Etwas verlegen trat Alec aus seinem Zimmer und rannte beinahe in Izzy.
Sie sah ihn erstaunt an und er erwiderte ihren Blick mit dem gleichen Ausdruck. Sie trug hohe Schuhe, wodurch sie Alec nun fast bis zur Nasenspitze reichte. Ihre Lippen waren knallrot geschminkt und bildeten einen starken Kontrast zu ihren schwarzen Haaren.
Zum ersten Mal musste sich Alec eingestehen, dass seine Schwester wirklich hübsch war.
„Sieht gut aus, Großer Bruder.“, stellte sie zufrieden fest und richtete kurz Alecs Krawatte.
„Gleichfalls.“, gab Alec grinsend das Kompliment zurück.
„Izzy, Alec, kommt ihr?“, dröhnte die Stimme seiner Mutter zu ihnen hoch.
Izzy knöpfte lächelnd Alecs Jackett zu und er bot ihr seinen Arm an. Gemeinsam stiegen sie die Treppe herab.
Ihre Mutter zückte direkt ihr Handy und machte einen Haufen Bilder, während ihr Vater nur still daneben stand.
Alec verdrehte die Augen und wurde sich im nächsten Moment bewusst, dass dieser Ausdruck nun auf mindestens drei Fotos verewigt war.
Jace lehnte gegen der Wand im Flur und betrachtete sie amüsiert. Er trug einen schwarzen, glänzenden Anzug mit weißer Krawatte. Sein blondes Haar war nach hinten gegelt.
Alec konnte auf einmal deutlich erkennen, dass er auf Jungs stand. Jace sah wesentlich besser aus, als seine Schwester, obwohl ihm da wohl jeder – außer Jace selbst – widersprochen hätte.
Verwirrt schüttelte er den Kopf und ließ sich von seiner Mutter umarmen.
Nachdem genug Fotos gemacht waren, stiegen sie alle ins Auto und fuhren los.
Vor der Halle tummelten sich für Alecs Geschmack viel zu viele Leute. Als sie nach gefühlten 15 Minuten endlich einen Parkplatz fanden, stiegen sie aus und gesellten sich zu der Menschenmasse.
Sie trafen Clary mit ihrer Mutter und deren Freund. Alec hatte sie davor schon ein paar Mal gesehen, kannte sie aber nicht wirklich.
Clary versuchte durch ein geschickt geschnittenes Kleid ihren leichten Babybauch zu kaschieren, was ihr erstaunlich gut gelang.
Bis jetzt wussten nur ihre Freunde und Clarys Mutter von der Sache und Jace hatte entschieden es ihren Eltern erst zu sagen, wenn es schon zu spät war. Ihm war egal, was es für ihn für Konsequenzen haben würde, da ihm sowohl Clarys Eltern, als auch seine Freunde und Geschwister alle Unterstützung zugesprochen hatten.
„… Magnus?“, riss ihn Clary aus den Gedanken. Er hatte nur Magnus Namen gehört und wusste absolut nicht, was sie von ihm wollte.
Er blinzelte verwirrt.
„Nochmal, sorry.“, forderte er sie verlegen auf.
„Wo ist Magnus?“, wiederholte sie ihre Frage amüsiert.
„Der kommt noch … hoffe ich.“, grinste Alec und Clary nickte zufrieden.
Alec sah sich interessiert um, konnte Magnus aber nicht sehen.
Als Einlass war, beschlossen sie rein zu gehen. Alec folgte widerwillig seiner Familie und ließ sich von ihnen an einen Tisch lotsen. Clary und Simon gesellten sich zu ihnen, wobei ihre Eltern sich zu Alecs setzten.
Gelangweilt nippte Alec an einer Cola und versuchte sich an den Gesprächen zu beteiligen, aber eigentlich hatte er gar keine Lust. Er wollte Magnus, wo war er?
Alec bekam nicht mit, dass das Gespräch verstummte. Erst als er Izzys Ellbogen in die Rippen bekam, sah er auf. Er wollte sich beschweren, aber als er Izzys Blick folgte, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Er schob seinen Stuhl zurück und beeilte sich, um Magnus vom Eingang abzuholen.
Als er ihm näher kam, sah er, wie gut Magnus wirklich aussah. Er trug einen Weinroten Anzug, darunter eine Weste in der selben Farbe mit pink-lila gekachelter Krawatte auf weißem Hemd. Seine Hose, sowie Schuhe waren schwarz, die Haare wie immer steil nach oben gestylt und die Augen schwarz mit dunkelroten Akzenten umrandet.
Als er Alec sah, lächelte er ihn zufrieden an und kam auf ihn zu.
„Hey.“, begrüßte er ihn.
Alec war sich sicher, dass sein Mund offen stand und er klappte ihn geräuschvoll zu.
„Du siehst umwerfend aus.“, hauchte er und zog Magnus an sich. Er drückte ihm sanft einen Kuss auf die Lippen.
„Du siehst aber auch nicht schlecht aus.“, grinste Magnus etwas überrumpelt.
„Wer hat dir die Krawatte gebunden?“, fragte Magnus nachdem er Alec nochmal gemustert hatte.
Alec wurde leicht rot.
„Ich selber. YouTube Tutorial.“, gab er verlegen zu und kratze sich am Hinterkopf.
Magnus musste grinsen.
„Nicht schlecht.“, lobte er Alec und küsste ihn auf die Wange.
„Alec?“
Alec wirbelte herum. Seine Mutter stand vor ihm.
„Können wir kurz reden?“, fragte sie streng.
Alec sah sie verwundert an.
„Magnus – das ist meine Mutter. Mutter – Magnus.“, stellte Alec seinen Freund erst mal vor, um die seltsame Situation aufzulockern.
„Wir kennen uns schon. Es ist mir eine Freude Sie wiederzusehen, Mrs. Lightwood.“, lächelte Magnus unbeirrt und streckte ihr seine Hand entgegen.
Alec betete, dass seine Mutter sich benehmen würde.
Sie nahm Magnus Hand und schüttelte sie kurz, bevor sie sich wieder an Alec wandte.
„Können wir jetzt reden?“, fragte sie ungeduldig.
Alec seufzte.
„Von mir aus.“, antwortete er genervt.
„Tut mir leid.“, flüsterte er Magnus kurz zu und küsste ihn auf die Wange, bevor er seiner Mutter hinterherlief.„Alec!“, zischte ihm seine Mutter zu.
„Was gibt’s?“, fragte er gelangweilt.
Maryse verzog ihr Gesicht.
„Es ist ja ok für mich, dass du in einer Beziehung bist, aber müsst ihr das so in der Öffentlichkeit machen?“, flüsterte sie Alec streng zu.
„Was?“, entfuhr es Alec wütend.
„Soll es denn gleich jeder wissen?“, fragte Maryse geschockt.
Alec konnte nicht glauben, was er da hörte. Seine Mutter wollte ihm tatsächlich verbieten, Magnus und seine Beziehung in der Öffentlichkeit zu zeigen?
„Falls du es genau wissen willst, Mutter:“, er spuckte die Bezeichnung so aus, als hätte er etwas ekliges gegessen.
„Die ganze Schule wusste vor dir von unserer Beziehung und nicht einer hatte ein Problem damit. Jetzt kommst du, meine eigene Mutter, und sagst, dass du dich in der Öffentlichkeit für mich schämst? Genau sowas ist der Grund, warum ich euch hier nicht dabei haben wollte!“, seine Stimme war ruhig, aber die Wut und die Enttäuschung schwang deutlich mit.Maryse Gesichtsausdruck änderte sich.
„Alec, so war das nicht gemeint.“, versuchte sie sich rauszureden, aber Alec wollte das nicht hören.
„Doch, es war genau so gemeint.“, fuhr er sie an.
Maryse sah sich um, ob jemand sie hören konnte, aber Alec war das egal.
„Weißt du was. Deine Meinung ist mir egal. Ich habe mich lange genug für mich selber geschämt, da brauche ich jetzt niemanden, der das für mich fortsetzt. Also entweder du akzeptierst mich wie ich bin, oder du kannst mich mal.“, grinste er ihr selbstbewusst ins Gesicht, machte dann auf der Hacke kehrt und ging zu Magnus zurück.
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Beziehungen sind anstrengend? - A Malec Story
FanfictionAlec Lightwood ist im letzten Jahr der Highschool und freut sich auf den Abschluss. Als jedoch plötzlich Magnus Bane in sein Leben tritt, verändert sich nicht nur sein Leben, sondern auch er. Vor was für Probleme wird man in der einfachen Welt eines...