Kapitel 123

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Wortlos schnappte Alec sich Magnus Hand und zog ihn zu dem Tisch mit den Anderen.

„Alles ok?“, fragte Magnus etwas überfordert.

Alec nickte nur. Es war nicht alles ok. Ihm war klar gewesen, dass es mit seiner Mutter eskalieren würde, aber noch vor dem Beginn – damit hatte er nicht gerechnet.

Sie kamen am Tisch an und Magnus wurde von ihren Freunden fröhlich begrüßt. Sie setzten sich und unterhielten sich über das ein oder andere.

„Alec? Wo ist deine Mutter?“, Alecs Vater hatte sich von hinten über Alecs Schulter gelehnt und ihm eindringlich ins Ohr geflüstert.

Alec sah ihn abwertend an.

„Weiß ich doch nicht. Vielleicht in irgendeiner Ecke und schämt sich dafür, dass ihr Sohn homosexuell ist.“, zischte er so leise zurück, dass nur Izzy neben ihm ihn hören konnte.

Sie drehte sich verwundert zu ihm und Alec schnaubte verächtlich.

„Alexander Gideon Lightwood.“, hob sein Vater die Stimme.

Alec verzog genervt das Gesicht. Er würde doch nicht hier vor allen einen Aufstand machen.

„Du hast mir deinen Begleiter noch gar nicht vorgestellt.“, sagte sein Vater dann gelassener.

Alec blinzelte verwirrt.

„Was?“, entkam es ihm und er drehte sich verwundert zu seinem Vater um. Magnus neben ihm folgte seinem Beispiel.

„Ehm … ja. Eh. Magnus – mein Vater, Dad – Magnus Bane.“, stammelte Alec verwirrt.

Magnus war aufgestanden und hatte sein Jackett zugeknöpft, bevor er Robert die Hand reichte und freundlich lächelte.

„Das ist also der Sohn vom alten Bane.“, murmelte Robert nachdenklich.

„Ist mir eine Freude sie kennen zu lernen, Mr. Lightwood.“, entgegnete Magnus höflich.

Alecs Vater nickte.

„Du siehst aus wie dein Vater.“, stellte er fest und ließ Magnus Hand los.

Magnus verzog sein Gesicht.

„Ich hoffe doch nicht. Wenn dem so wäre, sähe ich für mein Alter viel zu alt aus.“, antwortete er ironisch.

Alec hielt die Luft an, über die meisten Witze konnte sein Vater überhaupt nicht lachen. Aber zu seiner Erleichterung verzog sich Roberts Gesicht zu einem Grinsen.

„Doch nicht wie dein Vater. Nenn mich Robert.“, bot er Magnus an, bevor er sich zu Alec wand.

„Alec, der Junge gefällt mir. Guck zu, dass er dir nicht wegläuft.“, lachte sein Vater und Alec musste grinsen.

Er warf Magnus einen zufriedenen Blick zu und sah dann wieder zu seinem Vater.

„Gut, ich geh dann mal meine Frau suchen.“, stellte er fest und schritt davon.

Alec griff nach Magnus Hand und küsste sie sanft.

„Danke.“, flüsterte er und erntete einen liebevollen Blick von seinem Freund.

„Ich habe gar nichts gemacht.“, stellte Magnus fest und grinste selbstbewusst wie immer.

Alec war wirklich froh, dass sein Vater so gut reagiert hatte. Vor allem, nachdem das mit seiner Mutter so unglaublich schief gelaufen war.

Sie wandten sich wieder dem Gespräch ihrer Freunde zu, die sie teilweise belustigt, teilweise verträumt beobachtet hatten.

Das Programm des Balls ging los und sie amüsierten sich prächtig. Sie tranken alle zusammen etwas und der Abend verstrich schneller als Alec es mitbekam.

Magnus lehnte gegen seiner Brust und er hatte die Arme um Magnus geschlungen. Alec bemerkte immer wieder skeptische Blicke von seiner Mutter, versuchte sie aber so gut wie möglich zu ignorieren.

Als die Musik los ging und die Tanzfläche eröffnet war, konnte Magnus nicht lange still sitzen bleiben. Er warf Alec sein Jackett zu, bevor er gemeinsam mit Izzy und Simon verschwand.

Alec schüttelte lächelnd den Kopf und beobachtete ihn beim Tanzen. Er erinnerte sich an ihr erstes Treffen, als Alec seine Augen nicht von ihm nehmen konnte. Glücklich stellte er fest, dass sich das immer noch nicht geändert hatte, mit dem Unterschied, dass er inzwischen starren konnte, ohne sich direkt ertappt zu fühlen.

„Alec!“, Jace lehnte sich über den Tisch zu ihm.

Alec wand verwirrt seinen Blick zu seinem Bruder.

„Hey, was ist mit dir und Mom? Sie guckt dich die ganze Zeit an, als würde sie dich killen wollen.“, fragte er verwirrt.

Alec sah kurz zu seiner Mutter, doch die starrte durch den Raum.

„Will sie wahrscheinlich auch. Damit ich sie nicht in der Öffentlichkeit blamieren kann.“, raunte Alec wütend. Er wollte nicht über das Thema sprechen, seine Mutter konnte ihm gestohlen bleiben.

„Hat sie das gesagt?“, fragte Jace erstaunt.

Alec schüttelte den Kopf.

„Sie hat mich nur darauf hingewiesen, dass ich doch Magnus bitte nicht in der Öffentlichkeit als meinen Freund akzeptieren soll.“, schnaubte er und warf einen Blick zu Magnus, der gerade einige Körperwellen hinlegte.

„Die ist doch nur neidisch, weil sie und dein Dad wahrscheinlich nie so ein Traumpaar waren, wie ihr beide.“, mischte sich Clary lächelnd ein.

Alec musste grinsen. Irgendwie schaffte es Clary immer die angespanntesten Situationen aufzulockern.

„Das wird’s sein.“, murmelte Alec amüsiert und beobachtete wieder Magnus.

Beziehungen sind anstrengend? - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt