche schlechten Anmachsprüche gebracht. Keine Ahnung, wo er die alle her hatte.“, lachte Izzy.
„Nachdem er sich das erste Mal übergeben hatte, beschlossen wir heimzugehen. Wir schleppten ihn also zu unserem Haus, während er anfing mit Laternenpfählen und Pfosten zu flirten.“

Alec stand auf und bestellte sich noch einen Drink, obwohl er den Alkohol schon viel zu deutlich spürte.

„In unserem Vorgarten, müsst ihr wissen, liegt ein Stein. Es war zu komisch, als er sich neben ihn gehockt hat und ihn angefangen hat zu streicheln. Er hat ihn tatsächlich für eine Katze gehalten.“

Alec steckte sein Gesicht in seinen Drink, während die Anderen amüsiert lachten.

Jace, Clary und Ragnor stießen wieder zur Gruppe.

„Was ist so lustig?“, fragte Jace verwirrt.

„Ich erzähle ihnen gerade davon, wie wir Alec betrunken nach Hause geschleppt haben.“, grinste Izzy.

Clary und Jace bekamen das gleiche Grinsen.

„Oh ja! Hast du ihnen die Sache mit den Salzstangen erzählt?“, fragte Jace belustigt.

Alec bestellte sich den nächsten Drink, auch wenn das ganz und gar nicht gut war.

„Oh nein! Das habe ich vollkommen vergessen!“, lachte Izzy und bekam sich kaum noch ein.

Jace grinste.

„Was ist denn jetzt mit den Salzstangen?“, fragte Magnus ungeduldig.

Jace schmunzelte.

„Kurz bevor wir den Club verlassen haben und nach Hause gegangen sind standen wir an einem dieser Stehtische.“, er deutete in den Raum und Alec spürte den Alkohol viel zu deutlich um überhaupt irgendetwas dagegen zu machen.

„Da stehen ja immer so kleine Schüsseln mit Knabberkram drauf und auf dem, an dem wir standen, waren ein paar Salzstangen. Alec, komplett betrunken, konnte kaum noch alleine stehen, nimmt sich eine Hand voll Salzstangen. Als Izzy sie ihm wegnehmen will, wirft er welche nach ihr und ruft: ‚geh weg! Ich bin ein Kaktus!‘.“

Die Gruppe brach in schallendes Gelächter aus.

„Hast du wirklich gemacht?“, wand sich Magnus an ihn und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

Alec zuckte nur verlegen die Schultern.

„Mach dir nichts draus. Wir waren alle schon betrunken.“, grinste er und legte ihm eine Hand auf die Wange.

Alec lächelte unbeholfen. Er trank den letzten Schluck seines Getränks und das letzte an das er sich erinnern konnte war, wie Magnus ihn sanft küsste.

Beziehungen sind anstrengend? - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt