Kapitel 46

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Als Mathe vorbei war, zog Alec Magnus in eine unbelebte Ecke.

Er küsste ihn verlangend.

„Ist alles in Ordnung, Alexander?“, fragte Magnus besorgt, als er von ihm abließ.

„Bist du sehr enttäuscht, dass ich unsere Beziehung weiterhin geheim halten will?“, fragte Alec vorsichtig.

Magnus sah ihn verständnislos an.

„Wie kommst du drauf?“, fragte er verwirrt.

„Izzy…“, murmelte Alec nur leise.

Magnus schwieg eine Weile und kraulte Alec während dessen am Hinterkopf.

„Du bedeutest mir alles, Alec. Ich würde das nur einfach manchmal gerne in der Öffentlichkeit zeigen.“, gab er dann zu.

Alec seufzte.

„Das habe ich mir gedacht.“, entgegnete er deprimiert. Er könnte Magnus nie bieten, was er wollte. Er hatte zu viel Angst.

„Was hält dich davon ab?“, fragte Magnus zärtlich.
„Wir sind seit über zwei Monaten zusammen. Ich liebe dich, Alec, und du liebst mich. Was also hält dich zurück?“, er sah Alec neugierig an.

Alec wand verlegen den Blick ab.

„Ich weiß nicht.“, murmelte er verlegen.

Es war ihm peinlich vor Magnus zuzugeben, dass er Angst vor den Meinungen der Leute hatte. Magnus ging so selbstbewusst durchs Leben, es war für ihn alles so selbstverständlich. Aber für Alec war es das nicht.

„Falls du Angst hast, können wir auch langsam anfangen, mein Hübscher. Ganz langsam.“, Magnus nahm zärtlich Alecs Gesicht in seine Hände.

Alec wich zurück.

„Nein. Ich will es nicht, Magnus.“, zischte er genervt.

Magnus sah ihn erstaunt an. Er hatte wütender geklungen, als er wollte.

Von sich selbst überrascht, streckte er seine Hand vorsichtig nach Magnus aus, wie nach einem scheuen Tier.

„Es-es tut mir leid, ich …“, stammelte er, doch Magnus unterbrach ihn indem er leicht seine Hand wegschlug.

„Ist ok, ich habe verstanden. Es scheint dir aus irgendeinem Grund peinlich zu sein mit mir in der Öffentlichkeit gesehen zu werden. Ist okay. Am Besten treffen wir uns dann nur noch privat. Oder vielleicht gar nicht mehr.“, Magnus wollte sich abwenden und gehen, doch Alec hielt ihn am Arm fest.

„Bitte, Magnus, warte. So meinte ich ...“, bettelte er verzweifelt, doch Magnus riss sich los.

„Ich bin keine Fickbeziehung, Alexander! Aber so fühle ich mich in letzter Zeit manchmal. Du zeigst mir nur Aufmerksamkeit vor Leuten, die wissen, dass wir es miteinander treiben. Ich habe mich in dich verliebt, Alec, weil ich wirklich gehofft habe, dass du anders wärst. Aber ich kann das so nicht mehr lange.“, in Magnus Augen stand Wut, Entschlossenheit und vor allem Enttäuschung.

Alec stiegen die Tränen in die Augen.

„Wieso hast du nie was gesagt?“, fragte Alec verzweifelt.

„Ich wollte dich nicht drängen, aber nach mehr als zwei Monaten?“

Alec bekam Panik.

„Ich liebe dich, Magnus.“, brachte er verzweifelt hervor.

„Warum kannst du mir das dann nicht vor anderen Leuten zeigen?“, fragte Magnus enttäuscht.

„Ich …“, setzte Alec an, doch er konnte nicht weiter reden, denn es bildete sich ein riesiger Kloß in seinem Hals.
Magnus bedeutete ihm so viel, sogar mehr als seine Geschwister, und er war grade dabei das alles zu zerstören, weil er nicht über seinen eigenen Schatten springen konnte.

„Das habe ich mir gedacht.“, seufzte Magnus traurig.
„Sag mir Bescheid, wenn dir eine Ausrede eingefallen ist, ich kann aber nicht garantieren, dass ich sie mir anhöre.“, seine Stimme klang merkwürdig schwach.

Er drehte sich um und stapfte den Gang runter.

Alec blieb zurück.

Er wollte schreien, er wollte heulen, er wollte Magnus hinterherrennen und ihm vor der ganzen Schule seine Liebe gestehen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht.

Er stand nur da und fühlte gar nichts.

Beziehungen sind anstrengend? - A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt