Kapitel 13

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Als Alec am nächsten Morgen aufwachte war es schon Mittag.

Er schälte sich mühsam aus dem Bett und schlurfte in die Küche. Dort machte er sich einen Kaffee, mischte ein Müsli zusammen und ließ sich auf einen Stuhl fallen.

Als er gerade den ersten Löffel in den Mund steckte, betrat Izzy die Küche.

„Morgen, Iz.“, murmelte er verschlafen und mit vollem Mund.

Izzy antwortete nicht und ließ sich ihm gegenüber nieder. Sie starrte ihn ausdruckslos an.

„Wo sind Jace und Clary?“, fragte Alec unsicher.

„Weg. Shoppen.“, antwortete Izzy kalt.

Alec seufzte.

„Okay. Was willst du wissen?“, fragte er anschließend nachgiebig.

„Ist es Magnus?“, platzte es aus Izzy heraus.

Alec schaute sie erstaunt an.

„Ja, es ist Magnus. Ich dachte, das wär dir längst klar.“, gab Alec zu.

„Hatte es vermutet.“, bestätigte Izzy seine Annahme.
„Wieso? Sowohl Jace als auch ich haben dir geraten dich von ihm fernzuhalten. Du spielst mit dem Feuer, Alec. Ich will nicht, dass du dich verbrennst.“, sagte Izzy teils enttäuscht, teils besorgt.

Alec schluckte. Er wusste nicht richtig wie er anfangen sollte.

„Das ist 'ne längere Geschichte, Izzy. Es war eigentlich keine Absicht.“, versuchte er sich zu entschuldigen.

Izzy sah ihn ungläubig an.

„Du knutscht mit dem begehrtesten Single der Schule und es war keine Absicht? Das musst du mir schon etwas näher erklären.“, schnaubte sie abfällig.

Alec trank einen Schluck von seinem Kaffee.

„Das war schon Absicht, aber der Kontakt war keine Absicht.“, stammelte er unsicher.

Izzy sah ihn skeptisch an.

Alec holte tief Luft.

„Er hat mich nach der Mathestunde, in der er zu uns gewechselt ist, abgefangen und mir gesagt, dass er mich gerne näher kennen lernen würde.“, hob Alec an aber Izzy unterbrach ihn.

„Und du hast ihm das geglaubt? Man Alec, dass ist doch bloß eine Masche. Lass dich doch nicht verarschen.“, bemerkte sie mitfühlend.

„Nein Iz, lass mich ausreden.“, unterbrach Alec sie wiederum.

Izzy nickte einverstanden und Alec erzählte weiter.

„Ich hab ihm gesagt, dass ich kein Interesse hätte, doch er meinte, dass er meine Blicke gesehen hätte und ich sehr wohl Interesse hätte. Er hatte damit ja auch recht, also bin ich aufs Klo geflohen, doch er ist mir nachgekommen. Er hat mir Komplimente gemacht und mir gesagt, dass ich anders sei. Von Anfang an, hat er klar gemacht, was seine eigentlichen Absichten sind. Als er erfahren hat, dass ich noch nie eine Beziehung hatte, hat er gemeint, dass ich erst eine richtige Beziehung bräuchte, bevor ich mich auf ihn einlassen könnte. Ich dachte erst er geht, aber er meinte er könnte es nicht ertragen mich in einer Beziehung zu sehen und, dass er selber versuchen würde mir eine gescheite erste Beziehung zu bieten.“, als Alec kurz stoppte, sah Izzy ihn erstaunt an.

„Magnus Bane, der Schwarm aller Schüler und Schülerinnen, hat es tatsächlich ernsthaft auf dich abgesehen? Glaubst du nicht, dass ist nur ein Trick? Das klingt einfach zu unglaublich.“, äußerte Izzy ihre Meinung.

Alec seufzte.

„Das habe ich auch gedacht und als Magnus mich dann um ein Treffen auf dem Dach gebeten hat, habe ich überlegt nicht hinzugehen. Ich bin dann doch hin und ich wusste nicht genau, wie ich mich verhalten soll. Ich hab versucht ich selbst zu sein, um ihn nicht zu bestätigen, aber er hat einen gewissen Charme, wie du gesagt hast und ich war damit einfach überfordert. Aber wir haben geredet und ich hab ihn gefragt, was es mit den Gerüchten, die Jace und du gehört haben, auf sich hat. Ich hatte das Gefühl, er war vollkommen ehrlich zu mir und meinte, dass er eine schwere Zeit hatte und deswegen mit so vielen Leuten was hatte.
Das mit den Lehrern stimmt übrigens nicht.
Er hat mich gefragt, was ich Freitag mache und wir haben uns verabredet.“, Alec trank einen Schluck von seinem inzwischen fast kalten Kaffee.

„Und gestern Abend war toll, Izzy. Wir haben einen Film geguckt und gezockt. Dann hat er mich heimbegleitet und wir haben geredet. Er hat Andeutungen gemacht, dass er sich eine Zukunft mit mir vorstellen kann. Er ist so liebevoll und obwohl er seinen Charme ausspielt und mir deutlich zeigt, dass er mich begehrt, macht er das unglaublich rücksichtsvoll.
Ich bin komplett überfordert mit der Situation, Iz. Mir hat noch nie jemand so viel ehrliches Interesse entgegengebracht. Also in der Hinsicht.“, Alec grinste wie ein Idiot, während er das erzählte.

Izzy hörte ihm zu und lächelte leicht.

„Und was ist mit dem Kuss?“, fragte sie ihn nach einer Weile gespannt.

Alec blinzelte, als hätte sie ihn aus tiefen Gedanken geholt.

„Zum Abschied. Er meinte, dass er sich nicht mehr zurück halten könnte und hat mich geküsst. Ich hab den Kuss erwidert und er meinte, dass ich erstaunlich gut sei und, dass das Ganze für ihn verkomplizieren würde, weil er sich nur noch mehr zurückhalten müsse. Dann hat er mich noch mal geküsst und ist dann gegangen. Ich hatte das Gefühl, dass er es wirklich genossen hat.“, erklärte Alec seiner Schwester.
„Ich habe sowas noch nie gefühlt, Izzy. Er akzeptiert mich und er versucht mir zu zeigen, dass ich mich für meine Sexualität nicht schämen muss. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, Izzy. Ich bin komplett überfordert.“, Alec klang nun fast verzweifelt.

Izzy lächelte sanft.

„Du bist verknallt, Alec, das ist komplett normal. Es wurde auch mal Zeit, dass jemand kommt, den du gut findest. Ich hatte schon befürchtet, du findest nie jemanden.“, Alec errötete bei ihren Worten.
„Alec, Magnus hat recht. Du musst dich für deine Sexualität nicht schämen. Vielleicht hat er doch eine ganz gute Wirkung auf dich. Vielleicht merkst du durch ihn einfach mal, dass du gut so bist, wie du bist.“, sagte Izzy sanft.
„Es ist egal, was ich von Magnus halte. Er scheint dich glücklich zu machen, und du verdienst es glücklich zu sein, großer Bruder. Und wer weiß, vielleicht lerne ich ihn ja mal näher kennen und bilde mir eine andere Meinung von ihm.“, Izzy zwinkerte ihm zu.

Alec lächelte.

„Ich denke du würdest dich gut mit ihm verstehen. Ihr habt ähnliche Ansichten... zumindest was mich betrifft.“, stellte er grinsend fest.

Izzy lachte kurz auf.

„Also Alec, erzähl mir worüber ihr so geredet habt. Was macht er dir für Komplimente?“, forderte ihn Izzy lächelnd auf und lehnte sich gespannt vor.

Sie redeten viel über Magnus, über das Date, über Alecs Unsicherheit, eigentlich über alles.

Alec hatte schon lange kein solches Gespräch mehr mit seiner Schwester gehabt und er merkte wie gut es ihm tat sich einfach mal irgendwo auszusprechen.

Sie redeten lange und Alec vergaß den Rest um sich herum.

Beziehungen sind anstrengend? - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt