Kapitel 73

2.7K 154 2
                                    

Sie kamen kurz vor dem Wecker. Alec atmete schwer und Magnus zog sich genau in dem Moment raus, als der Wecker klingelte.

Alec hielt sich entsetzt die Ohren zu. Das Klingeln dröhnte durch seinen Kopf.

Magnus stellte den Wecker eilig aus und erhob sich dann vom Bett.

„Du warst gut.“, sagte er dann und verschwand mit wackelndem Hintern im Bad.

Alec streckte erschöpft alle Viere von sich und atmete tief durch. Es war unglaublich gewesen. Er bezweifelte jetzt schon, dass er sich 4 Tage lang von Magnus fernhalten konnte.

Er schloss zufrieden die Augen. Eigentlich war alles super. Er hatte ein Date, genug Zeit um die Sache mit seiner Familie zu klären und eine Aussicht auf aufregenden Sex. Er überlegte, ob er überhaupt einen Grund hatte, irgendetwas an seinem Leben auszusetzen.

Als Magnus aus dem Bad kam, lag Alec immer noch wie ein Seestern im Bett.

„Was ein Anblick.“, säuselte Magnus und betrachtete jede Stelle seines Körpers aufs genauste.

Dann drehte er sich zu seinem Kleiderschrank und ließ das Handtuch von seinen Hüften rutschen. Er streckte Alec seinen wunderbaren Hintern entgegen, während er sich Klamotten aus einem der unteren Fächer des Schrankes suchte.

Alec rollte gequält die Augen und setzte sich auf. Sein Kopf zog wie sonst was, aber er ignorierte es so gut es ging.

Er suchte seine Klamotten zusammen und verschwand dann seinerseits im Bad.

.

In der Schule trafen sie auf die anderen und begrüßten sie.

„Na Alec? Wie geht’s dir?“, fragte Clary amüsiert.

„Ganz gut, etwas müde.“, erklärte er.

Er hatte seine Hand mit Magnus‘ verschränkt, das war aber auch aller Kontakt, den sie hatten.

„Hast du ihn gut nach Hause bekommen?“, wand sich Izzy amüsiert an Magnus. Der lächelte.

„Na klar. Ging ganz einfach. Ich weiß ja nicht, was ihr für Probleme hattet.“, grinste er und warf Alec einen liebevollen Blick zu.

„Was hat er diesmal mit ins Bett genommen?“, fragte Simon belustigt.

„Mich.“, schmunzelte Magnus und zuckte die Augenbrauen. Alec war unglaublich angeturnt von Magnus Verhalten, obwohl er heute Morgen zwei Mal unter ihm gekommen war.

„Keinen Stein, nichts schmutziges?“, fragte Clary, anscheinend ohne Nachdenken.

„Schmutzig wurde es erst danach.“, bemerkte Magnus und Izzy konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

„So viel wollten wir nicht wissen.“, kommentierte Jace griesgrämig.

Alec war rot geworden und schaute scheu in die Runde. Er ärgerte sich, dass Magnus das Spiel direkt aufgenommen hatte, und er nun etwas hinterherhinkte.

Den ganzen Schultag machte Magnus irgendwelche Anspielungen, die Alec verrückt werden ließen.

Während Mathe warf er ihm verheißungsvolle Blicke zu und leckte sich die Lippen. Immer wieder formte er mit dem Lippen ein „ich will dich.“ und Alec musste sich größte Mühe geben nicht darauf einzugehen.

Er war das erste Mal seit einer Woche wirklich froh, als die Schule aus war und er Magnus nicht mehr sehen musste. Sie verabschiedeten sich mit einem Kuss und Alec ging mit seinen Geschwistern und Clary nach Hause.

Jace warf ihm den Heimweg über immer wieder skeptische Blicke zu, als würde er es nicht gutheißen, dass Alec mit ihnen ging.

„Wieso bist du nicht bei Magnus?“, fragte er schließlich, als sie fast vor der Haustür waren.

Alec sah ihn verwundert an.

„Ehm … sorry?“, entkam es ihm verdutzt.

Jace hatte ihm doch gesagt, dass er etwas Abstand von Magnus halten sollte, was war jetzt auf einmal falsch daran?

„Nein, so war das nicht gemeint. Aber in letzter Zeit seid ihr so gut wie unzertrennlich.“, wand Jace ein.

Alec zuckte nur die Schultern und sah Jace irritiert an.

„Ich wollte mein Zimmer nur mal abstauben. Da liegt bestimmt schon Meter dick der Staub!“, antwortete er sarkastisch.

Izzy lachte auf und erntete dafür einen bösen Blick von Jace.

„Sorry, Jace, aber ein guter Witz von Alec. Das muss man doch würdigen.“, schmunzelte sie amüsiert.

Alec grinste, bis er verstand, was sie damit noch gesagt hatte.

„Hey, meine anderen Witze sind auch gut!“, empörte er sich.

Izzy schaute verlegen weg und Clary kratze sich unauffällig hinterm Ohr.

Jace lachte.

„Der war gut, Alec.“, prustete er, doch gleich darauf wurde sein Gesicht wieder ernst.
„Mal ernsthaft, Alec. Was machst du hier?“, fragte er immer noch skeptisch.

„Brauche ich einen Grund, um mit meiner Familie Zeit zu verbringen?“, fragte er Jace genervt.

Jace blieb stehen.

„Ja, in letzter Zeit offensichtlich schon!“, fuhr er Alec wütend an.

„Jace!“,zischte Clary entgeistert, aber er beachtete sie nicht.

„Ganz ehrlich, Alec. In letzter Zeit hast du doch nur noch Augen für Magnus! Hätte ich gestern nichts zu dir gesagt, dann wärst du doch heute gar nicht hier. Was also ist zwischen Magnus und dir vorgefallen, dass du dich auf einmal mit uns abgibst? Du hast doch gar keine Ahnung, was bei uns so abgeht! Was machst du also hier?“, schrie er Alec an.

Alec sah ihn verletzt an. Jace hatte ihn noch nie so angeschrien. Was war los bei ihm, dass er so ausrastete?

Auf einmal wurde Alec wütend.

„Du hast recht, Jace! Ich hab keine Ahnung was bei euch so abgeht, und andersrum genau so! Aber ich frag dich mal anders! Weißt du was bei Izzy abgeht? Und weiß Izzy, was bei dir abgeht? Ich wette ihr beide werdet diese Frage mit ‚nein‘ beantworten! Bedeutet, es ist scheiß egal, wo ich mich rumtreibe, ihr sitzt den ganzen Tag in einem Haus und bekommt nichts voneinander mit und es scheint dich einen Scheißdreck zu kümmern. Also hör auf deine persönlichen Probleme auf mich zu projizieren und komm damit klar, dass ich  auch ein eigenes Leben habe. Ich bin kein Babysitter, Jace! Ich bin euer Bruder!“, schrie er zurück, schloss dann die Haustür auf und verschwand in sein Zimmer.

Beziehungen sind anstrengend? - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt