Kapitel 121

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Als ihre Mutter die Küche betrat, wichen alle Drei ihrem Blick aus.

Sie setzte sich an den Tisch und richtete ihre Augen direkt auf Alec.

„Ich würde es bevorzugen, wenn du mit uns hinfahren würdest.“, sagte sie dann mit ruhiger Stimme.

Jace und Izzy warfen Alec verwirrte Blicke zu. Alec erwiderte sie eben so verwundert.

„Ich … habe mir überlegt, dass das wahrscheinlich besser wäre. Magnus wird das verstehen.“, antwortete er seiner Mutter unsicher. Er warf Izzy einem hilfesuchendem Blick zu und sie nickte zustimmend.

„Gut.“, bemerkte seine Mutter trocken und begann weiter zu Essen.

Alec und seine Geschwister wechselten verwirrte Blicke, bis Izzy die unangenehme Stille durchbrach, indem sie verkündete, dass sie aufstehen würde.

Alec folgte ihrem Beispiel, räumte seinen Teller ab und schlüpfte eilig aus der Küche.

Erleichtert erreichte er sein Zimmer und ließ sich aufs Bett fallen.

Er holte gedankenverloren sein Handy hervor. Auf dem Display blinkte eine Nachricht von Magnus.

‚Flirtest du mit mir, Alexander?‘, stand da.

Alec runzelte verwirrt die Stirn und nachdem er die Nachricht angeklickt hatte, war ihm klar, dass es sich um die Unterhaltung von vor dem Essen handelte.

Er seufzte.

‚Das war tatsächlich meine Intension, aber das habe ich wohl gründlich versaut. Nochmal sorry.‘, tippte er eilig als Antwort und warf einen Blick auf die Uhr.

Schon 16Uhr. In nicht mal zwei Stunden war Einlass auf dem Ball.

Entsetzt ließ er sein Handy sinken. Er musste sich noch fertig machen, also stand er auf und sprang unter die Dusche. Nach 10 Minuten kam er wieder heraus und schlug sich ein Handtuch um die Hüfte, um in sein Zimmer zu gelangen.

Er ließ sich erneut aufs Bett sinken. Wieso machte er sich eigentlich so eine Panik? Abgesehen von der Krawatte, bekam er das alles innerhalb von 15 Minuten hin.

Sein Handydisplay leuchtete auf.

‚Wie gesagt, alles in Ordnung. Mache mich mal fertig.‘, kam Magnus Antwort.

Alec musste grinsen.

‚Bild?‘, tippte er eilig zurück, in der Hoffnung, dass Magnus es noch sah, bevor er sich anzog.

‚Du siehst mich doch später ;)‘, kam es keine Minute später von Magnus.

‚Damit ich später mit vorher vergleichen kann? ;*‘, antwortete Alec, wobei er rot wurde.

Er wusste selber nicht warum. Jace hatte tausend Unterwäschebilder von Clary, wieso sollte er Magnus also nicht auch danach fragen.

‚Du kennst das doch eh alles?‘, kam Magnus Antwort.

Alec betrachtete enttäuscht die Nachricht.

‚Hoffe es gefällt. Gehe jetzt duschen. Bis nachher. Freue mich auf dich. :*‘, blinkte eine neue Nachricht von Magnus auf.

Alec musste grinsen und öffnete sie. Es war tatsächlich ein Bild von Magnus, wie er Oberkörper frei und ungeschminkt vor dem Spiegel stand. Er trug eine enge schwarze Jogginghose und seine Haare waren komplett zerzaust.

Alecs Grinsen wurde breiter. Er war so glücklich einen so heißen Freund zu haben, er könnte niemals genug von seinem Körper bekommen.

‚Du bist unglaublich. Danke! Bis später, denk beim Duschen an mich ;)‘, antwortete Alec grinsend und öffnete dann das Bild wieder.

Er musterte Magnus und zog dann sein Kissen an sich, dass immer noch leicht nach Magnus roch.

Er kam sich unglaublich dumm vor. Wie ein 17jähriges Mädchen, dass seinen ersten Freund anhimmelte. Eigentlich war er das allerdings auch … abgesehen davon, dass er kein Mädchen war. Er führte sich wirklich lächerlich auf.

