Kapitel 34

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Mitten in der Nacht schreckte Alec hoch.

Er hatte schlecht geträumt. Irgendwas mit Magnus, der ihn einfach achtlos stehen gelassen hatte und mit einer anderen weggegangen war.

„Alles ok?“, fragte Magnus im Halbschlaf.

Alec betrachtete ihn. Er sah so gut aus, wie er da in seinem Bett lag. Oh Mist.

„Alles gut.“, bemerkte Alec verwirrt.

Er wollte Magnus knuddeln. Er wollte ihn an sich spüren. Gleichzeitig wollte er es ihm aber auch nicht zu leicht machen ihn zu verletzen, falls Magnus es mit ihm wirklich nicht so ernst meinte, wie er bisher angenommen hatte.

„Schlaf weiter. Ich bin da.“, murmelte Magnus müde und strich Alec sanft über den Oberarm. Seine Berührungen taten so gut.

Es war hoffnungslos. Wenn er es nicht ernst meinte, dann wäre Alec am Ende. Er könnte das wahrscheinlich nicht verkraften.

Alec wand sich wieder von Magnus ab und schloss die Augen.

Plötzlich spürte er, wie sich ein Arm unter ihm durchschob und im Nu wurde er von Magnus an sich gezogen.

Magnus Bauch schmiegte sich warm an seinen Rücken. Alec durchfuhr ein Kribbeln. Er genoss die Nähe dieses Jungen so sehr, er würde sich einfach nicht von ihm fern halten können.

Genüsslich schloss er die Augen wieder und mit Magnus ruhigem Atem im Nacken dauerte es nicht lange, bis Alec wieder einschlief.

Am Morgen wachte er davon auf, dass die Sonne ihm ins Gesicht schien.

Genervt rümpfte er die Nase. Mit geschlossenen Augen drehte er sich um und streckte seine Hand instinktiv nach Magnus aus.

Als er seine Hand zu fassen bekam, zog er ihn zu sich und schloss ihn in seine Arme. Magnus murmelte zufrieden. Alec drückte ihm verschlafen einen Kuss auf die Stirn.

„Morgen.“, hauchte er leise.

Magnus strich ihm mit den Fingern sanft über die Brust.

„Morgen.“, murmelte er zurück.

Alec drückte ihn leicht an sich und mit einem Mal fiel der Abend wieder ein.

„Alles gut?“, fragte Magnus leise, der wohl bemerkt hatte, dass er sich verkrampft hatte.

Alec nickte kurz. Er könnte sich nie von Magnus fernhalten. Alles was Magnus mit ihm machen würde, würde er hinnehmen und das wusste er. Er war schwach, wenn es um ihn ging.

„Es tut mir leid, wegen gestern Abend.“, flüsterte er unsicher.

Magnus zuckte zusammen, als wäre er grade aus einem tiefen Gedanken geholt worden.

„Nein, mir tut es leid. Ich war gestern arrogant und selbstfixiert. Ich weiß, dass mein Ruf nicht der Beste ist, was ich selber zu verantworten habe. Aber gestern war ich einfach nur ein Arschloch.“, er seufzte kurz und drückte sich sanft von Alec weg.
Dann sah er ihm in die Augen und Alec wurde leicht rot.
„Du bist etwas Besonderes für mich, nicht nur irgendeine Liebschaft. Du bist so viel mehr. Du bist alles.“, er legte eine Hand an Alecs Wange und

Alec entwich seinem Blick für einen Moment, doch als er Magnus Augen wieder traf, leuchteten sie ihn so sanft und liebevoll an, dass Alec sich auf einmal so wohl fühlte, dass er alles vergaß.

Er schluckte, Magnus sah so unglaublich aus, mit diesem Blick, Alec hätte ihn am liebsten angesprungen.

„Gott, du bist so unglaublich, Alexander.“, murmelte Magnus verträumt.
Dann blinzelte er leicht.
„Ich wollte das gestern Abend nicht zugeben, weil ich Angst hatte.“, fuhr er unsicher fort.

Alec runzelte fragend die Stirn. Wovor hatte er Angst? Er war Magnus Bane, Alec dachte er könne vor gar nichts Angst haben.

„Es ist lange her, dass ich so etwas für jemanden gefühlt habe und es kam auch noch nicht oft vor. Ich habe einige schmerzhafte Erfahrungen mit diesem Gefühl gemacht.“

Der Glanz in Magnus Augen und wie er sie immer wieder verlegen abwendete, ließ ihn so verletzlich wirken, das Alec instinktiv das Verlangen überkam ihn in seine Arme zu schließen und ihn zu beschützen. Aber er wollte Magnus nicht unterbrechen.

„Seit einer langen Zeit habe ich niemanden mehr emotional an mich ran gelassen, aber du … du hast es irgendwie geschafft. Ich weiß auch nicht wie, aber du machst mich verletzlich, Alexander, und das macht mir Angst.“, er sah Alec unsicher an.

Alec blinzelte überfordert. So viele Gefühle hatte er bei Magnus noch nie gesehen. Da war Liebe und Vertrauen, aber auch Zweifel und Verletzlichkeit in seinen Augen.

Vor allem aber erkannte Alec Unsicherheit und das überraschte ihn am meisten. Er hatte immer geglaubt, dass es so etwas bei Magnus gar nicht gab. Er trat allem immer so selbstbewusst gegenüber und selbst auf dem Dach, hatte er nicht einmal unsicher gewirkt. Verletzlich, aber nicht unsicher.

Aber nun hatte Alec den Beweis: Magnus war ein Mensch wie jeder er.

„Ich würde dir nie wehtun.“, stammelte Alec überfordert.

Magnus lächelte sanft.

„Das weißt du nicht. Das kannst du nicht wissen.“, er sah traurig aus.

Alec schluckte.

„Was ist passiert?“, fragte er vorsichtig.

Magnus sah ihn nachdenklich an und schüttelte dann sanft den Kopf.

„Ist nicht wichtig.“, hauchte er dann erschöpft.

Es tat Alec so weh ihn so zu sehen.

„Bitte, Magnus. Rede mit mir!“, forderte er sanft.

Magnus sah ihn unsicher an.

Alec hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.

„Bitte. Ich versuche für dich da zu sein, aber du machst es mir so schwer.“, bettelte er verzweifelt.

Er wollte ihm so dringend helfen, aber er hatte das Gefühl, dass sich Magnus mit jedem Versuch weiter von ihm entfernte.

„Bitte.“, hauchte er traurig.

Beziehungen sind anstrengend? - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt