„Du hast ihn also wach bekommen?“, fragte Izzy amüsiert, als Alec mit Magnus das Wohnzimmer betrat.
Magnus nickte grinsend.
„Echt jetzt, Alec? Du hast schon wieder geschlafen.“, fragte Clary lachend. Sie saß auf dem Sofa und lehnte an Jace.
Alec kratze sich verlegen am Hinterkopf.
„Mir war langweilig.“, gab er zu und die Anderen lachten.
„Simon kommt auch gleich.“, wechselte Izzy das Thema, während Alec froh war, dass er nicht mehr der Fokus war.
„Das ist typisch für ihn.“, seufzte Clary und lächelte belustigt.
Alec schnappte sich Magnus Hand und zog ihn mit sich aufs Sofa neben Izzy. Sie ernteten einen neugierigen Blick von den Anderen und Alec war sich nicht sicher, ob er vor seinen Freunden die Beziehung so raus hängen lassen wollte.
Zum Glück klingelte es und Simon zog die Aufmerksamkeit auf sich.
Nachdem alle wieder Platz genommen hatten und der Film gestartet war, konnte Alec durchatmen.
Ihm war es immer noch unangenehm seinen Freunden zu zeigen, was er für Magnus empfand. Magnus hatte entschieden es seinen Leuten gegenüber absolut nicht zu verheimlichen, doch er war nicht so selbstbewusst. Er wollte lieber warten bis sich die anfängliche Aufregung um sie gelegt hatte. Wenn es erstmal normal war, dass sie zusammen waren, dann könnte er langsam anfangen Magnus Zuneigung zu zeigen.
Magnus legte seinen Kopf auf Alecs Schulter und Alec spürte, wie er errötete.
Verwirrt versuchte er seine Gedanken zu ordnen. Er hatte Magnus doch in letzter Zeit so oft berührt, wieso brachte diese kleine Geste ihn jetzt in Verlegenheit?
Vorsichtig senkte er seinen Kopf auf Magnus‘ und erntete dafür ein zufriedenes Nicken.
Magnus schnappte sich Alecs Arm und hakte sich bei ihm ein. Alecs Hand ruhte nun auf Magnus Knie und er begann es leicht zu kraulen.
Dann versuchte er sich auf den Film zu konzentrieren.
Als der Film vorbei war – Alec hatte nur knapp die Hälfte mitbekommen, weil Magnus Nähe ihn so abgelenkt hatte – schlug Izzy vor noch Trinkspiele zu spielen und holte etwas Alkohol aus der Küche. Alle waren einverstanden, also stimmt Alec schließlich auch zu.
Sie spielten ,ich hab noch nie‘, ‚Wahrheit oder Pflicht‘, und alle möglichen anderen Sachen, die Alec nie in seinem Leben gesehen hatte.
Er trank mehr als ihm lieb war und verlor irgendwann seine Hemmungen etwas, weswegen er, als Magnus mit ihm 20 Sekunden rummachen musste, den Kuss einleitete und Magnus ihn mühsam von sich wegdrücken musste, als die Zeit rum war.
Er hatte inzwischen den Arm um Magnus Schultern geschlungen und zog ihn an sich.
Allerdings hatte er auch einige Sachen über Magnus erfahren und über sich preis geben müssen, die seiner Meinung nach nicht hätten in der Runde an die Öffentlichkeit kommen müssen. Zum Beispiel hatte er die Geschichte mit den Schwertfischen offenbaren müssen und Magnus hatte unter anderem zugegeben, dass er nicht mal mehr genau wusste, mit wie vielen Leuten, egal ob Männer oder Frauen, er schon Sex hatte.
Als sie endlich im Bett lagen, sagten sie beide nichts. Sie berührten sich nicht mal. Sie dachten wahrscheinlich nach, zumindest tat Alec das.
Er wusste nicht, was er von Magnus Bettgeschichten halten sollte. Er hatte zwar damit gerechnet, dass es viele waren, aber mit so vielen hatte er nicht gerechnet. Oder zumindest hatte er erwartet, dass Magnus sich die Zahl gemerkt hatte.
„Du hast wirklich meinetwegen …“, durchbrach Magnus die Stille.
Alec errötete.
„Ja.“, gab er verlegen zu.
„Wow.“, kommentierte Magnus ungläubig.
Alec wollte nicht, dass Magnus ihn verurteilte, weil er seinetwegen masturbiert hatte.
„Es war nicht mein bester Moment.“, versuchte Alec sich rauszureden.
Magnus lachte kurz.
„Keine Angst, ich sehe das als Kompliment.“, beruhigte er Alec.
Alec errötete noch mehr.
„Nein, es war einfach nur dumm. Ich kannte dich ja nicht mal.“, er drehte sich zu Magnus und sah ihn verlegen an.
Der starrte an die Decke und lächelte leicht.
„Ist doch egal. Das bestätigt nur, dass es dir von Anfang an so ging wie mir. Du konntest es nur wesentlich besser verstecken.“, Magnus wand ihm den Blick zu.
„Hast du vorhin die Wahrheit gesagt? Was die Anzahl deiner Partner angeht?“, fragte Alec unsicher.
Magnus sah ihn erstaunt an und wand dann den Blick wieder ab.
„Ich habe dir gesagt, dass ich weit rumgekommen bin.“, murmelte er abwesend.
Alec atmete tief durch.
„Aber ich dachte du wüsstest vielleicht noch wie viele.“, seufzte er und drehte sich auf den Rücken.
Er wollte Magnus grade nicht angucken. Auch wenn er es nur ungern zugab, es tat weh.
„Ich weiß es ungefähr. Ich war nur nicht immer nüchtern.“, gab Magnus zu.
Alec schluckte.
„Wie viele?“, fragte er dann mit zitternder Stimme.
„Wie viele?“, wiederholte Magnus Alecs Frage erschrocken und schluckte.
„Ja.“, bestätigte Alec seine Frage.
„Wieso?“, versuchte Magnus sich rauszureden.
„Sag es mir.“, Alec klang aggressiver, als er wollte.
„Zwischen 200 und 220.“, gab Magnus leise zu.
Alec stockte der Atem. Mit sowas hatte er gerechnet, aber es schockte ihn trotzdem.
Er würde da nie mithalten können. Er würde niemals Erinnerungen mit Magnus schaffen können, die Magnus nicht mit anderen auch schon hatte. Er könnte nie Magnus Erster sein, egal in was.
„Das meiste waren unbedeutende One-Night-Stands oder kurze Liebschaften.“, ergänzte Magnus und riss Alec dadurch aus seinen Gedanken.
Alec schluckte.
„Woher weiß ich, dass ich keine bedeutungslose Liebschaft bin?“, fragte Alec verletzt.
Magnus schwieg.
„Du kannst es nicht wissen.“, sagte er nach einer Weile traurig.
Alec seufzte.
„Das habe ich mir gedacht.“, er drehte sich von Magnus weg und zog sich die Decke unters Kinn.
„Gute Nacht.“, murmelte er entmutigt.Er musste erst mal drüber nachdenken, was er von alle dem halten sollte.
„Es tut mir leid, Alec.“, flüsterte Magnus.
Alec reagierte nicht. Er wollte nicht. Er brauchte Zeit um darüber nachzudenken.
Magnus seufzte.
„Gute Nacht, Süßer.“, murmelte er verständnisvoll und Alec hörte, wie er sich unter die Decke verkroch.
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Beziehungen sind anstrengend? - A Malec Story
FanfictionAlec Lightwood ist im letzten Jahr der Highschool und freut sich auf den Abschluss. Als jedoch plötzlich Magnus Bane in sein Leben tritt, verändert sich nicht nur sein Leben, sondern auch er. Vor was für Probleme wird man in der einfachen Welt eines...