Seufzend stand er auf, schlüpfte in seine Boxer und setzte sich an den PC.

Verzweifelt googelte er danach, wie man eine Krawatte band. Dann setzte er sich vor ein YouTube-Video und band die nervige Krawatte so lange, bis ihm wenigstens einigermaßen gefiel wie sie aussah.

Als er fertig war, war es schon kurz nach Fünf.

Erstaunt sprang er auf. Er eilte ins Bad, um seine immer noch feuchten Haare trocken zu föhnen.

Dort traf er auf seine Schwester, die sich gerade schminkte. Sie trug ihr Kleid, ein enges, silbernes Paillettenkleid, bereits und ihre Haare fielen in dichten Wellen um ihr Gesicht.

„Wow, zu viel Haut, Alec.“, kommentierte sie sein Auftreten amüsiert.

„Sei leise, Izzy.“, wies er sie zurecht und startete den Föhn.

Als er ihn wieder ausschaltete, hatte sich Izzy wieder ihrem Makeup zugewannt. Er wollte aus dem Bad schlüpfen, aber wurde von Izzys Stimme aufgehalten.

„Es scheint zu stimmen, was man sich erzählt.“, bemerkte sie beiläufig, während sie nach einer Lidschattenfarbe suchte.

„Was meinst du?“, fragte Alec und lehnte sich in den Türrahmen. Das kalte Holz traf seinen Rücken etwas unerwartet und er zuckte leicht zurück.

„Dass Magnus ziemlich gut im Bett ist.“, kommentierte Izzy amüsiert und trug sich etwas Lidschatten auf.

„Was?“, entfuhr es Alec erstaunt und er wurde rot.

„Ich habe letztens seinen Rücken gesehen.“, beruhigte ihn Izzy schnell.
„Aber so wie deiner aussieht, scheinst du auch nicht schlecht zu sein.“, fuhr sie lächelnd fort, während sie ihre Wimpern tuschte.

Alec besah verwundert seinen Rücken im Spiegel.

Die Kratzer waren schon fast eine Woche alt, er hatte sie komplett vergessen. Sie waren zwar Großteils verheilt, aber man sah sie trotzdem noch deutlich.

Magnus Rücken wies ständig neue Kratzer auf, aber bei Alec war das eher selten der Fall.

„Kann sein. Das musst du echt ihn fragen.“, versuchte Alec sein hochrotes Gesicht unter Kontrolle zu bringen und schlüpfte aus dem Bad.

Erneut öffnete er sein Handy, um das Bild von Magnus zu betrachten. Er freute sich so sehr auf nachher, es war fast nicht zu glauben.

Nachdenklich klickte er das Bild an und stellte es sich als Hintergrundbild ein.

Als er es bemerkte, änderte er es hektisch wieder. Er führte sich wirklich auf wie ein kleines Mädchen.

Allerdings hatten viele Bilder von ihren Freunden oder Freundinnen als Hintergrund.

Unsicher stellte er das Bild wieder ein und legte sein Handy dann weg.

Er schlüpfte in seine Anzughose und sein Hemd. Gott, er wollte diese Klamotten jetzt schon wieder los werden. Er legte sich die Krawatte um und zog sie fest.

Dann trat er vor den Spiegel in seiner Schranktür. Er sah viel zu förmlich aus und fühlte sich schrecklich.

Auf einmal verließ ihn der Mut. Vielleicht sollte er einfach zu Magnus gehen und sie sollten Zuhause bleiben.

„Alec!“, riss ihn Izzys Stimme aus seinen Gedanken.

„Ja?“, rief er zurück.

„Bist du fertig?“, schallte die Stimme seiner Schwester zurück.

„Fast!“, antwortete er eilig, während er schnell alles zusammensuchte, was er brauchte und wichtige Sachen, wie sein Handy, in den Innentaschen seines Jacketts verschwinden ließ, nachdem er es übergezogen hatte.

Dann schlüpfte er in seine Anzugschuhe und schnürte sie zu. Sie waren unglaublich ungemütlich, im Gegensatz zu seinen abgelaufenen Turnschuhen.

Erneut betrachtete er sich im Spiegel und verzog angewidert das Gesicht. Er fühlte sich einfach nicht wohl in solchen Klamotten.

Beziehungen sind anstrengend? - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt